Wall Street: Morgan Stanley enttäuscht – Bei Apple wird mittlerweile alles auf die Goldwaage gelegt

onvista · Uhr (aktualisiert: Uhr)

Die US-Anleger müssen nicht auf die Situation beim Brexit schielen. Mit dem Handelsstreit und dem Shutdown haben die Amerikaner ihre eigenen Probleme, die aufs Gemüt drücken. Gründe für ein etwas vorsichtigeres agieren gibt es daher genügend und heute scheinen sie wieder im Vordergrund zu stehen. Zudem tanzt in der Banken-Branche ein Institut aus der Reihe. Nachdem das Zahlenwerk von Goldman Sachs und der Bank of America am Mittwoch die Wall Street angetrieben hatte, drückt heute das 4. Quartal und der Ausblick von Morgan Stanley auf die Stimmung.

Der Dow Jones Industrial gibt um 0,22 Prozent auf 24 153,73 Punkte nach. Der marktbreite S&P 500 steht 0,05 Prozent tiefer bei 2614,89 Punkten und bei dem technologielastigen Auswahlindex Nasdaq 100 steht ein Minus von 0,01 Prozent auf 6667,86 Punkte zu Buche.

Huawei weiterhin im Visier der Ermittler

Im Zollstreit der beiden weltgrößten Volkswirtschaften gab es jüngst widerstrebende Signale: Chinas Telekom-Gigant Huawei steht einem Medienbericht zufolge wegen angeblicher Ausspähung von Geschäftsgeheimnissen im Fokus einer strafrechtlichen Untersuchung der US-Justizbehörden. Das änderte allerdings nichts daran, dass beide Staaten ihre Gespräche über eine Beendigung des seit Monaten anhaltenden Konflikts Ende Januar fortsetzen werden. Der zuständige Vizepremier Liu He wird nach Washington reisen. Damit werden die Verhandlungen auf eine höhere Ebene gebracht und in eine entscheidende Phase treten.

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Konjunkturdaten überraschen

Zudem hellte sich das Geschäftsklima in der Region Philadelphia im Januar überraschend deutlich auf, wie der Indikator der regionalen Notenbank (Philly-Fed-Index) belegte. Auch die wöchentlichen Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe überraschten positiv. Der Philly-Fed-Index liege wieder weit im Expansionsbereich, und die Zahl der Erstanträge bleibe trotz des teilweisen Regierungsstillstands niedrig, betonte Experte Patrick Boldt von der Landesbank Helaba. „Insgesamt sollte der freundliche Konjunkturausblick somit nicht angezweifelt werden.“

Morgan Stanley wird verschmäht

Niedrigere Steuern und florierende Finanzmarktgeschäfte bescherten Morgan Stanley im vergangenen Jahr zwar Rekordergebnisse. Anleger reagierten aber enttäuscht auf das schwache Schlussquartal. Die Aktien verlieren im frühen Handel über 6 Prozent. Morgan Stanley legte als letzte der großen US-Banken die Bilanz vor. Insgesamt konnten sich die Ergebnisse sehen lassen. Der amerikanische Finanzsektor profitierte im vergangenen Jahr wegen der Steuersenkungen der Trump-Regierung von niedrigeren Abgaben, und auch sonst liefen die Geschäfte der Banken rund.

HB Fuller überzeugt auch nicht

Der US-Klebstoffhersteller HB Fuller konnte am Markt vorbörslich weder mit seinen Geschäftszahlen noch mit dem Ausblick überzeugen. Mittlerweile hat das Papier allerdings ins Plus gedreht.

Apple schafft weniger Stellen

Der amerikanische Technologie-Riese will nach dem schlechter als erwartet gelaufenen Weihnachtsgeschäft offenbar bei Neueinstellungen auf die Bremse treten. Davon würden einige Bereiche betroffen sein, sagte Konzernchef Tim Cook nach einem Informationen der Nachrichtenagentur Bloomberg bei einem Auftritt vor Mitarbeitern. Einen kompletten Einstellungsstopp halte er hingegen nicht für die richtige Lösung. Schlüsselbereiche wie die Arbeit an Künstlicher Intelligenz würden zudem weiter kräftig zulegen. Im Ende September abgeschlossenen Geschäftsjahr war die Apple-Belegschaft von 123.000 auf 132.000 Vollzeitstellen gewachsen. Die Aktie liegt 0,8 Prozent im Minus.

Chart Apple – 3 Monate

Von Markus Weingran

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Bild: Stuart Monk / Shutterstock.com

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