Verbraucherschützer kritisieren Vorschriften für Wertpapierberatung

dpa-AFX · Uhr

FRANKFURT/BERLIN (dpa-AFX) - Verbraucherschützer fordern einen "Neustart" bei den Regeln für Wertpapiergeschäfte. Die wachsende Zahl von Vorschriften für die Beratung von Bankkunden ist aus ihrer Sicht wenig hilfreich. "Der geltende Rechtsrahmen ist zu wenig an den Bedürfnissen der Verbraucher ausgerichtet", kritisierte Dorothea Mohn vom Verbraucherzentrale Bundesverband (vzbv). "Wir brauchen nicht mehr Vorschriften, sondern andere", mahnte Mohn.

Seit Januar 2018 greift die EU-Richtlinie Mifid II. Seither müssen Banken jedes Telefonat eines Kunden mit einem Wertpapierberater aufzeichnen und für mindestens fünf Jahre archivieren. Zudem müssen Kunden vor der Entscheidung für ein Finanzprodukt eine genaue Aufstellung erhalten, wie viel sie das Produkt kostet.

Deutschlands Bankenverbände hatten jüngst eine Überarbeitung der Regeln gefordert. Viele Kunden fühlten sich durch die Fülle an Informationen überfordert und verunsichert, etliche hielten sich bei Wertpapiergeschäften zurück, so das Ergebnis einer Studie der Deutschen Kreditwirtschaft (DK).

Zwar haben die Verbraucherschützer Zweifel an der Methodik der Studie, aber auch nach ihrer Einschätzung sorgen die Regeln für unnötige Bürokratie und Kosten. "Notwendig ist ein Neustart: Wir brauchen klare und anwendbare Regeln, die Verbrauchern gute Beratung garantieren."/mar/DP/stk

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