Versorger unter Spannung

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Stromschlag oder frische Energie fürs Depot? Was Anleger von den deutschen Versorgern erwarten können.

  • Seit vergangenem Herbst sind mit Innogy und Uniper zwei neue Energiekonzerne an der Börse notiert.
  • Wie fällt die Zwischenbilanz aus? Welche Strategien verfolgen die Neulinge? Was machen die Konzernmütter RWE und E.ON?
  • Wie Anleger mit optimiertem Chance-Risiko-Profil in die Aktien investieren können.

Es war der 11. März 2011, als vor der Ostküste der japanischen Hauptinsel Honshū gegen 15 Uhr Ortszeit der Meeresboden zu beben begann. Die Folgen waren verheerend. Neben einem Tsunami kam es durch das Beben auch zu einer Kernschmelze im rund 160 Kilometer entfernten Atomkraftwerk Fukushima. Die Nuklearkatastrophe löste weltweit Bestürzen aus und führte in Deutschland schließlich zum Atomausstieg. Eine Zäsur. Auch für die deutschen Energiekonzerne E.ON und RWE. Sie sahen sich aufgrund der milliardenschweren Lasten aus dem Ende der Kernkraft gezwungen, ihr Geschäft von Grund auf neu zu sortieren. Hohe Schulden und sinkende Großhandelspreise für Strom hatten die beiden Versorger zusätzlich unter Druck gesetzt. Sowohl bei E.ON als auch bei RWE kam das Management schließlich zu der Überzeugung, dass eine Aufspaltung der Geschäftsaktivitäten wohl der beste Weg sei, den Neustart einzuläuten.

Börsendebüt im Herbst 2016

Im Herbst des vergangenen Jahres war es dann so weit: Mitte September brachte E.ON per Spin-off die neue Gesellschaft Uniper an die Börse. Anfang Oktober zog RWE mit dem Börsengang von Innogy nach. Die Reaktion der Anleger auf die beiden Börsendebütanten war durchaus gemischt. Während der Börseneinstand von Uniper eher enttäuschend verlief (statt der 11 bis 15 Euro, mit denen Analysten gerechnet hatten, startete die Aktie lediglich mit 10,02 Euro in den Handel), war das IPO (Initial Public Offering) der RWE-Tochter Innogy zunächst ein Erfolg. Die Erstnotiz lag bei 37,30 Euro und damit ein gutes Stück über dem Emissionspreis von 36 Euro. Mittlerweile hat sich das Bild gedreht. So bewegt sich die Aktie von Innogy mit einem Kurs von knapp 35 Euro aktuell unter der Erstnotiz. Dagegen haben die Anteilscheine des E.ON-Ablegers Uniper seit dem Spin-off rund die Hälfte ihres Werts hinzugewonnen (Stand: jeweils 19. Mai 2017).

Abweichende Strategie

Um die weiteren Kurschancen beurteilen zu können, muss man sich zunächst klar darüber sein, dass hinter den beiden Neulingen ganz unterschiedliche Konzepte stehen. Das zeigte schon der Werbeslogan, den Innogy kurz nach dem Börsengang auf der eigenen Website platzierte. „Was würden wir tun, wenn wir noch mal neu anfangen könnten?“, stand dort in dicken Buchstaben geschrieben. Tatsächlich hat sich RWE mit dem Ableger sozusagen selbst neu erfunden - und zwar als das Unternehmen, das man (spätestens seit der Energiewende) schon immer sein wollte: ertragsstark, sauber und innovativ. Und möglichst ohne „dunkle Seiten“ wie der Atomenergie sowie der ebenfalls in der Kritik stehenden Energiegewinnung aus fossilen Brennstoffen wie Kohle. Diese „schmutzigen“ Bereiche bleiben bei RWE.

Innogy sieht sich als Vorreiter

Das Geschäft von Innogy ist in drei Segmente gegliedert. Der erste und umsatzstärkste Bereich ist der Vertrieb und umfasst die Einnahmen aus dem Verkauf von Strom und Gas an Kunden in Deutschland, Großbritannien, Belgien, den Niederlanden und diversen osteuropäischen Ländern. Das zweite und profitabelste Standbein ist das Geschäft aus dem Betrieb der Strom- und Gasverteilernetze. Rund 62 Prozent des operativen Ergebnisses erzielte das Unternehmen im ver­gangenen Jahr in diesem Segment. Der dritte Bereich schließlich entfällt auf die Strom­erzeugung aus erneuerbaren Energien. Auch wenn es in der Außendarstellung des Unternehmens manchmal etwas anders rüberkommt, spielt dieses Geschäft mit einem Umsatzanteil von gerade einmal 1,8 Prozent für Innogy derzeit noch kaum eine Rolle.

Uniper: Reaktion statt Aktion

Während RWE mit Innogy sozusagen seine „Perlen“ an die Börse gebracht hat, wählte E.ON einen anderen Weg. Die Zukunftsbereiche und rentablen Sparten bleiben weitgehend im Altkonzern gebündelt. Dazu zählen die Ökostromak­tivi­tä­ten, der Vertrieb und das Netzgeschäft. Bei Uniper liegen dagegen die Schwerpunkte auf der europäischen und internationalen Stromerzeugung, insbesondere aus fossilen Energieträgern wie Öl, Gas und Kohle sowie dem globalen Strom- und Gashandel. Auch die Minderheitsbeteiligungen an diversen Kernkraftwerken in Schweden wurden bei Uniper eingegliedert. Das hört sich nicht gerade prickelnd an, weshalb die Verantwortlichen offenbar beschlossen haben, durch die Zugabe der Wasserkraftaktivitäten dem Portfolio zumindest einen „leicht grünen Anstrich“ zu geben.

Im Gegensatz zu Innogy verfolgt Uniper keine Expansionsstrategie. Stattdessen soll die Konzernstruktur an das herausfordernde Umfeld bei der konventionellen Stromerzeugung durch Einsparungen angepasst werden. Ziel ist es, die Kosten bis zum Jahr 2018 um 400 Millionen Euro herunterzufahren. Darüber hinaus soll eigenen Angaben zufolge auch bei den Investitionen der Gürtel deutlich enger geschnallt werden (Quelle: Uniper, Geschäftsbericht 2016).

Übernahmefantasien bei Innogy

Aufgrund der abweichenden Strategien werden auch die Perspektiven der beteiligten Unternehmen von Analysten recht unterschiedlich beurteilt. Bei RWE sorgten zuletzt Aussagen von Unternehmenschef Rolf Martin Schmitz zur Beteiligung an Innogy für einiges Aufsehen. Auf der Bilanzpressekonferenz am 14. März 2017 deutete der Firmenlenker an, dass die Beteiligung an der Tochter Innogy von derzeit 77 Prozent auf bis zu 51 Prozent abgebaut werden könnte. Am Abend zuvor hatte die Nachrichtenagentur Bloomberg unter Berufung auf Insider berichtet, dass der französische Energiekonzern ENGIE eine Übernahme erwäge. Prompt machten sich an der Börse Übernahmespekulationen breit. Sowohl RWE als auch Innogy legten kräftig zu (Quelle: www.manager-magazin.de, „RWE schürt Fantasie um Ökostromtochter Innogy“, 14. März 2017). Ein Abbau der Beteiligung würde für RWE durchaus Sinn machen. Die Gesellschaft hatte Ende 2016 rund 22,7 Milliarden Euro Nettoschulden in der Bilanz stehen. Mit dem Erlös aus dem Verkauf von Anteilen könnte der Schulden­berg weiter abgetragen und das Rating gestützt werden.

Das sagen die Analysten

Auf Basis der Datenbank der Nachrichtenagentur Reuters stufen die Analysten die Innogy-Aktie derzeit als „Outperformer“ ein (Quelle: www.reuters.com, Stand: 19. Mai 2017). Für den Titel würde die Fokussierung auf rentable Bereiche sprechen, so das Credo. Das Unternehmen sollte daher langfristig für eine verlässliche Ertragsentwicklung gut sein. Hinzu kommt eine aktionärsfreundliche Dividendenpolitik. Das Unternehmen hat sich vorgenommen, auf lange Sicht bis zu 80 Prozent des bereinigten Gewinns an die Anteilseigner ausschütten. Auch für RWE sind die Analysten generell zuversichtlich. Das Unternehmen möchte den Gewinn vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) in diesem Jahr auf eine Spanne zwischen 5,4 und 5,7 Milliarden Euro steigern. Außerdem soll wieder eine Dividende in Höhe von 0,50 Euro je Aktie ausgeschüttet werden (Quelle: RWE AG, Zwischenbericht erstes Quartal 2017).

Im Schnitt ebenfalls positiv bewertet wird derzeit Uniper. Gründe dafür sind der unerwartet gute Jahresstart sowie die relativ attraktive Bewertung. Am schlechtesten kommt im Analystenranking derzeit E.ON weg. Bei dem Titel lautet das Konsensurteil lediglich „Halten“. Zwar gilt die Aktie als günstig bewertet, die Sorge besteht jedoch darin, dass es der Gesellschaft in diesem Jahr nicht gelingen könnte, die Ertragsziele zu erreichen. Ein schwaches erstes Quartal mit einem stark rückläufigen operativen Ergebnis bestätigt diese Befürchtung.

Investieren mit Voraussicht

Anleger, denen eine direkte Investition in die Aktien zu riskant erscheint, können mit Anlageprodukten von HypoVereins­bank onemarkets und optimiertem Chance-Risiko-Profil in die Titel einsteigen. Etwa mit HVB Express Plus Zertifikaten. Bei diesen Produkten wird an den jährlichen Bewertungstagen überprüft, ob der Referenzpreis der zugrunde liegenden Aktie mindestens dem vorzeitigen Rückzahlungslevel entspricht. Ist das der Fall, erhält der Anleger am jeweiligen vorzeitigen Rückzahlungstermin eine entsprechende Rückzahlung inklusive einer Ertragskomponente. Kommt es zu keiner vorzeitigen Rückzahlung, schützt am letzten Bewertungstag eine Ertrags-Barriere bis zu einem gewissen Grad vor Kursverlusten der zugrunde liegenden Aktie. Schließt sie auf oder darüber, erhält der Anleger die vereinbarte Rückzahlung. Falls nicht, entsteht ein Verlust. Ebenfalls zu beachten: Bei den Produkten handelt es sich um Schuldverschreibungen der UniCredit Bank AG. Bei Insolvenz, also Zahlungsunfähigkeit oder Überschuldung, drohen hohe Verluste bis hin zum Totalverlust.

HVB-Anlageprodukte auf die Aktien der deutschen Energieversorger
BasiswertProdukttypISINLetzter RückzahlungsterminAusstattungsmerkmale
E.ON SEHVB Express Plus ZertifikatDE000HW24FQ9*30.06.2021Ertrags-Barriere: 60 %**, max. Rückzahlung***: EUR 1.254,-
Innogy SEHVB Express Plus ZertifikatDE000HW24GL8*30.06.2021Ertrags-Barriere: 70 %**, max. Rückzahlung***: EUR 1.176,-
RWE AGHVB Express Plus ZertifikatDE000HW221J9*23.06.2021Ertrags-Barriere: 60 %**, max. Rückzahlung***: EUR 1.270,-
Uniper SEHVB Express Plus ZertifikatDE000HW24FP1*30.06.2021Ertrags-Barriere: 60 %**, max. Rückzahlung***: EUR 1.226,-
* Produkt in der Zeichnung
** vom Referenzpreis (Schlusskurs) am anfänglichen Bewertungstag
*** maximaler Rückzahlungsbetrag pro ZertifikatDie Produktdetails sind auf der Internetseite www.onemarkets.de veröffentlicht; Information zur Funktionsweise des Produkts Alle genannten Produkte sind Schuldverschreibungen der UniCredit Bank AG. Bei deren Insolvenz, also Zahlungsunfähigkeit oder Überschuldung, drohen hohe Verluste bis hin zum Totalverlust.Stand: 23.5.2017, Quelle: HypoVereinsbank onemarkets

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Für Produktinformationen sind allein maßgeblich der Basisprospekt und die Endgültigen Bedingungen. Alle Produktunterlagen und Informationen unter: www.onemarkets.de.

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Autor: Redaktion

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