Uber: IPO soll 8 bis 10 Milliarden Dollar bringen – Schmälert der verpatzte Lyft-Börsengang die Erwartungen?

onvista · Uhr (aktualisiert: Uhr)

Der US-Fahrdienstvermittler Uber will bei seinem Anfang Mai erwarteten Börsengang laut einem Medienbericht acht bis zehn Milliarden Dollar einnehmen. Das Unternehmen wolle seine Aktien in einer Preisspanne von 44 bis 50 Dollar bei Investoren anbieten, schrieb der Finanzdienst Bloomberg am Donnerstag unter Berufung auf Insider. Damit würde der Lyft-Rivale mit einer Gesamtbewertung zwischen 80 und 90 Milliarden Dollar an die New York Stock Exchange gehen und einen der größten Börsengänge der Finanzgeschichte stemmen.

Schmälert der verpatzte Lyft-Börsengang die Anleger-Erwartungen?

Dieser Wert liegt deutlich unter vorherigen Schätzungen. Bislang waren Experten davon ausgegangen, dass Uber bei der Bewertung die Schwelle von 100 Milliarden Dollar deutlich überschreiten wird. Der verpatzte Börsengang des Uber-Rivalen Lyft sorgt nun aber offenbar dafür, dass die potenziellen Anleger vorsichtiger sind. Die Aktie von Lyft hat seit dem Börsengang Ende März mehr als ein Fünftel seines Werts verloren.

Lyft Performance seit Börsengang (Nasdaq)

Paypal ist bereits im Boot

Die endgültigen Details zur größten Aktienmarkt-Premiere seit der des chinesischen Online-Riesen Alibaba 2014 stehen allerdings noch nicht fest. Noch vor dem Börsengang hat sich der Zahlungsdienstleister Paypal Anteile an Uber im Wert von 500 Millionen Dollar gesichert, wie das „Wall Street Journal“ berichtete. Es wird erwartet, dass Uber am Freitagnachmittag die Bedingungen für den Börsengang öffentlich macht.

Lesen Sie auch: Sixt, Uber, Lyft – oder doch Daimler, BMW und Co. – Wer gewinnt den Kampf um die Mobilität der Zukunft?

Ubers Umsatz steigt massiv, aber schwarze Zahlen sind immer noch fern

Uber macht operativ Verlust, lockt Anleger jedoch mit starkem Wachstum. 2018 stiegen die Erlöse im Jahresvergleich um 42 Prozent auf 11,3 Milliarden Dollar. Uber wies zwar einen Nettogewinn von knapp einer Milliarde Dollar aus, der ergab sich jedoch aus Sondererlösen. Beim Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen fiel ein Minus von 1,85 Milliarden Dollar an.

Trotz seiner mittlerweile über 90 Millionen monatlichen Kunden und den massiven Umwälzungen, die das Unternehmen in der Mobilitätsbranche angestoßen hat, zweifeln viele Experten, ob das Geschäftsmodell nachhaltig ist. Die Kosten steigen trotz des extremen Wachstums ebenfalls enorm und die entscheidende Frage wird am Ende sein, ob Uber überhaupt nachhaltig in den Bereich der schwarzen Zahlen vorstoßen kann.

(onvista/dpa-AFX)

(Anzeige)

DAS WICHTIGSTE DER BÖRSENWOCHE – IMMER FREITAGS PER E-MAIL

Zum Wochenende die Top Nachrichten und Analysen der Börsenwoche!

Hier anmelden >>

Titelfoto: kenary820 / Shutterstock

Meistgelesene Artikel