Rückerstattung des Kaufpreises durch Dividenden: So lange hätte es zum Beispiel bei BASF und Bayer gedauert!

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Wer sich in Deutschland als Freund von Aktien outet, hat oft einen schweren Stand, denn hierzulande ist es recht verpönt, sein Geld an der Börse zu investieren. Viele halten die Aktienmärkte eher für eine Art Spielcasino, in dem immer nur die Bank gewinnt und manipuliert wird, was das Zeug hält.

Und selbst die Menschen, die sich schon einmal über die Börse und die Geldanlage in Aktien informiert haben, sind meistens sehr zögerlich und investieren ihr Geld letztendlich doch in für sie sicherer erscheinende Anlageformen. Zu groß ist die Angst, das hart erarbeitete Geld könnte sich am Aktienmarkt in Luft auflösen.

Und wer gar schon einmal ein Aktieninvestment gewagt hatte und eventuell durch das Platzen der Technologieblase im Jahr 2000 oder die Finanzkrise der Jahre 2008 und 2009 massive Einbußen hinnehmen musste, ist so gut wie gar nicht mehr an Aktien heranzuführen.

Doch vielleicht ist es ratsam, sich nicht ausschließlich auf das Auf und Ab der Kurse zu konzentrieren, sondern sich einmal einen tieferen Einblick in die Welt der Börse zu verschaffen. Dazu sollte man als Erstes wissen, dass sich die Rendite bei Aktien sowohl aus Kursgewinnen als auch aus Dividenden zusammensetzt.

Dies ist eine wichtige Information, denn die Dividenden werden den Anlegern ja direkt aufs Konto überwiesen. Man könnte also jetzt durchaus die Summe der erhaltenen Ausschüttungen vom gezahlten Kaufpreis der jeweiligen Aktie abziehen. Das bedeutet, je länger man an seinem Investment festhält, umso mehr reduziert sich der Kaufpreis, bis er schließlich auf null sinkt und man seine Aktien rein rechnerisch umsonst erworben hat.

Schauen wir uns heute einmal an, wie lange dieser Vorgang bei diesen zwei bekannten DAX-Aktien gedauert hätte, wenn man exakt vor 15 Jahren in sie investiert und sie bis heute gehalten hätte.

BASF

Mit unserem bekannten deutschen Chemiekonzern BASF hätte ein Anleger, der auf Dividenden setzt, in den letzten 15 Jahren kaum etwas falschmachen können. Und auch wenn der Kursverlauf der BASF-Aktie im Moment nicht allzu rosig aussieht, über die Jahre wäre eine Investition allein durch die Ausschüttungen des Konzerns rentabel gewesen.

Wie lange hätte es aber nun gedauert, bis ein Investor seinen Kapitaleinsatz bei BASF alleine durch die Dividenden zurückerhalten hätte? Wir gehen von 100 Aktien aus, die am 08.03.2005 erworben wurden, und das Ergebnis, das ein Anleger erreicht hätte, zeigt uns die nachfolgende Tabelle.

Quelle: Eigene Berechnungen, Ariva und BASF

Insgesamt mussten 2005 für die BASF-Aktien 2.863 Euro bezahlt werden, doch wie man sehr schön erkennen kann, hätte man hier nach 13 Jahren schon seinen Einstandspreis zurückerhalten. Aber nicht nur das, es wären sogar noch 212 Euro mehr Dividende herausgesprungen, als man für die Aktien bezahlt hat. Ab diesem Zeitpunkt sollte einem nun der Kursverlauf kein Kopfzerbrechen mehr bereiten, denn sein eingesetztes Kapital hätte man ja vollständig zurückbekommen.

Münchener Rück

Auch mit einer Investition in die Aktie der Münchener Rück hätte man sich seinen Kaufpreis bequem über die Dividenden zurückholen können. Es klingt eigentlich zu schön, um wahr zu sein, doch über längere Zeiträume ist dies durchaus möglich.

Schauen wir uns also auch hier einmal an, wie sich eine Investition in 100 Aktien der Münchener Rück, die man am 08.03.2005 getätigt hätte, in Sachen Rückerstattung des Kaufpreises durch die Dividende ausgezahlt hätte.

Quelle: Eigene Berechnungen, Ariva und Münchener Rück

Es ist schon erstaunlich, doch obwohl man damals 9.300 Euro für den Erwerb der 100 Aktien hinblättern musste, hätte man allein über die Dividenden bereits 14 Jahre später seinen Kaufpreis wieder zurück und sogar noch 255 Euro obendrauf erhalten. Auch wenn es bei der Münchener Rück ein Jahr länger gedauert hätte als bei BASF, kann man mit diesem Ergebnis aber allemal zufrieden sein.

Fazit

Wer über eine Investition in Aktien nachdenkt, sollte nicht immer nur die Kursbewegungen im Auge haben, sondern sich meiner Meinung nach auch einmal intensiv mit den Dividenden beschäftigen. Denn wie man sieht, könnten diese einem durchaus dazu verhelfen, seinen gezahlten Kaufpreis Schritt für Schritt zurückzuerhalten.

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Andre Kulpa besitzt Aktien von BASF. The Motley Fool besitzt keine der erwähnten Aktien.

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