Tesla dreimal so wertvoll wie Daimler: Fundamental begründet oder riesige Blase?
Durch den heftigen Kursanstieg der Tesla -Aktie in den vergangenen Monaten - das Papier stieg in acht Monaten von 177 Dollar bis auf 969 Dollar - ist die Marktkapitalisierung des kalifornischen Unternehmens nun deutlich höher als die vieler Konkurrenten. Zum Beispiel auch höher als die von Daimler. Aktuell ist der Stuttgarter Traditionskonzern an der Börse gut 45,6 Mrd. Euro wert. Demgegenüber kommt der Elon-Musk-Konzern auf fast 140 Mrd. Dollar - annähernd dreimal so viel.
Ein durchaus krasser Unterschied, vor allem, wenn man die Auslieferungszahlen des letzten Jahres betrachtet. Hier kann Daimler mit einem Auslieferungsrekord von 3,34 Mio. Fahrzeugen aufwarten, während Tesla nur auf rund 367.700 kommt - das ist gerade einmal ein Neuntel!
Auf den ersten Blick sieht es demnach so aus, als wäre Tesla im Verhältnis zu Daimler massiv überbewertet. Doch hält diese Sichtweise einer näheren Betrachtung stand?
Was für eine Überbewertung spricht
Den obigen Vergleich können wir auch für alle möglichen anderen Kennzahlen durchführen. In der folgenden Tabelle siehst du, welche Werte Daimler und Tesla im letzten Jahr beim Umsatz, beim EBIT (Ergebnis vor Zinsen und Steuern) und beim Jahresergebnis erzielten:
Daimler | Tesla | |
Umsatz | 172,7 Mrd. Euro | 24,6 Mrd. Dollar |
EBIT | 4,3 Mrd. Euro | -0,1 Mrd. Dollar |
Jahresergebnis | 2,7 Mrd. Euro | -0,8 Mrd. Dollar |
Quelle: Vorläufige Jahreszahlen der Unternehmen
Das sind schon gewaltige Unterschiede: Beim Jahresumsatz 2019 schlägt Daimler Tesla um das Siebenfache. Beim EBIT und beim Jahresüberschuss können wir gar keinen Verhältnisvergleich anstellen, da Tesla bei beiden Kennzahlen in den roten Zahlen steht.
Trotzdem bewertet der Aktienmarkt Tesla wesentlich höher - was nur bedeuten kann, dass die Marktteilnehmer für den Elon-Musk-Konzern eine wesentlich bessere Zukunft erwarten als für die Stuttgarter.
Was gegen eine Überbewertung spricht
In der Autoindustrie finden derzeit drei fundamentale Veränderungen statt: Elektromobilität, Softwareintegration und autonomes Fahren. Während man Tesla bei allen drei Punkten eine Führungsposition oder teilweise sogar die Trendsetterrolle zuschreiben kann, hinkt Daimler hier sichtlich hinterher.
Analog der Kennzahlenvergleiche oben könnte man also einen Vergleich anstellen, welcher Hersteller 2019 wie viele elektrische Fahrzeuge mit zentraler Softwareplattform und Hardware fürs autonome Fahren ausgeliefert hat. Dieser Vergleich ginge 367.700 zu null für Tesla aus.
Am Ende zählt an der Börse nicht die Vergangenheit, sondern die Zukunft, weshalb es unter diesen Gesichtspunkten logisch erscheint, dass Tesla höher bewertet wird.
Können wir ein Fazit ziehen?
Der obige Vergleich ist natürlich etwas einfach gestrickt. Denn wahrscheinlich wird das Verbrennerbusiness von Daimler noch einige Jahre Geld abwerfen, sodass es keinen Sinn macht, dessen Wert auf null zu setzen. Mittel- bis langfristig jedoch wird es sehr wahrscheinlich immer unbedeutender werden, während die oben dargestellten „Autos der Zukunft“ immer wichtiger werden dürften.
Tesla befindet sich hier schon heute in der Führungsposition und kann sich nun darauf konzentrieren, seine Technologie zu skalieren. Wenn wir die Auslieferungswachstumsrate für die nächsten fünf Jahre bei 40 % ansetzen (in den letzten fünf Jahren schaffte das Unternehmen sogar 63,3 %), stünde Tesla 2024 bei knapp 2 Mio. ausgelieferten Pkws. Ich wüsste keinen Weg, wie Daimler in den nächsten Jahren auch nur ansatzweise auf eine vergleichbare Zahl „Autos der Zukunft“ kommen sollte.
Insgesamt lässt sich aus meiner Sicht festhalten, dass der Bewertungsunterschied unter fundamentalen Gesichtspunkten natürlich völlig unbegründet aussieht. Wagt man allerdings den Blick in die Zukunft, wirkt die Differenz durchaus angemessen.
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Christoph Gössel besitzt Aktien von Tesla. The Motley Fool besitzt und empfiehlt Aktien von Tesla.
Motley Fool Deutschland 2020
Foto: The Motley Fool