Vorbörse: Fed hat es vorgmacht – Sorgt die EZB auch für Schwung an den Märkten?

onvista · Uhr (aktualisiert: Uhr)

DEUTSCHLAND: – KNAPP BEHAUPTET – Nach dem bislang starken Wochenverlauf dürfte der Dax am Donnerstag kaum verändert starten: Der Broker IG taxiert den deutschen Leitindex rund zwei Stunden vor Handelsbeginn 3 Punkte höher auf 11 983 Punkte. Nach einem Test der exponentiellen 200-Tage-Linie am Montag bei 11.620 Punkten war der Dax zuletzt um bis zu 3,8 Prozent auf 12.057 Punkte geklettert. Über die Marke von 12 000 Punkten schaute er tags zuvor aber nur kurz und schloss letztlich auch unter der 50-Tage-Linie als mittelfristigem Trendbarometer.

Die Autobranche steht mit der Absage der angestrebten Fusion zwischen Fiat Chrysler (FCA) und Renault im Fokus. Ansonsten bleibt neben dem Handelsstreit insbesondere die Geldpolitik der Notenbanken Thema. Nachdem zuletzt Hoffnungen auf Zinssenkungen in den USA dem Markt wieder Auftrieb gaben, dürften die Europäer nun erst einmal an ihrem Kurs festhalten.

Ökonomen gehen einhellig davon aus, dass die EZB trotz des schwierigeren Wirtschaftsumfelds die Leitzinsen an diesem Donnerstag nicht antasten wird. Auch das Versprechen, den Leitzins bis mindestens bis zum Jahresende nicht anzuheben, dürfte erneuert werden. Erwartet wird jedoch, dass Notenbankchef Mario Draghi Einzelheiten zu den geplanten Langfristkrediten (TLTROs) an die Banken verkünden wird.

USA: – FESTER – An der Wall Street ist es am Mittwoch weiter bergauf gegangen. Nach dem von der Notenbank Fed angetriebenen Kursfeuerwerk vom Vortag ging der Dow Jones Industrial 0,82 Prozent höher bei 25.539,57 Punkten aus dem Handel. Er schloss damit in Reichweite seines Tageshochs. Neben der anhaltenden Spekulation auf baldige Zinssenkungen keimte im Tagesverlauf auch etwas Hoffnung im Handelsstreit mit Mexiko auf.

ASIEN: – UNEINHEITLICH – Die wichtigsten Börsen Asiens haben am Donnerstag keine gemeinsame Richtung gefunden. Während es in Südkorea aufwärts ging und in Tokio der japanische Leitindex Nikkei 225 moderat zulegte, ging es in China teils abwärts. So konnte zwar der Hang Seng in Hongkong um 0,10 Prozent zulegen, der Auswahlindex der chinesischen Festlandbörsen CSI 300 fiel hingegen um rund ein halbes Prozent.

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DEVISEN: – WEITER ÜBER 1,12 – Der Euro hat sich am Donnerstag über der Marke von 1,12 US-Dollar gehalten. Am Morgen kostete die Gemeinschaftswährung 1,1230 Dollar und damit in etwa so viel wie am späten Vorabend. Die Europäische Zentralbank (EZB) hatte den Referenzkurs am Mittwochnachmittag auf 1,1257 Dollar festgesetzt.

Am Donnerstag blicken die Finanzmärkte nach Vilnius, die Hauptstadt Litauens. Dort trifft sich der EZB-Rat zu einer auswärtigen Sitzung. Das Treffen findet in einem Umfeld mit konjunktureller Schwäche, hohen politischen Risiken wie dem Handelsstreit zwischen den USA und China und Spekulationen auf Zinssenkungen der US-Notenbank statt. Von der EZB wird allerdings kein baldiger Zinsschritt erwartet, zumal sie über wesentlich weniger geldpolitischen Spielraum verfügt als etwa die amerikanische Notenbank Fed.

Euro/USD 1,1232 +0,10%

USD/Yen 108,219 -0,23%

Euro/Yen 121,546 -0,13%

ROHÖL: – STABILISIERUNG – Die Ölpreise haben sich am Donnerstag im frühen Handel stabilisiert. Am Morgen kostete ein Barrel (159 Liter) der Nordseesorte Brent 60,69 US-Dollar. Das waren sechs Cent mehr als am Mittwoch. Der Preis für ein Barrel der amerikanischen Sorte West Texas Intermediate (WTI) stieg ebenfalls geringfügig um drei Cent auf 51,72 Dollar.

In den vergangenen Wochen sind die Rohölpreise stark gefallen. Seit ihrem Jahreshoch vom April ging es um etwa 20 Prozent nach unten. Wichtigster Grund sind Sorgen über die Stabilität der Erdölnachfrage wegen zahlreicher konjunktureller Risiken, darunter der Handelsstreit zwischen den USA und China.

Verstärkt werden diese Nachfragesorgen durch Lagerdaten aus den USA. Die Vorräte der weltgrößten Volkswirtschaft steigen immer weiter, wie Zahlen vom Mittwoch belegen. Allerdings ist dies nicht nur auf eine schwächere Nachfrage, sondern auch auf ein hohes Angebot zurückzuführen. So ist die US-Förderung in der vergangenen Woche auf einen neuen Rekordwert gestiegen. Die USA gehören schon jetzt zu den bedeutendsten Erdölproduzenten der Welt.

Brent 60,78 +0,15 USD

WTI 51,80 +0,12 USD

UMSTUFUNGEN VON AKTIEN

– BERENBERG HEBT ZIEL FÜR SARTORIUS AUF 125 (115) EUR – ‚SELL‘

– KEPLER CHEUVREUX SENKT ZIEL FÜR FREENET AUF 20 (21) EUR – ‚BUY‘

RBC SENKT BEIERSDORF AUF ‚SECTOR PERFORM‘ (OUTPERFORM) – ZIEL 105 (100) EUR

– BERENBERG HEBT ZIEL FÜR SCHNEIDER ELECTRIC AUF 73 (70) EUR – ‚BUY‘

– JPMORGAN HEBT ING AUF ‚OVERWEIGHT‘ (NEUTRAL) – ZIEL 12,50 (13) EUR

– BARCLAYS NIMMT BBVA MIT ‚EQUAL WEIGHT‘ WIEDER AUF – ZIEL 5,90 EUR

– BARCLAYS NIMMT SANTANDER MIT ‚OVERWEIGHT‘ WIEDER AUF – ZIEL 5 EUR

– JEFFERIES SENKT ZIEL FÜR VOESTALPINE AUF 30 (35) EUR – ‚BUY‘

– JPMORGAN SENKT ZIEL FÜR VOESTALPINE AUF 29 (32) EUR – ‚OVERWEIGHT‘

TAGESVORSCHAU / KONJUNKTURPROGNOSEN

TERMINE UNTERNEHMEN

07:30 FRA: Remy Cointreau Jahreszahlen

10:00 DEU: Gerresheimer Hauptversammlung, Düsseldorf

10:00 DEU: Süss MicroTec Hauptversammlung, München

10:00 DEU: Aumann Hauptversammlung, Beelen

10:00 DEU: Xing Hauptversammlung, Hamburg

10:00 DEU: LPKF Hauptversammlung, Hannover

10:00 DEU: Rocket Internet Hauptversammlung, Berlin

10:30 DEU: RAG-Stiftung Jahres-Pressegespräch, Essen

11:00 DEU: Heidelberger Druckmaschinen Bilanz-Pk, Heidelberg

13:00 USA: Ciena Q2-Zahlen

15:00 FRA: Saint Gobain Hauptversammlung

18:00 AUT: AT&S Jahreszahlen

TERMINE UNTERNEHMEN OHNE ZEITANGABE

DEU: Bertrandt Q2-Zahlen

TERMINE KONJUNKTUR

08:00 DEU: Auftragseingang Industrie 04/19

11:00 EUR: Beschäftigung Q1/19 (endgültig)

11:00 EUR: BIP Q1/19 (endgültig)

13:45 EUR: EZB Zinsentscheid (14.30 h Pk in Vilnius mit EZB-Präsident Mario Draghi)

14:30 USA: Handelsbilanz 04/19

14:30 USA: Erstanträge Arbeitslosenhilfe (Woche)

14:30 USA: Produktivität Q1/19 (endgültig)

14:40 USA: Fed-Präsident von Dallas, Robert Kaplan, hält eine Rede

19:00 USA: Fed-Präsident von New-York, John Williams, hält eine Rede

SONSTIGE TERMINE

09:00 DEU: Bundesgerichtshof verkündet Urteil: Dürfen Apotheken ihren Kunden beim Einlösen von Rezepten kleine Werbe-Geschenke machen?

09:00 DEU: Pk des Beratungsunternehmens KPMG zum Immobilienjahr 2019 – Wende im Zyklus?, Frankfurt

09:30 LUX: EU-Gericht verkündet Entscheidung im Streit um sogenanntes Geschmacksmuster des Porsche-Modells 911

09:30 DEU: Messe „WeAreDevelopers“ der Tech-Branche mit Entwicklern und führenden IT-Experten unter dem Motto „People – Code – Future“ wollen sie über aktuelle Themen aus der Tech-Branche, der Entwickler-Community sowie der Gesellschaft sprechen.

10:00 DEU: Ifo-Jahresversammlung und Feier des 70. Gründungstages, München

10:00 DEU: Pk KfW Bankengruppe zur Vorstellung des 15. Evaluierungsberichts,

Frankfurt

16:00 DEU: Preisverleihung 4. Innovationspreis der Deutschen Luftfahrt, Berlin

DEU: Zweite Runde der Tarifverhandlungen für knapp 143 000 Beschäftigte der Volks- und Raiffeisenbanken in Deutschland

DEU: 5. Tag der Verpackung

08:30 h Pk Deutsches Verpackungsinstitut zum Thema „Nachhaltige Verpackungen. Ruf und Wirklichkeit“

HINWEIS

KOR: Feiertag, Börse geschlossen

KONJUNKTURPROGNOSEN FÜR DIE EUROZONE, UK UND DIE USA

Prognose Vorwert

EUROZONE

08.00 Uhr

Deutschland Auftragseingang Industrie, April

Monatsvergleich 0,0 +0,6

Jahresvergleich -5,9 -6,0

11.00 Uhr

Eurozone BIP Q1, final

Quartalsvergleich +0,4 +0,4

Jahresvergleich +1,2 +1,2

13.45 Uhr

Europäische ZentralbankZinsentscheid

Hauptrefisatz 0,0 0,0

Spitzenrefisatz 0,25 0,25

Einlagensatz -0,4 -0,4 (PK ab 14.30 Uhr)

VEREINIGTES KÖNIGREICH

(Keine marktbewegenden Daten erwartet.)

USA

14.30 Uhr

Produktivität ex Agrar, Q1 Quartalsvergleich 3,5 3,6

Erstanträge Arbeitslosenhilfe 215 215

Handelsbilanz, April -50,7 -50,0 (in Mrd. Dollar)

onvista/dpa-AFX

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Foto: Imagentle / Shutterstock.com

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