Vorbörse: Corona-Sorgen gewinnen die Oberhand – neue Variante lässt Dax einbrechen – Ölpreise ebenfalls unter Druck

onvista · Uhr (aktualisiert: Uhr)

DEUTSCHLAND: – VERLUSTE – Am deutschen Aktienmarkt dürfte es am Freitag nach den Stabilisierungsversuchen in den vergangenen beiden Tagen deutlich nach unten gehen. Der Broker IG taxierte den Dax rund eine Stunde vor Handelsstart 1,92 Prozent tiefer auf 15 612 Punkte. Damit schwenkt der deutsche Leitindex wieder in den Korrekturkurs vom Rekordhoch in Höhe von 16 290 Punkte von vergangener Woche ein. Händler führten die Verluste vor allem auf die Ausbreitung einer neuen, möglicherweise gefährlicheren Variante des Coronavirus‘ im südlichen Afrika zurück. Experten befürchten, dass die Variante B.1.1.529 wegen ihrer ungewöhnlich vieler Mutationen nicht nur hoch ansteckend sei, sondern auch den Schutzschild der Impfstoffe leichter durchdringen könnte. Sollte der Dax auf dem von IG im Augenblick taxierten Niveau den Xetra-Handel eröffnen, wäre es das niedrigste Niveau seit Ende Oktober. Der Dax würde wieder rund vier Prozent unter dem Rekordhoch liegen.

USA: – WEGEN THANKSGIVING GESCHLOSSEN –

ASIEN: – VERLUSTE – Sorgen wegen einer neuen Corona-Variante haben die Börsen Asiens am Freitag nach unten gezogen. Experten befürchten, dass die Variante B.1.1.529 aus dem südlichen Afrika wegen ihrer ungewöhnlich vieler Mutationen nicht nur hoch ansteckend sei, sondern auch den Schutzschild der Impfstoffe leichter durchdringen könnte. So büßte der japanische Leitindex Nikkei 225 zweieinhalb Prozent auf 28 751,62 Punkte ein. Der CSI-300-Index , der die 300 wichtigsten Unternehmen vom chinesischen Festland umfasst, fiel zuletzt um 0,7 Prozent, während der Hang-Seng-Index in der Sonderverwaltungszone Hongkong 2,4 Prozent absackte.

ANLEIHEN / DEVISEN / ROHÖL

RENTEN:

Bund-Future 171,89 +0,50%

DEVISEN: – EURO BLEIBT STABIL – Der Euro hat sich am Freitag im frühen Handel nur wenig von der Stelle bewegt. Am Morgen kostete die Gemeinschaftswährung 1,1220 US-Dollar und damit etwas mehr als am Vorabend. Die Europäische Zentralbank (EZB) hatte den Referenzkurs am Donnerstag auf 1,1223 Dollar festgesetzt.

Gesucht wurden an den Devisenmärkten als besonders sicher geltende Währungen wie der japanische Yen oder der Schweizer Franken. Grund ist die Ausbreitung einer neuen und möglicherweise sehr gefährlichen Variante des Coronavirus im südlichen Teil Afrikas. Experten befürchten, dass die Variante B.1.1.529 wegen ungewöhnlich vieler Mutationen nicht nur hoch ansteckend sei, sondern auch den Schutzschild der Impfstoffe leichter durchdringen könnte. Großbritannien und Israel schränkten vorsorglich den Flugverkehr in die Staaten der Region ein.

An Konjunkturdaten stehen im Tagesverlauf nur wenige Zahlen mit hoher Marktrelevanz auf dem Programm. Es äußern sich allerdings zahlreiche hochrangige Notenbanker, darunter EZB-Präsidentin Christine Lagarde.

Euro/USD 1,1225 0,16%

USD/Yen 114,61 -0,66%

Euro/Yen 128,65 -0,50%

ROHÖL: Die Ölpreise haben am Freitag im frühen Handel kräftig nachgegeben. Marktbeobachter nannten die hohe Unsicherheit wegen einer neuen und möglicherweise hochgefährlichen Variante des Coronavirus als Grund. Am Morgen kostete ein Barrel (159 Liter) der Nordseesorte Brent 80,17 US-Dollar. Das waren 2,05 Dollar weniger als am Vortag. Der Preis für ein Fass der amerikanischen Sorte West Texas Intermediate (WTI) fiel um 2,49 Dollar auf 75,90 Dollar.

Für erhebliche Verunsicherung an den Finanz- und Rohstoffmärkten sorgte die Ausbreitung einer neuen Variante des Coronavirus im südlichen Teil Afrikas. Experten befürchten, dass die Variante B.1.1.529 wegen ungewöhnlich vieler Mutationen nicht nur hoch ansteckend sei, sondern auch den Schutzschild der Impfstoffe leichter durchdringen könnte. Großbritannien und Israel schränkten vorsorglich den Flugverkehr in die Staaten der Region ein.

Während der ersten Corona-Welle im Frühjahr 2020 waren die Erdölpreise drastisch abgestürzt. Ausschlaggebend waren die sehr umfangreichen Gegenmaßnahmen wie die Schließung vieler Bereiche des Wirtschaftslebens. Neue Varianten des Coronavirus wecken Erinnerungen an diese Zeit und schüren Ängste vor wirtschaftlichem Schaden, der auch auf der Energie- und Erdölnachfrage lasten würde.

Die neue Virusvariante fällt in eine Zeit, in der große Verbrauchsländer wie die USA angesichts hoher Rohölpreise auf ihre strategischen Erdölreserven zurückgreifen. Wie die Förderländer auf den Schritt reagieren werden, dürfte angesichts der neuen Variante noch fraglicher sein. Seit Sommer weitet der Ölverbund Opec+ seine Produktion schrittweise aus. Das moderate Tempo hat Kritik der Verbrauchsländer hervorgerufen und letztlich deren Rückgriff auf die Notreserven ausgelöst. Die Förderländer beraten sich kommende Woche.

Brent 80,20 -2,02 USD

WTI 76,09 -2,30 USD

onvista Mahlzeit: Sorgenfalten im Dax bleiben groß – Baidu, Rivian, Valneva, Nordex und zwei neue Werte im Musterdepot

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UMSTUFUNGEN VON AKTIEN

– BERENBERG HEBT ZIEL FÜR MEDIOS AUF 56,50 (50,00) EUR – ‚BUY‘

– GOLDMAN HEBT ZIEL FÜR SYNLAB AUF 23,80 (23,30) EUR – ‚BUY‘

BARCLAYS HEBT ZIEL FÜR BBVA AUF 6,60 (6,40) EUR – ‚EQUAL WEIGHT‘

– GOLDMAN NIMMT UNICREDIT WIEDER AUF – ‚CONVICTION BUY LIST‘, ZIEL 18,10 EUR

– GOLDMAN SENKT ING AUF ‚NEUTRAL‘ (CONVICTION BUY LIST) – ZIEL 14,50 (13,10) EUR

– RBC SENKT SSE PLC AUF ‚SECTOR PERFORM‘ (OUTPERFORM) – ZIEL 1800 (1900) PENCE

UBS HEBT EASYJET AUF ‚BUY‘ (NEUTRAL) – ZIEL 760 PENCE

– DZ BANK HEBT ADYEN AUF ‚KAUFEN‘ (VERKAUFEN) – FAIRER WERT 2775 (2200) EUR

TAGESVORSCHAU / KONJUNKTURPROGNOSEN

TERMINE UNTERNEHMEN

CHE: Roche, ao Hauptversammlung zu Aktiendeal mit Novartis

TERMINE KONJUNKTUR

00:30 JPN: Verbraucherpreise Tokio 11/21

08:00 DEU: Außenhandelspreise 10/21

08:00 DEU: Umsatzentwicklung der gewerblichen Wirtschaft (experimenteller Frühindikator), Oktober 2021

08:30 CHE: BFS, Beschäftigungsbarometer Q3/21

08:45 FRA: Verbrauchervertrauen 11/21

09:00 CHE: BIP Q3/21

10:00 EUR: Geldmenge M3 10/21

10:00 ITA: Verbrauchervertrauen 11/21

EUR: Moody’s Ratingergebnis Belgien, Schweiz

EUR: S&P Ratingergebnis Irland

SONSTIGE TERMINE

DEU: Weitere Entwicklung in der Corona-Pandemie

+ Infektionsgeschehen und Impfentwicklung

+ Wahrscheinlich Veröffentlichung neuer Hochrisikogebiete

+ 09.00 Online-Pk der Deutsche Interdisziplinäre Vereinigung für Intensiv- und Notfallmedizin (DIVI) zur Priorisierung und Triage bei COVID-19

+ 10.00 Pk Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) und RKI-Präsident Lothar H. Wieler

09:30 DEU: Pk Commerzbank: Konjunktur- und Marktausblick 2022 mit Chefvolkswirt Jörg Krämer

09:30 DEU: Bundesverfassungsgericht äußert sich zu Regeln zur Rückzahlung von Körperschaftsteuerguthaben

10:00 DEU: Pressegespräch zur Tuning-Messe „Essen Motor Show“ (27.11.-5.12.) -Themen u.a. Tuning von Oldtimern und von E-Autos

HINWEIS

USA: Verkürzter Handel Nyse und Nasdaq bis 19.,00 h / US-Anleihenmarkt bis 20.00 h

KONJUNKTURPROGNOSEN FÜR DIE EUROZONE, UK UND DIE USA

Prognose Vorwert

EUROZONE

08.00 Uhr

Deutschland

Einfuhrpreise Oktober

Monatsvergleich +1,9 +1,3

Jahresvergleich +19,6 +17,7

08.45 Uhr

Frankreich

Verbrauchervertrauen

November (Punkte) 98 99

10.00 Uhr

Eurozone

Geldmenge M3 Oktober

Jahresvergleich 7,4 7,4

10.00 Uhr

Italien

Stimmungsindikatoren

November (Punkte)

Verbrauchervertrauen 117,0 118,4

Produzentenvertrauen 114,0 114,9

Wirtschaftsstimmung — 115,0

GROSSBRITANNIEN

— Keine marktbewegenden Daten erwartet —

USA

— Keine marktbewegenden Daten erwartet —

Redaktion onvista / dpa-AFX

Foto: H-AB/ shutterstock.com

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