US-Einzelhändler überraschend mit Umsatzminus im Dezember

Reuters · Uhr

Washington/Berlin (Reuters) - Die US-Einzelhändler haben im Dezember im wichtigen Weihnachtsgeschäft überraschend weniger umgesetzt.

Die Erlöse fielen um 1,9 Prozent niedriger aus als im Vormonat, wie das Handelsministerium am Freitag mitteilte. Von Reuters befragte Ökonomen hatten mit Stagnation gerechnet. Im November hatte es noch ein Plus von 0,2 Prozent gegeben. Offenbar kauften viele Bürger ihre Weihnachts-Geschenke voriges Jahr früher ein - auch aus Sorge, Artikel könnten wegen Lieferengpässen später vergriffen sein.

Diese Engpässe haben mit dazu geführt, dass die Inflation in den USA immer weiter in die Höhe schnellt, was zudem an der Kaufkraft der Konsumenten nagt. Auch das könnte ein Grund für die Umsatzflaute am Jahresende sein. Die Verbraucherpreise stiegen im Dezember um 7,0 Prozent - die höchste Jahresteuerung seit Juni 1982.

Notenbank-Chef Jerome Powell signalisierte zuletzt, dass die sehr lockere geldpolitische Linie angesichts der rasant steigenden Preise wohl bald ausgedient haben wird. Aktuell liegt der Leitzins in der Spanne von null bis 0,25 Prozent. An den Finanzmärkten wird für März eine Zinswende erwartet, der bis zu drei weitere Schritte nach oben im laufenden Jahr folgen könnten.

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