Wie Trader die Dividenden-Kurve nehmen

onemarkets Blog · Uhr (aktualisiert: Uhr)

In Deutschland läuft die Dividendensaison auf Hochtouren. Anlass genug, einen Aspekt der Dividendenzahlungen zu beleuchten, der insbesondere die Käufer von Hebelprodukten interessieren wird.

Am Tag der Dividendenzahlung (Ex-Tag) notieren die Aktien des betreffenden Unternehmens bekanntlich mit einem Dividendenabschlag (ex Dividende). Lässt man alle anderen Kurseinflussfaktoren unberücksichtigt, entspricht dieser Abschlag theoretisch der gezahlten Dividende je Aktie. Beispiel BASF: Stimmt die Hauptversammlung am 12. Mai 2017 dem Dividendenvorschlag des Vorstands in Höhe von 3,00 Euro je Aktie zu, müsste die BASF-Aktie am folgenden Handelstag, dem Zahltag bzw. Ex-Tag, rechnerisch um diese 3,00 Euro tiefer notieren. Auf den ersten Blick sollten Hebelprodukte auf diese aus dem Dividendenabschlag resultierende Aktienkursänderung reagieren. Doch wie ist dem tatsächlich?

Preisverhalten von Optionsscheinen

Blicken wir zunächst auf die Gattung der Optionsscheine. Bei diesen Produkten sind die bis zum Laufzeitende erwarteten Dividenden (der zugrunde liegenden Aktie) bereits im Preis berücksichtigt. Das heißt: Allein durch den Dividendenabschlag ändert sich der Preis eines Optionsscheins nicht. „Wer mit Put-Optionsscheinen auf fallende Kurse spekuliert, kann demnach nicht von Dividenden­abschlägen profitieren, da diese bereits im Preis des Optionsscheins berücksichtigt sind“, erklärt Sebastian Bleser, Experte für Hebelprodukte bei HypoVereinsbank onemarkets. Auf der anderen Seite, so Bleser weiter, erleidet der Inhaber eines Call-Optionsscheins am Tag des Dividendenabschlags in der Regel auch keinen Verlust durch die Zahlung der Dividende. Doch was passiert, wenn sich die Dividendenerwartungen im Zeitverlauf ändern? Auf solche Änderungen reagieren Optionsscheine sehr wohl. Dabei gilt: Steigen die Dividendenschätzungen bei einer Aktie, wird der Preis von betreffenden Call-Optionsscheinen unter ansonsten gleichen Bedingungen fallen, während der Preis von Put-Optionsscheinen zulegt. Sinken hingegen die Dividendenerwart­ungen, verhält es sich unter ansonsten gleichen Bedingungen genau umgekehrt.

Preisverhalten von Turbos

Bei Knock-out-Produkten mit begrenzter Laufzeit wie klassischen Turbos verhält es sich ganz ähnlich wie bei den Optionsscheinen. Auch hier sind die für die Laufzeit geschätzten Dividenden bereits im Preis berücksichtigt, weshalb die eigentliche Zahlung der Dividende am Ex-Tag in der Regel ebenfalls zu keinen Preiseffekten führt. Gleichwohl besteht auch hier ein Dividendenänderungsrisiko, womit mögliche Preiseffekte gemeint sind, die sich aus einer Veränderung der Dividendenerwartungen ergeben. Der Preis eines Turbo Bull wird demnach unter ansonsten gleichen Bedingungen sinken, wenn die Dividendenschätzungen steigen, ein Turbo Bear wird sinken, wenn die erwarteten Dividenden fallen - und umgekehrt.

Sonderfall: Open-End-Hebel­produkte

Bei Hebelprodukten mit unbegrenzter Laufzeit wie Turbos Open-End oder Mini-Futures können die erwarte­ten Dividenden wegen der fehlenden Laufzeit­grenze nicht schon vorab in den Preis einkalkuliert werden. Um negative Preis­effekte oder gar den Eintritt eines Knock-out-Ereignisses für den Anleger infolge des Dividendenabschlags so weit wie möglich zu vermeiden, werden bei diesen Produkten die relevanten Ausstattungsmerkmale (bis zu einem gewissen Grad) angepasst. Bei Turbo-Open-End-Papieren handelt es sich dabei um den Basispreis, der in der Regel der Knock-out-Barriere entspricht. Beim Produkttyp der Mini-Futures ist die Knock-out-Barriere dem Basispreis je nach Bull- oder Bear-Variante vor- beziehungsweise nachgelagert. Hier werden beide Marken angepasst. Wie funktioniert diese Anpassung im Detail?

Neu: verminderte Dividenden­anpassung

Bei Open-End-Hebelprodukten von HVB onemarkets wurde der Dividendenabschlag in der Vergangenheit, wenn es sich bei den Basiswerten um deutsche Aktien handelte, in folgender Weise berücksichtigt: Am Ex-Tag wurde bei den betreffenden Produkten sowohl der Basispreis als auch die Knock-out-Barriere um den vollen Dividendenabschlag reduziert (Bull-Produkte) beziehungsweise erhöht (Bear-Papiere) - gegebenenfalls bereinigt um das Bezugsverhältnis. Damit blieb der Dividendenabschlag für den Anleger unter ansonsten gleichen Bedingungen wertneutral. Doch steuerliche Änderungen machten eine Abkehr von dieser Systematik bei Bull-Produkten notwendig. Aufgrund einer gesetzlichen Neuregelung kann hier nicht mehr die komplette Bruttodi­vidende zum Abzug gebracht werden. Wie hoch der Anpassungssatz ist, kann von Emittent zu Emittent variieren. Bei Open-End-Bull-Hebelprodukten von HypoVereinsbank onemarkets liegt er standardmäßig bei 85 Prozent der Bruttodividende.

Negative Preiseffekte möglich

Da der Dividendenabschlag durch die verminderte Anrechnung nicht mehr vollständig kompensiert wird, führen Dividendenzahlungen unter ansonsten gleichen Bedingungen bei besagten Produkten zu Wertverlusten. Im Extremfall, wenn die Knock-out-Barriere nur knapp unter dem Aktienkurs liegt, droht sogar ein Knock-out-Ereignis und damit ein Totalverlust. „Anleger sollten diesen Aspekt beim Kauf von HVB Mini-Futures Bull und HVB Turbos Open-End berücksich­tigen“, rät Produktexperte Bleser. Bei Open-End-Bear-Produkten bleibt dagegen alles beim Alten. Der Dividendenabschlag wird weiterhin zu 100 Prozent berücksichtigt und hat damit allein für sich gesehen keinen Einfluss auf den Preis.

>> Informationen rund um die Funktionsweise von Hebelprodukten finden Sie bei onemarkets TV.

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  • StockSy : Marko Milanovic

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Autor: Redaktion

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