Wall Street: Dow holt Luft – Weiterer Rückschlag für Boeing lässt Aktie bluten, Tesla profitiert von Deal mit Fiat Chrysler

onvista · Uhr (aktualisiert: Uhr)

Nach zwei starken Börsenwochen wird es am Montag an der Wall Street voraussichtlich leicht abwärts gehen. Die meisten Anleger dürften an den Seitenlinien bleiben, nachdem sie zuletzt bei Aktien zugegriffen hatten. Sich verdichtenden Hinweise auf einen positiven Ausgang der Handelsgespräche zwischen den USA und China waren der Anlass gewesen. Unterzeichnet wurde bisher allerdings noch nichts. Der Broker IG taxierte den Dow Jones Industrial rund eine Dreiviertelstunde vor Handelsstart 0,46 Prozent tiefer bei 26.303 Punkten.

Weiterer Rückschlag für Boeing – 737 Produktion wird gedrosselt

Unter den Einzelwerten dürften weiter die Aktien von Boeing im Fokus der Anleger bleiben. Wie die „South China Morning Post“ berichtete, hat auch die China Aircraft Leasing (CALC) nach zwei Abstürzen einer 737 Max und diversen Flugverboten Bestellungen für das Unglücksmodell ausgesetzt. Zudem fährt nun der Flugzeugbauer die Produktion dieser Baureihe herunter. Die monatliche Fertigungsrate soll ab Mitte April um fast ein Fünftel auf 42 Maschinen gedrosselt werden. Vorbörslich büßten die Boeing-Papiere 4 Prozent ein. Seit dem zweiten Absturz einer 737 Max Anfang März haben sie bereits etwas mehr als 12 Prozent verloren.

Boeing 5-Tageschart (Tradegate)

Tesla profitiert von Deal mit Fiat Chrysler

Für Tesla ging es vor dem Handelsstart indes um etwas mehr als 1 Prozent nach oben. Um die zunehmend strengeren CO2-Gesetze der EU erfüllen zu können, schloss der Autobauer Fiat Chrysler laut der „Financial Times“ einen Deal mit Tesla. Dieser dürfte dem Elektroautohersteller laut Jefferies-Analyst Philippe Houchois 2020 und 2021 mehrere mehrere hundert Millionen US-Dollar in die Kasse spülen.

Merck-Versum-Übernahme kommt ins Rollen

Versum Materials rückten vor dem Börsenstart um 1,7 Prozent auf 52,06 Dollar vor, während die Anteile von Entegris um knapp 4 Prozent nachgaben. Der Darmstädter Merck-Konzern hob sein Übernahmeangebot für Versum von 48 Dollar je Aktie auf nun 53 Dollar in bar an, um den US-Halbleiterzulieferer zu übernehmen. Dies veranlasste das Versum-Management zum Umschwenken: Nach Gesprächen mit Rechtsberatern wurde entschieden, dass die Merck-Offerte dem konkurrierenden Angebot des US-Spezialchemiekonzerns Entegris überlegen sei, hieß es. Nun soll der Fusionsvertrag mit Entegris gekündigt werden.

GE mit Problemen

Umstufungen dürften die Aktien von General Electric (GE), Starbucks, Snap und Symantec bewegen. Ein pessimistischer Analystenkommentar der US-Bank JPMorgan dürfte GE  einen neuen Dämpfer verpassen. Viele Investoren würden die Risiken und Herausforderungen unterschätzen und die kleinen positiven Aspekte zu hoch bewerten, urteilte Analyst Stephen Tusa über den Industriekonzern. Er senkte sein Kursziel von 6 auf 5 US-Dollar und stufte die Papiere auf „Underweight“ ab. Am Freitag hatten die GE-Aktien mit rund 10 Dollar geschlossen.

Starbucks herabgestuft

Die Anteile der Kaffeehauskette Starbucks wurden von der UBS auf „Neutral“ abgestuft und gaben vorbörslich um 0,7 Prozent nach. Die Aktien der Techfirmen Snap und Symantec indes legten vorbörslich kräftig um rund 2 beziehungsweise 4,5 Prozent zu. Das kanadische Analystenhaus RBC hatte Snap auf „Outperform“ gehoben und Goldman Sachs hatte Symantec auf „Buy“ hochgestuft.

Pinterest bereitet IPO vor

Mit Pinterest steht zudem in naher Zukunft ein weiterer größerer Börsengang (IPO) in den USA an. Der Fotodienst will 15 bis 17 US-Dollar je Aktie von Investoren einnehmen. Die Preisspanne liegt damit unter den Erwartungen, die zuvor geschürt wurden. Statt im Juni könnte der Börsengang von Pinterest womöglich bereits diesen Monat über die Bühne gehen, wie kürzlich das „Wall Street Journal“ und die Nachrichtenagentur „Bloomberg“ übereinstimmend berichtet hatten.

(onvista/dpa-AFX)

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Titelfoto: Mikhail Leonov / Shutterstock.com

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