Strategie Special - Mit Gaps den Markt schlagen

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HSBC Daily Trading

Mysterium Kurslücke

Angefangen von der weitverbreiteten Ansicht, dass früher oder später jedes Gap geschlossenen wird, ranken sich viele Halbwahrheiten um das Thema „Kurslücken“. Anhand einer statistischen Auswertung des DAX® im Zeitraum Dezember 1993 bis Mai 2019 haben wir uns auf die Spur dieses Mysteriums begeben. Ziel ist es etwas Licht ins Dunkel zu bringen – nicht mehr und nicht weniger. In unseren Analysen im „HSBC Daily Trading“ stellen wir häufig auf Gaps ab, welche per Tagesschlusskurs offen bleiben. Damit wollen wir die wirklich relevanten Kurslücken herausfiltern. Legen Investoren diesen harten Maßstab an, dann sind Kurslücken durchaus ein seltenes Phänomen. Schließlich kam es in den vergangenen gut 25 Jahren – nach dieser strengen Definition – zu 432 Aufwärts- bzw. 274 Abwärtskurslücken. Bei insgesamt 6.435 betrachteten Handelstagen treten also lediglich in gut 10 % aller Fälle ein Bereich ohne Kursnotation auf. Die größere Häufigkeit an Aufwärtsgaps ist vermutlich dem zugrunde liegenden Basisaufwärtstrend der deutschen Standardwerte geschuldet (Fortsetzung siehe unten).


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Intraday-Investment unter Wasser

Für einen absoluten Paukenschlag sorgt die nächste Erkenntnis: Ein Longengagement vom Eröffnungs- bis zum Schlusskurs an jedem Handelstag seit 1993 besitzt einen negativen Erwartungswert! Mit anderen Worten: Trotz des beschriebenen Haussetrends hätten Anleger mit dem „intraday-Longinvestment“ während der letzten 25 Jahre Kapital vernichtet. Im Zeitablauf summieren sich die Verluste auf über 50 %, d. h. Investoren verfügen heute über weniger als die Hälfte des Ausgangskapitals. Um unsere „harte“ Gap-Definition statistisch zu überprüfen, haben wir die weitere Wertentwicklung 1, 5 bzw. 10 Tage nach dem Offenbleiben der entsprechenden Kurslücke untersucht. Im Fall des Aufwärtsgaps kommt es kurzfristig oftmals zu einer Bewegung entgegen der Gap-Richtung, ehe sich nach 5 und 10 Tagen eine Fortsetzung der konstruktiven Entwicklung einstellt (siehe Chart). Im negativen Fall profitieren Anleger nur bei der kürzesten Haltedauer von einem Tag von einem Shortengagement in Richtung der Abwärtskurslücke. Dazu passt, dass im Anschluss an ein Gap nach unten, häufig noch eine weitere Verkaufswelle folgt, ehe ein neues Marktgleichgewicht gefunden wird. Bei einer Haltedauer von 5 bzw. 10 Tagen scheint dagegen der Basisaufwärtstrend der dominierende Faktor zu sein (Fortsetzung siehe unten).


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Mit Gaps den Markt schlagen

Im letzten Schritt möchten wir eine Gap-Handelsstrategie vorstellen. Eröffnet der DAX® höher als am Vortag (Open > High(t-1)), wird eine Longposition mit einem Stopp auf Basis des Vortageshochs eingegangen. Spiegelbildlich positionieren sich Anleger auf der Shortseite, wenn die deutschen Standardwerte unter dem Tief der Vorperiode eröffnen. Die Engagements werden jeweils nur bis zum Stop-Loss bzw. bis zum Schlusskurs gehalten. Insgesamt kommt es zu 1.963 Signalen – 1.212 auf der Long- und 751 auf der Shortseite. Per Saldo sind Anleger also an gut 30 % aller Handelstage investiert. Dabei bringen die Aufwärtsgaps eine durchschnittliche Rendite von 0,15 %, die Kurslücken nach unten „rentieren“ im Durchschnitt sogar mit 0,17 %. In beiden Fällen erweist sich die Strategie demnach als robust. Am Eindrucksvollsten ist aber sicherlich eine andere Kennziffer. Mit der kombinierten Long-/Short-Strategie hätten Investoren bei einer Haltedauer von einem Tag 15.464 DAX®-Punkte verdient. Zum Vergleich dazu konnte das DAX®-Buy-and-hold-Investment lediglich um 9.781 Punkte zulegen. Die Benchmark wird also deutlich geschlagen und das, obwohl Anleger mit unserem Gap-Handelsansatz an knapp 70 % aller Handelstage gar nicht investiert sind.


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