WEF Davos: Siemens: Fusion mit Alstom wackelt – Deutsche Bank: Keine Gedanken zur Fusion mit Commerzbank

onvista · Uhr

Auf dem Weltwirtschaftsforum in Davos haben sich heute die Vorstandsvorsitzenden von Siemens und der Deutschen Bank zu den weiteren Aussichten ihrer Konzerne geäußert. Während Christian Sewing mit seiner Deutschen Bank wohl nur noch wenige Millimeter vor der Ziellinie eines Gewinns im Jahr 2018 zu stehen scheint, ist Joe Kaeser bei der Fusion von Siemens und Alstom noch nicht am Ziel.

Scheitern nicht ausgeschlossen

Der Siemens-Chef schließt bei der geplanten Zugfusion mit dem französischen Konzern Alstom ein Scheitern nicht aus. Man müsse realistisch sein, sagte Kaeser am Mittwoch in einem Interview mit der Nachrichtenagentur Bloomberg am Rande des Weltwirtschaftsforums in Davos. Seine „Arbeitshypothese“ sei jedoch, dass die Fusion gelinge.

Börsengang weitere Option

Sollte der geplante Zusammenschluss scheitern, habe Siemens für seine Zugsparte mehrere Optionen. Ein Börsengang sei dabei eine hypothetische davon. Die Zugfusion steht wegen wettbewerbsrechtlicher Bedenken der EU-Kommission auf der Kippe. In einem Interview der Wochenzeitung „Die Zeit“ hatte sich Wettbewerbskommissarin Margrethe Vestager erneut skeptisch geäußert und die Hoffnungen auf eine Fusion gedämpft. Aus Unternehmenskreisen verlautete zuletzt, Siemens und Alstom würden keine weiteren Zugeständnisse mehr machen. Ein Scheitern ist damit durch möglich.

So verpassen Sie keine wichtige Nachricht mehr! Der kostenlose Newsletter onvista weekly - hier geht es zur Registrierung.

Sewing optimistisch für abgelaufenes Geschäftsjahr

Die Deutsche Bank sieht sich weiter auf gutem Weg bei der geplanten Rückkehr in die Gewinnzone. „Ich habe eine wirkliche Aufgabe vor mir: Und das ist, die Deutsche Bank wieder zu Profitabilität zu führen“, sagte Vorstandschef Christian Sewing am Rande der Jahrestagung des Weltwirtschaftsforums in Davos am Mittwoch. „Wir sind auf einem sehr guten Weg, unsere Hausaufgaben zu machen – und das pünktlich, mit Qualität und zur Zufriedenheit unseres Aufsichtsrats und der Aktionäre.“ Sewing hatte der Bank zum Ziel gesetzt, 2018 zum ersten Mal seit 2014 wieder einen Konzerngewinn zu machen und sich zuletzt schon zuversichtlich gezeigt.

Zurückhaltung beim Thema Fusion

„Ich habe eine echte Aufgabe vor mir, nämlich der Deutschen Bank Profit zurückzubringen. Das ist mein wichtigstes Ziel, alles andere liegt weit außerhalb dessen, worüber ich nachdenke,“ sagte Sewing zu Spekulationen über Bankenfusionen in Deutschland und Europa. Er sei aber sehr zufrieden mit dem derzeitigen Umgang der deutschen Behörden mit dem Finanzsektor. Mit der Arbeit an einer soliden Bilanz in den vergangenen Jahren und mit dem Blick auf Kostendisziplin könne die Bank nun wieder wachsen. Die Deutsche Bank sei die Firma in der Finanzindustrie, die die bedeutendste Kehrtwende aus eigener Kraft schaffen könnte.

Haben nichts falsch gemacht

Zur Rolle der Bank im Geldwäsche-Skandal der Danske-Bank sagte Sewing, aus seiner Sicht habe die Deutsche Bank nichts falsch gemacht. Die Nachrichtenagentur Bloomberg hatte unter Berufung auf vertraute Personen am Morgen berichtet, die US-Notenbank Fed prüfe, ob die US-Niederlassung der größten deutschen Bank die bei ihr durchgeleiteten Vermögen der estländischen Danske-Sparte richtig kontrolliert habe.

Onvista/dpa-AFX

DAS WICHTIGSTE DER BÖRSENWOCHE – IMMER FREITAGS PER E-MAIL

Zum Wochenende die Top Nachrichten und Analysen der Börsenwoche!

Hier anmelden >>

Foto: Drop of Light / shutterstock.com

Meistgelesene Artikel