Tesla mal wieder ganz klein – VW plant ganz groß

onvista · Uhr (aktualisiert: Uhr)

Tesla stolpert von einem Problem zum nächsten. Die Marke von 5.000 Fahrzeugen pro Woche scheint der Elektro-Pionier zwar mittlerweile zu stemmen, damit tauchen aber die nächsten Probleme auf.

Der Elektroautobauer kommt mit der Übergabe der gebauten Fahrzeuge nicht mehr hinterher. „Sorry, wir sind von der Produktionshölle in die Auslieferungs-Logistik-Hölle geraten“, erklärte der Firmenchef Elon Musk in der Nacht zum Montag bei Twitter. Er reagierte auf die Beschwerde einer Käuferin, die schrieb, dass ihr Auslieferungstermin immer weiter nach hinten geschoben werde. Musk versicherte, dass das Problem bald gelöst sein werde.

Tesla hatte erst Ende Juni – ein halbes Jahr später als geplant – die Marke von 5000 Fahrzeugen pro Woche beim Model 3 erreicht. Musk bezeichnete die Probleme als „Produktionshölle“ und übernachtete nach eigenen Angaben öfter im Werk, um die Fertigung selbst zu beaufsichtigen.

Mehr als 400 000 Reservierungen für das Model 3 gingen bei Tesla ein. Das Fahrzeug soll dem Unternehmen einen breiteren Markt erschließen. Musk stellte für die zweite Jahreshälfte schwarze Zahlen in Aussicht. Das Gelingen dürfte entscheidend vom Produktions- und Auslieferungstempo beim Model 3 abhängen.

VW will größere E-Brötchen backen

Der Volkswagen-Konzern will auf Basis der neuen Plattform für Elektroautos MEB zehn Millionen Fahrzeuge bauen. „Alleine in der ersten Welle werden rund zehn Millionen Konzernfahrzeuge auf dieser Plattform basieren“, erklärte der Vorstand für Elektromobilität, Thomas Ulbrich, am Montag in Dresden bei der Vorstellung des neuen Unterbaus für Autos mit Stromantrieb.

Bis Ende 2022 starte weltweit die Produktion von 27 Modellen für vier Konzernmarken mit dem modularen E-Antriebs-Baukasten (MEB). Die zehn Millionen beziehen sich einem Sprecher zufolge auf einen Zeitraum von mehreren Jahren, den der Konzern nicht genau angeben will. Das Absatzziel von bis zu drei Millionen Elektroautos pro Jahr bis 2025 bei 50 rein batteriebetriebenen Modellen gelte weiter.

Der VW-Konzern werde dank der einheitlichen Basis Stromautos auf den Markt bringen, die sich Millionen Menschen leisten könnten, kündigte Baureihenleiter Christian Senger an. Mit den ersten Modellen der neuen Marke ID und anderen E-Autos des Konzerns sollen schon in zwei Jahren 150.000 Fahrzeuge verkauft werden. VW steckt in die Elektroauto-Offensive insgesamt sechs Milliarden Euro, davon fließen in die drei Komponentenwerke Braunschweig, Salzgitter und Kassel 1,3 Milliarden Euro.

Mit Elektroautos, die sich der breite Markt leisten kann, fährt VW natürlich Tesla voll in die Parade. Elon Musk sollte sich lieber beeilen das Model 3 auszuliefern. Langsam aber sicher scheint Teslas Vorsprung zu schmelzen.

Was bei VW allerdings noch fehlt sind Aussagen zu Geschwindigkeit, Reichweite und Ladedauer. Das sind die Feinheiten, die den Unterschied machen werden.

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Foto: Arcansel / Shutterstock.com

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