Zinssorgen vermiesen Dax-Anlegern die Stimmung

onvista · Uhr (aktualisiert: Uhr)

An den Aktienmärkten greifen die Sorgen vor rasch steigenden Zinsen wieder um sich. Der deutsche Leitindex startet mit deutlichen Verlusten in den Tag.

Die Angst der Anleger vor schneller als erwartet anziehenden US-Zinsen belastet am Donnerstag auch den deutschen Aktienmarkt. Zum Handelsstart fiel der Dax um rund 1 Prozent auf 12.350 Punkte. Damit folgte der deutschen Leitindex – ebenso wie die meisten asiatischen Handelsplätze – der Wall Street und knüpfte an seine moderaten Vortagsverluste an.

In New York hatten die Aktienkurse am Mittwoch nach Veröffentlichung des Protokolls zur letzten Sitzung der US-Notenbank Fed letztlich ins Minus gedreht, während die Renditen für amerikanische Staatsanleihen deutlich angezogen hatten.

An der Wall Street hatte gestern das Fed-Protokoll die Anleger einige Nerven gekostet. Die Aussicht auf steigende Leitzinsen in den USA bremste die Aktienkurse im späten Handel komplett aus. Der Dow Jones Industrial büßte am Ende 0,7 Prozent auf 24.798 Punkte ein – nachdem er zuvor noch um bis zu 1 Prozent zugelegt hatte. Der S&P 500 Index verlor 0,6 Prozent auf 2701 Punkte. Der technologielastige Nasdaq 100 gab um 0,3 Prozent auf 6759 Zähler nach.

Aktien verlieren an Attraktivität

“Laut einer Mehrheit der Teilnehmer erhöht der stärkere wirtschaftliche Ausblick die Wahrscheinlichkeit für weitere graduelle Leitzinsanhebungen”, hieß es im Protokoll der Sitzung der Notenbanker von Ende Januar. Die meisten Fed-Mitglieder verwiesen auf die wirtschaftliche Dynamik.

Nach der Veröffentlichung des Protokolls waren die Börsenindizes zunächst noch auf Tageshöchstkurse gestiegen. Als dann jedoch am US-Anleihemarkt die Renditen kräftig stiegen, büßten die Aktienkurse ihre Aufschläge wieder ein. Die Rendite zehnjähriger US-Papiere erreichte den höchsten Stand seit Anfang 2014. Damit verlieren Aktien im Verhältnis zu Anleihen an Attraktivität. Zudem können steigende Kapitalmarktzinsen die Profitabilität der Unternehmen schmälern.

Zahlen aus der ersten Börsenreihe

In Deutschland gibt derweil die Berichtssaison noch einmal richtig Gas: So legten unter anderem die Dax-Konzerne Henkel, ProSiebenSat.1 und Deutsche Telekom Jahreszahlen vor. Abgerundet wird die Agenda von den Bilanzen zahlreicher Unternehmen aus der zweiten Börsenreihe.

Die Deutsche Telekom erzielte 2017 auch dank der US-Steuerreform unter dem Strich einen Gewinnsprung. Auch der Umsatz und das operative Ergebnis legten zu. Überraschend gut verlief im vierten Quartal das Geschäft in Deutschland. Beim Konsumgüterkonzern Henkel sorgten das Klebstoffgeschäft und die getätigten Zukäufe im vergangenen Jahr für Rückenwind. Der Umsatz stieg erstmals über 20 Milliarden Euro. Auch das um Sondereffekte bereinigte operative Ergebnis (Ebit) und der Nettogewinn fielen höher aus als ein Jahr zuvor. Die Aktien von ProSiebenSat.1 dürften von gestiegenen Umsätze und Gewinne profitieren.

onvista/dpa-AFX
Foto: Deutsche Börse

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