Vorbörse: Ölpreis wartet auf Reparaturzeit – Dax vor Handelsstart noch unentschlossen

onvista · Uhr (aktualisiert: Uhr)

DEUTSCHLAND: – STABILISIERUNG – Nach dem Rücksetzer vom Wochenbeginn dürften sich die Kurse am deutschen Aktienmarkt am Dienstag stabilisieren. Der Ölpreis, dessen Rally die Börsen am Vortag weltweit belastet hatte, hat sich auf höherem Niveau eingependelt. Der Broker IG taxierte den Dax knapp eineinhalb Stunden vor dem Xetra-Start wenige Punkte höher bei 12.388 Zählern.

Der Preis für ein Fass der Nordseesorte Brent lag am Morgen bei gut 68 US-Dollar. Am Montag hatte der Angriff auf die größte Ölraffinerie Saudi-Arabiens den Preis bis auf 71,62 Dollar nach oben springen lassen. Ein Händler rechnete damit, dass sich vor allem die Kurse der europäischen Fluggesellschaften etwas von ihren Vortagesverlusten erholen könnten.

US-Präsident Donald Trump vermutete den Iran als Urheber der Angriffe auf die Ölanlagen in Saudi-Arabien, will einen Krieg mit der Islamischen Republik jedoch vermeiden. „Ich will mit niemandem Krieg“, sagte er. Trumps Absage an einen Militärschlag gegen den Iran sei eine „Beruhigungspille“ für die Anleger, sagte Analyst Thomas Altmann vom Vermögensverwalter QC Partners.

Damit sei eine weitere Eskalation zwar nicht vom Tisch, Wirtschaftssanktionen wirbelten die Börsen aber weit weniger durcheinander als ein Militärschlag.

USA: – IM MINUS – Der Angriff auf saudi-arabische Ölanlagen vom Wochenende hat den Aufwärtstrend an der Wall Street erst einmal gestoppt. Am Montag schloss der US-Leitindex Dow Jones Industrial mit einem Minus von 0,52 Prozent bei 27.076,82 Punkten. Am vergangenen Donnerstag hatte der Index ein neues Rekordhoch nur knapp verpasst und am Freitag bereits merklich an Schwung verloren.

ASIEN: – UNEINHEITLICH – In Asien haben die Märkte keine einheitliche Richtung gefunden. Während es in Japan, wo es am Montag wegen eines Feiertags keinen Handel gegeben hatte, geht es ebenso wie in Südkorea leicht nach oben, während die Märkte in China im Minus sind.

DAX 12.380,31 -0,71%

XDAX 12.396,41 -0,49%

EuroSTOXX 50 3.518,45 -0,89%

Stoxx50 3.190,04 -0,59%

DJIA 27.076,82 -0,52%

S&P 500 2.997,96 -0,31%

NASDAQ 100 7.852,41 -0,51%

ANLEIHEN / DEVISEN / ROHÖL

RENTEN:

Bund-Future 172,96 0,05%

DEVISEN: – WEITER ÜBER 1,10 – Der Euro hat sich am Dienstag stabilisiert. Nach deutlichen Verlusten zu Wochenbeginn kostete er am Dienstagmorgen 1,1010 US-Dollar. Das war etwas mehr als am späten Vorabend. Die Europäische Zentralbank (EZB) hatte den Referenzkurs am Montagnachmittag auf 1,1031 Dollar festgesetzt.

Am Montag war der Euro von zwei Seiten unter Druck geraten. Zum einen gab es neue Hinweise auf eine anhaltend lockere Geldpolitik in der Eurozone. Zwei hochrangige Notenbanker hatten sich entsprechend geäußert, darunter der Chefvolkswirt der EZB, der Ire Philip Lane.

Hinzu kam ein starkes Sicherheitsbedürfnis der Anleger wegen der Drohnenangriffe auf Saudi-Arabien am Wochenende. Die Ölpreise waren stark angestiegen, was zu allgemeiner Konjunkturangst und Verunsicherung führte. Der Dollar als Weltreservewährung wurde daraufhin angesteuert.

Am Dienstag stehen neue Konjunktursignale aus Deutschland auf dem Programm. Das Mannheimer Forschungsinstitut ZEW veröffentlicht die Ergebnisse seiner monatlichen Umfrage unter Finanzexperten. Es wird mit einer leichten Aufhellung gerechnet.

Euro/USD 1,1012 0,09%

USD/Yen 108,18 0,04%

Euro/Yen 119,13 0,13%

ROHÖL: – REPARATURZEIT ENTSCHEIDENDER FAKTOR – Die Reparaturarbeiten nach dem Drohnenangriff auf die größte Ölraffinerie Saudi-Arabiens könnten laut informierten Kreisen Wochen oder sogar Monate in Anspruch nehmen. Voraussichtlich könne nicht einmal die Hälfte der ausgefallenen Produktionskapazitäten in dem vom staatlichen Ölkonzern Saudi Aramco betriebenen Komplex in Abkaik schnell wieder hergestellt werden, berichtet die Nachrichtenagentur Bloomberg am Montag und berief sich auf mehrere Quellen. Diese wollten vor einer offiziellen Stellungnahme namentlich nicht genannt werden.

Derzeit prüfe die Betreiberfirma Aramco weiterhin den Zustand der Anlagen und den Umfang der nötigen Reparaturen, hieß es. Allerdings sei der Ausblick auf die mögliche Dauer der Arbeiten pessimistischer als noch unmittelbar nach dem Angriff, der am Samstag stattgefunden hatte.

Aramco hatte angekündigt, bis zu diesem Montag einen Statusbericht abzuliefern. Durch den Drohnenangriff ist die Ölproduktion in einem Volumen von 5,7 Millionen Barrel ausgefallen, was etwa der Hälfte des üblichen Tages-Volumens entspricht.

Derzeit sind alle Augen auf Einschätzungen zur möglichen Dauer der Reparaturarbeiten bis zur Rückkehr zu einer normalen Ölproduktion gerichtet. Nach Einschätzung von Experten ist dies entscheidend für die weitere Entwicklung der Ölpreise. „Die saudi-arabischen Rohölbestände würden theoretisch ausreichen, um den gegenwärtigen Ausfall für ungefähr einen Monat auszugleichen“, sagte Rohstoffexperte Carsten Fritsch von der Commerzbank.

Brent 68,44 -0,58 USD

WTI 62,13 -0,77 USD

UMSTUFUNGEN VON AKTIEN

– BERENBERG HEBT TELE2 AB AUF ‚BUY‘ (HOLD) – ZIEL 157 (115) SEK

– BERENBERG HEBT TELIA AUF ‚HOLD‘ (SELL) – ZIEL 42 (37,30) SEK

CITIGROUP HEBT NOVO NORDISK AUF ‚BUY‘ (NEUTRAL) – ZIEL 415 (330) DKK

HSBC HEBT ZIEL FÜR H&M AUF 185 (160) SEK – ‚HOLD‘

BAADER BANK SENKT ZIEL FÜR CONSUS REAL ESTATE AUF 10,0 (12,5) EUR – ‚BUY‘

– JPMORGAN HEBT EU OILS AUF ‚OVERWEIGHT‘

– JPMORGAN HEBT TOTAL SA AUF ‚OVERWEIGHT‘ (NEUTRAL) – ZIEL 54 (52) EUR

– JPMORGAN NIMMT ENI MIT ‚UNDERWEIGHT‘ WIEDER AUF – ZIEL 15 EUR

– JPMORGAN SENKT ZIEL FÜR SHELL AUF 2900 (2950) PENCE – ‚OVERWEIGHT‘

TAGESVORSCHAU / KONJUNKTURPROGNOSEN

TERMINE UNTERNEHMEN

09:00 DEU: Pk Verbraucherzentrale Bundesverband zur Musterfeststellungsklage gegen VW

10:00 DEU: Pk von Zulieferer Aircraft Philipp und Boeing zur Zusammenarbeit

09:30 LUX: Verhandlung am EU-Gericht über den milliardenschweren Steuerbeschluss der EU-Kommission gegen Apple und Irland

22:15 USA: FedEx Q1-Zahlen

TERMINE UNTERNEHMEN OHNE ZEITANGABE

DEU: Bechtle Capital Markets Day, Frankfurt/M.

DEU: Motorsägen- und Gartengerätehersteller Stihl – Herbst-Pk, Waiblingen

USA: Adobe, Q3-Zahlen

TERMINE KONJUNKTUR

11:00 DEU: Veröffentlichung der ZEW-Konjunkturerwartung, Mannheim

15:15 USA: Industrieproduktion 08/19

16:00 USA: NAHB Wohnungsmarktindex

19:10 EUR: EZB-Direktor Coeure nimmt an einer Konferenz in Luxemburg teil

22:30 USA: API-Rohöllagerbestandsdaten

SONSTIGE TERMINE

06:00 ISR: Israel wählt ein neues Parlament, Jerusalem

08:00 DEU: Konferenz «Platform Economy Summit Europe» – Thema u.a.: digitale Plattformen, Frankfurt/M.

08:45 DEU: Bundesverkehrsminister Andreas Scheuer (CSU) besucht Teststrecke für automatisiertes und vernetztes Fahren. Volkswagen und NXP Semiconductors präsentieren dort Testfahrzeuge, die mit Ampeln kommunizieren.

09:30 DEU: Pressekonferenz des Fondsanbieters Fidelity zur Vorstellung einer Studie zur Rentenlücke von Frauen

10:00 DEU: Pressekonferenz AOK-Bundesverband und Wissenschaftliches Institut der AOK zum Fehlzeiten-Report 2019

11:00 DEU: Herbst-Pk der Chemieverbände Hessen, Frankfurt/M.

12:30 DEU: Immobiliensymposium der DekaBank u.a. mit Deka-Chefvolkswirt Ulrich Kater

EUR: EU-Parlament stimmt über EZB-Kandidatur von Lagarde ab. Die Abgeordneten stimmen über die Kandidatur der Französin Christine Lagarde für die Spitze der EZB ab

GBR: London: Das höchste britische Gericht beschäftigt sich mit Klagen gegen die von Johnson auferlegte Zwangspause des Parlaments

DEU: fvw Travel Expo, Köln

KONJUNKTURPROGNOSEN FÜR DIE EUROZONE, UK UND DIE USA

Prognose Vorwert

EUROZONE

11.00 Uhr

ZEW-Konjunkturerwartungen, Sept -38,0 -44,1

ZEW-Lagebewertung, Sept -15,0 -13,5 (in Pkt)

VEREINIGTES KÖNIGREICH

— keine entscheidenden Daten erwartet —

USA

15.15 Uhr

Industrieproduktion, August

Monatsvergleich +0,2 -0,2

Kapazitätsauslastung 77,6 77,5

16.00 Uhr

NAHB-Hauspreisindex, September 66 66 (in Pkt.)

onvista-Redaktion / dpa-AFX

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Foto: anathomy / Shutterstock.com

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