Tesla: Gigafabrik in Shanghai bleibt geschlossen – Aktie über 10 Prozent im Minus – Beendet das Coronavirus den Höhenrausch?

onvista · Uhr (aktualisiert: Uhr)

Was in den letzten Tagen mit der Tesla-Aktie geschehen ist, dürfte wohl als einer der größten Short-Squeezes überhaupt in die Börsengeschichte eingehen. In zwei Tagen ist das Papier um 36 Prozent in die Höhe geschossen, nachdem es in den Wochen zuvor bereits kräftig bergauf gegangen war. In der Spitze hat die Aktie an der Marke von 970 Dollar gekratzt.

Coronavirus setzt auch Tesla zu

Zum heutigen Handelsstart scheint die Aktie aber wieder ein wenig mit der Realität in Berührung zu kommen. Wie der Nachrichtensender CNBC berichtet, ziehen die Auswirkungen des Coronavirus in China auch an Tesla nicht spurlos vorbei. Die Gigafactory in Shanghai, die bereits Ende letzten Jahres mit der Produktion begonnen hatte, wurde nach dem Neujahrsfest, genau wie viele andere Fabriken im Land, vorerst nicht wieder eröffnet, wie ein hochrangiger Sprecher von Tesla bestätigt hat. Das dürfte die geplanten Auslieferungen des Model 3 für den chinesischen Markt verzögern. Die Fabrik soll bis Jahresende eine Kapazität von 150.000 Autos erreichen. Langfristig soll sie auf 500.000 Fahrzeuge steigen.

„Die geplante Auslieferung Anfang Februar wird sich verzögern“, gab Tao Lin, Vizepräsident bei Tesla China, bekannt. „Wir werden die Produktionslinie aufholen, sobald sich die Ausbruchsituation verbessert.“ Zach Kirkhorn, Chief Financial Officer von Tesla, sagte auf der vierteljährlichen Investorenanfrage des Unternehmens in der vergangenen Woche, dass das Werk in Shanghai für eine bis eineinhalb Wochen geschlossen bleiben wird. „Dies kann die Profitabilität des Quartals leicht beeinträchtigen, ist jedoch begrenzt, da der Gewinnbeitrag von Model 3 Shanghai noch in einem frühen Stadium ist“, sagte er.

Die Aktie ist daraufhin heute nach US-Handelsbeginn um über 10 Prozent gefallen und unter die Marke von 800 Dollar getaucht, nachdem sie gestern noch auf bis zu 970 Dollar gestiegen war.

Aktie bleibt weiter im Höhenrausch

Trotz dieses Rücksetzers bleibt der Lauf der Aktie absolut bemerkenswert. Seit dem überraschenden Gewinn im Oktober, der die Trendwende eingeläutet hat, kennt die Aktie kein Halten mehr. Short-Spekulanten, die eine Zeit lang mit sogenannten „Leerverkäufen“ gut am Kursrutsch der ersten Jahreshälfte 2019 verdient hatten, waren plötzlich zum Eindecken gezwungen – und verschärften so den Kurssprung zusätzlich. Glaubt man den Statistiken des spezialisierten Unternehmens S3 Analytics, sind zuletzt fast ein Fünftel der Tesla-Aktien leer verkauft gewesen. Dabei werden geliehene Aktien veräußert, in der Hoffnung, sich später günstiger eindecken zu können. Geht diese Rechnung nicht auf, drohen den Spekulanten hohe Verluste.

Die Aktie scheint mehr denn je zum Spielball der Spekulanten geworden zu sein. Wer vor wenigen Monaten einstieg, hat mittlerweile mehr als den vierfachen Wert im Depot. Allein seit Weihnachten hat sich der Kurs verdoppelt. In der ersten Februar-Woche zogen die Aktien binnen zwei Tagen um mehr als ein Drittel an. In der Spitze mussten Anleger sogar fast 970 Dollar für das Papier berappen. Im Vergleich zu 2013, als die Tesla-Geschichte an der Börse so richtig Fahrt aufnahm, ist das Papier dieser Tage schon das 25-fache wert.

onvista-Redaktion/dpa-AFX

Titelfoto: Daniel Fung / Shutterstock.com

– Anzeige –

Ist dies die nächste Wirecard?

Wirecard stieg zeitweise m fast 2.000 %. Jetzt gibt es einen aussichtsreichen „Nachfolger“. Erst im vergangenen Jahr kam die Aktie an die Börse. Mit +49% Umsatz-Wachstum (2018) und einer traumhaften Marge von 52% (vor Steuern und Abschreibungen) fasziniert das Unternehmen die Analysten, während seine Plattform die Internet-Händler in der ganzen Welt mit der besten Performance begeistert und so bereits über 3 Milliarden Menschen erreicht. Wächst hier ein ganz neuer Tech-Gigant heran?

The Motley Fool hat jetzt einen kostenlosen Sonderbericht zusammengestellt, der die wichtigsten Informationen zu diesem Unternehmen liefert. Klick hier, um diesen Bericht jetzt gratis herunterzuladen.

Meistgelesene Artikel