Streit um Virus-Ursprung verschreckt Schweizer Anleger
Zürich (Reuters) - Die Schweizer Börse ist nach dem langen 1.-Mai-Wochenende mit kräftigen Verlusten in die neue Handelswoche gestartet.
Der Leitindex SMI sank am Montag um 2,5 Prozent auf 9390,27 Punkte. Der sich verschärfende Streit zwischen den USA und China über die Herkunft des Coronavirus schürte die Angst der Anleger vor einer Neuauflage des Zollstreits der beiden führenden Volkswirtschaften. US-Außenminister Mike Pompeo erklärt am Sonntag, es gebe eine Menge Hinweise darauf, dass das Coronavirus aus einem chinesischen Labor in Wuhan stammte.
Die Standardwerte rutschten mit wenigen Ausnahmen ins Minus. Unter die Räder kamen Finanzwerte und konjunktursensitive Unternehmen. Die Credit Suisse verlor sechs Prozent an Wert. Die Aktienkurse der UBS, der Versicherer Swiss Re und Zurich sowie des Elektrotechnikkonzerns ABB fielen um mehr als fünf Prozent. Die Anteile der Luxusgüter-Hersteller Richemont und Swatch büssten mehr als vier Prozent ein.
Die einzigen beiden SMI-Gewinner waren Roche und Lonza mit 0,7 beziehungsweise 3,2 Prozent Kursplus. Der Pharmakonzern Roche hat die Zulassung für einen Coronavirus-Antikörpertest erhalten und will die Produktion auf monatlich mehr als 100 Millionen hochfahren. Der Pharmazulieferer Lonza arbeitet mit der US-Biotech-Firma Moderna bei einem Corona-Impfstoff zusammen.