Trump: „Sobald wir Auto-Zölle erheben, wird die EU uns alles geben was wir wollen“ ++ Italien: Suche nach Ausweg aus politischem Chaos ++ Vapiano: Schwierige Hauptversammlung steht an

onvista · Uhr (aktualisiert: Uhr)

Eigentlich ist der US-Präsident mit dem großen Handelskrieg zwischen China und seiner eigenen Nation beschäftigt, aber er vergisst nicht, die EU regelmäßig darauf hinzuweisen, dass sie ebenfalls noch auf seiner Liste steht. „Der Umgang mit der Europäischen Union ist sehr schwierig. Sie machen ein Schnäppchen “, sagte Trump am Dienstag gegenüber Reportern im Weißen Haus. „Wir haben alle Karten in diesem Land, weil wir nur ihre Autos besteuern müssen und sie uns alles geben würden, was wir wollten, weil sie Millionen von Mercedes rüberschicken.“ Sie schicken Millionen von BMWs vorbei.“

Anfang des Monats hatte Trump einen Vertrag mit der EU zur Ankurbelung der US-Rindfleischexporte unterzeichnet und damit die Landwirte entlastet. Die jährlichen zollfreien US-Rindfleischexporte in die EU werden sich aufgrund des Deals voraussichtlich auf 420 Millionen US-Dollar verdreifachen. Die angedrohten Zölle auf die Auto-Industrie sind jedoch der eigentliche Kern des Streits mit der EU. Trump hatte jedoch Mitte Mai beschlossen, diese Zölle um 180 Tage zu verschieben, wahrscheinlich um sich zunächst voll und ganz auf den Konflikt mit China konzentrieren zu können.

Trump sagt Dänemark-Besuch ab

Der US-Präsident  hat zudem sein Treffen mit der dänischen Regierungschefin Mette Frederiksen abgesagt und dies damit begründet, dass sie nicht über einen Verkauf Grönlands reden wolle. Trump schrieb am Dienstagabend (Ortszeit) auf Twitter, er verschiebe den Besuch, weil Frederiksen gesagt habe, dass sie kein Interesse daran habe, über einen Verkauf zu reden. Die Ministerpräsidentin habe den USA und Dänemark „einen sehr großen Aufwand“ erspart, indem sie so direkt gewesen sei, dafür danke er ihr, fügte Trump hinzu.

Italien sucht nach einem Ausweg aus dem politischen Chaos

Nach dem Ende der populistischen Regierungskoalition in Italien muss nun Staatspräsident Sergio Mattarella einen Ausweg aus der Krise finden. Ministerpräsident Giuseppe Conte hat am Dienstag seinen Rücktritt eingereicht. Beim Staatsoberhaupt beginnen am Mittwoch (16 Uhr) zweitägige Konsultationen. Innenminister Matteo Salvini von der rechten Lega dringt auf eine schnelle Neuwahl schon im Oktober. Er hatte die Koalition mit der Fünf-Sterne-Bewegung vor zwei Wochen platzen lassen und erhofft sich, selbst Premier zu werden.

Doch das Chaos in Rom wird voraussichtlich nicht so schnell beigelegt. Zunächst ist Mattarella am Zug. Er wird in den kommenden zwei Tagen prüfen, ob es noch eine alternative Mehrheit zur Lega und der Fünf-Sterne-Bewegung im Parlament gibt, die eine Regierung stützen könnte. Die Konsultationen mit allen parlamentarischen Gruppen beginnen am Mittwochnachmittag und enden am Donnerstagabend. Gibt es keine Einigung, könnte Mattarella die Parlamentskammern auflösen. 60 Tage später könnte eine Neuwahl stattfinden – so viel Zeit ist nötig, um sie zu organisieren.

Deutsche Industrie warnt vor Aufschnüren des Brexit-Abkommens

Die deutsche Industrie hat sich gegen Nachverhandlungen des Austrittsabkommens zwischen der EU und Großbritannien ausgesprochen. „Die Forderung des britischen Premierministers, das Austrittsabkommen nochmal aufzuschnüren, ist unverantwortlich“, sagte der Hauptgeschäftsführer des Bundesverbandes der Deutschen Industrie, Joachim Lang, der Deutschen Presse-Agentur. „Die deutsche Industrie unterstützt die Bundesregierung und die Europäische Kommission dabei, zum ausgehandelten Vertrag zu stehen.“ Brüssel und London müssten die Weichen richtig stellen, um den drohenden harten Brexit abzuwenden. „Das Austrittsabkommen ist für die deutsche Wirtschaft von riesengroßer Bedeutung.“

Der britische Premierminister Boris Johnson kommt am Mittwoch in Berlin mit Kanzlerin Angela Merkel (CDU) zusammen. Johnson stößt mit einer diplomatischen Offensive zur Änderung des Brexit-Vertrags in der EU auf Ablehnung. Johnson hat sich öffentlich verpflichtet, Großbritannien am 31. Oktober aus der EU herauszuführen – mit oder ohne Abkommen. Lang sagte: „Unsere Unternehmen vertrauen auf möglichst wenig Friktion im Außenhandel, stabile Verhältnisse an den Außengrenzen und Sicherheit in Arbeitnehmerfragen.“ Nur die EU-Kommission sei fähig, dauerhaft sicherzustellen, dass an der irischen Grenze Binnenmarktregeln eingehalten werden. Das gelinge nur mit dem Backstop und liege unmittelbar im Interesse der deutschen Wirtschaft. „Die Industrie hält es für falsch, dass in dieser sensiblen Phase die bestehenden Sorgen in der Wirtschaft noch vergrößert werden“, so Lang. „Unseren Unternehmen bleibt jetzt nichts anderes übrig, als sich weiterhin auf einen harten Brexit am 31. Oktober einzustellen.“

Was bewegt die Märkte noch?

Geldpolitik: Angesichts der Bedeutung der geldpolitischen Lockerungen der US-Notenbank dürfte insbesondere die Veröffentlichung des Protokolls ihrer jüngsten Sitzung am Abend im Fokus stehen. Möglicherweise fänden sich hier neue Hinweise auf das Ausmaß der Maßnahmen, heißt es in einem Marktkommentar der Helaba. Dass die bereits ambitionierten Markterwartungen an Zinssenkungen noch verstärkt würden, sei eher unwahrscheinlich. Die Helaba-Experten erinnern zudem an die Rede des Fed-Chefs Jerome Powell auf der Notenbanktagung in Jackson Hole zum Wochenschluss.

Gea: Im vorbörslichen Handel auf Tradegate stiegen die Aktien von Gea um 3,3 Prozent im Vergleich zum Xetra-Schluss am Vortag. Nach sieben Gewinnwarnungen des Anlagenherstellers in drei Jahren sieht Goldman Sachs nun Licht am Ende des Tunnels und stufte die Papiere auf „Kaufen“ hoch. Eine Hochstufung der Leoni -Aktien auf „Kaufen“ durch die Bank HSBC ließ den Kurs des Autozulieferers um 5,5 Prozent zulegen.

Vapiano: Bei ihrer Hauptversammlung muss die angeschlagene Restaurantkette Vapiano  an diesem Mittwoch (11.00 Uhr) in Köln mit viel Kritik von ihren Anteilseignern rechnen. Der Aktienkurs ist seit dem Börsengang vor zwei Jahren auf Talfahrt – wer damals zum Ausgabepreis zugegriffen hat, hat mehr als 80 Prozent des Wertes verloren. Die hoch verschuldete Firma steckt tief in den roten Zahlen, erst nach zähem Ringen konnte sie sich im Juni einen dringend notwendigen Kredit von 30 Millionen Euro sichern. Grund für die schlechte Lage ist eine missratene Expansion, bei der viele neue Restaurants zu Verlustbringern wurden. Unlängst wollten die schlechten Nachrichten nicht abreißen: Vergangene Woche platzte vorerst der Verkauf des US-Geschäfts, was 20 Millionen Dollar einbringen sollte. Am Sonntag dann schmiss Vorstandschef Cornelius Everke hin und trat überraschend zum Monatsende zurück – er hatte ein umfassendes Sanierungsprogramm in die Wege geleitet. Beim Aktionärstreff dürfte er seinen letzten großen Auftritt haben. Die jetzige Aufsichtsratschefin Vanessa Hall, eine erfahrene Gastronomie-Managerin aus Großbritannien, soll im September übergangsweise das Zepter im Vorstand übernehmen.

(onvista/dpa-AFX)

Titelfoto: Joseph Sohm / Shutterstock.com

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