Warum Charttechnik und KGVs gefährlich sein können und 2 bessere Ratgeber!

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Viele Dinge, von denen wir permanent in der Presse lesen und in den Medien hören, sind für die eigene Entscheidungsfindung am Aktienmarkt meist irreführend.

Charttechnik als einfache Lösung

So wird permanent die Charttechnik bemüht, die, wie Warren Buffett meint, dem „Autofahren mit Blick in den Rückspiegel“ ähnelt. Welche Information lässt sich daraus für die zukünftige Kursentwicklung ableiten? Keine, denn den Markt interessiert es nicht, ob und wo eine Linie verläuft.

Wenn ein besonderes Ereignis eintritt, kann er sie an einem Tag um 20 % oder mehr in beide Richtungen durchbrechen. Selbst die besten Computer können darauf nicht reagieren und manuelle Händler gleich gar nicht. Und selbst, wenn der Markt eine Linie reißt, kann er sofort wieder in die andere Richtung drehen. Charttechnik ist also eher ein schneller einfacher Ausweg, wenn wir uns nicht intensiv mit einem Unternehmen beschäftigen wollen oder können.

Kurs-Gewinn-Verhältnis

Darüber hinaus hören wir häufig vom Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV), das für alle möglichen Einschätzungen genutzt wird. So gehen Investoren oft davon aus, dass Aktien mit einem niedrigen KGV unter- oder günstig und jene mit einem hohen KGV überbewertet oder teuer sind.

Wenn wir den Gedanken jedoch einmal genau hinterfragen und untersuchen, stellen wir fest, dass in manchen Situationen genau das Gegenteil der Fall ist. So brechen die Gewinne von Unternehmen in der Krise meist stark ein, sodass sie teilweise zu einem hohen KGV notieren. Und im Aufschwung, wenn die Unternehmen die höchsten Gewinnmargen realisieren, notieren sie manchmal wieder zu niedrigen KGVs.

Ein Beispiel ist die BYD-Aktie. Sie lag 2010 bei einem KGV von 19,7 (war also relativ günstig) und 2012 beim 624-Fachen des Gewinns je Aktie (nach der Theorie sehr teuer). In der Realität war allerdings genau das Gegenteil der Fall.

Das KGV kann also sehr irrführend sein, weil es sich nicht auf den wahren Inneren Wert eines Unternehmens stützt. Kurse fluktuieren mit den Gewinnen, sodass wir nach dieser Methode dem Markt immer nur hinterherlaufen.

Auch bei Indizes besitzt das KGV wenig Bedeutung

Zu einem ähnlichen Trugschluss könnten Investoren kommen, wenn sie das KGV der Indizes wie vom S&P500 für sich alleinstehend betrachten. Dieses lag beispielsweise 2002 bei 46,2 (demnach teuer) und 2007 bei 17,4 (nach der Theorie also günstiger als 2002). 2009 zu niedrigen Bewertungen fiel es mit 70,9 wieder sehr hoch aus.

Für sich betrachtet hat das KGV also so gut wie keine Aussagekraft und ist zum Teil irrführend. Warren Buffett stimmt dem zu, indem er sagt: „KGVs haben nichts mit Inneren Werten oder einer Aktienbewertung zu tun.“

1. Zinsen sind für den Gesamtmarkt entscheidend

Wenn wir erfolgreich investieren wollen, sind die Leitzinsen das Zünglein an der Waage. In der aktuellen Situation liegen sie in Europa bei 0,0 %. In diesem Umfeld sind Anleihen immer noch teurer als Aktienindizes, trotzdem sie teilweise zu hohen KGVs notieren. Für alle weitere Zinsanlagen wie Tagesgeld oder Sparbücher trifft dies ebenso zu.

2. Das Shiller-KGV setzt auf Durchschnitte

Besser sind weiterhin alle Methoden, die sich an stabileren Unternehmens-Kenngrößen ausrichten. Dazu gehört beispielsweise das Shiller-KGV, dass nach seinem Erfinder Prof. Dr. Robert Shiller benannt wurde. Es nimmt den Gewinndurchschnitt der vergangenen zehn Jahre zur Basis, sodass einmalige Ausbrüche nur noch eine geringe Rolle spielen.

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Christof Welzel besitzt keine der erwähnten Aktien. The Motley Fool besitzt keine der erwähnten Aktien.

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