onvista-Börsenfuchs: Extreme Staatsverschuldung lenkt immer mehr Anleger ins Gold

onvista · Uhr (aktualisiert: Uhr)

Hallo Leute! Es gibt viele gute Gründe pro Edelmetalle, vor allem fürs Gold. Weihnachten (physisches Gold unterm Christbaum) ist ein kurzfristiges Motiv. Auf weite Sicht spielt das politische und wirtschaftliche Umfeld eine entscheidende Rolle. Kurios und gefährlich zugleich: die verbreitete Muffe der Menschen vor Inflation. Kurios deshalb, weil das Thema Geldentwertung wieder in einer Zeit diskutiert wird, wo einem eigentlich das (gefährlichere) Gegenteil Kopfzerbrechen bereiten sollte – deflationäre Tendenzen. Die aktuellen Minuszeichen vor den monatlichen „Inflationszahlen“ sind aber nur vorübergehend.

Edelmetallhäuser und Münzhändler legen sich werblich vor dem Fest traditionell schwer ins Zeug – das güldene Metall ist ja wirklich ein ideales Geschenk. Und dazu passt das Motto der Degussa: „Auf Nummer sicher gehen – mit Gold.“ Gold gilt als ist die stabile Wertanlage in Reinkultur (trotz Preisschwankungen). Seit über 5.000 Jahren wird Gold verehrt und als wertvolles Handelsgut gebraucht. Seine unersetzbare Rolle auf dem Schmuckmarkt, die häufige Verwendung in der modernen Technologie und seine lange Geschichte als verlässlicher Schutz gegen Inflationen machen Gold zu dem sichersten Wert, auf den man setzen kann. Knapp 170.000 Tonnen Gold wurden in den letzten 5.000 Jahren von den Menschen auf der ganzen Welt gefördert. Was auf den ersten Blick wie eine große Zahl wirkt, ist eigentlich eine verschwindend kleine Menge: Sie würde ohne Probleme unter das Brandenburger Tor passen.

Neben den Zentralbanken haben auch andere Gruppen das Gold als Investment wiederentdeckt: In Zeiten eines scheinbar grenzenlosen staatlichen Schuldenmachens in vielen westlichen Industrieländern, eines gleichzeitig (im übertragenen Sinne) fast unlimitierten Gelddruckens durch die Zentralbanken und im Angesicht von Währungs- und Finanzmarktkrisen, die sich immer häufiger zu ereignen scheinen, fragen auch private und institutionelle Investoren Gold immer stärker nach. Das steigende Kaufinteresse von unterschiedlichen Seiten bei gleichzeitig nur verhalten ansteigender Neuproduktion führte in den letzten Jahren zu deutlichen Wertsteigerungen. Mehr als ein Drittel aller aktiven Privatanleger bei uns hält Gold bereits im Portfolio und ein weiteres Drittel gibt an, offen für eine Investition zu sein. Gemäß einer umfassenden Marktumfrage des World Gold Council unter Privatanlegern in Deutschland verbinden Anleger Gold stark mit der Absicherung gegen Inflation und Währungsschwankungen und vertrauen Gold als langfristig sichere Anlageform. Deutschland spielt im globalen Goldanlagemarkt eine wichtige Rolle – jedes Jahr stammen rund 10 % der weltweiten Nachfrage nach Barren und Münzen von uns. Bei goldgedeckten Exchange Traded Commodities (ETCs) hat sich Deutschland sogar zum drittgrößten Markt weltweit entwickelt.

onvista Ratgeber: In Gold-ETCs und Gold-ETFs investieren – so einfach geht’s

Deutsche Anleger investieren fast 18 % ihres Einkommens, entscheiden sich dabei jedoch für eine begrenzte Produktpalette. Im Durchschnitt enthalten die Portfolios 2,9

Anlageformen, wobei sich Gold auf dem dritten Platz einer ziemlich hohen Beliebtheit erfreut. Die Bereitschaft zum Golderwerb ist in allen Altersgruppen vorhanden. Besonders auffällig ist sie jedoch bei den 18- bis 24-jährigen, von denen 38 % angeben, künftig auf jeden Fall in Gold investieren zu wollen. Gold wird als risikoarm betrachtet. Deutsche Anleger sehen es als Möglichkeit, ihr Vermögen gegen Inflation und Währungsschwankungen (64 %) abzusichern. Das unsichere Umfeld im Zuge der Pandemie und die extrem niedrigen Zinsen, die langfristig ein erhöhtes Inflationsrisiko bergen, haben also zu einer Rekordnachfrage der Deutschen nach Goldanlageprodukten geführt.

Goldkurs in Euro – Aktuelle Kurse und Charts

Viele Bundesbürger, die noch kein Gold besitzen, begründen das mit zu geringem Wissen über erschwingliche Möglichkeiten der Goldanlage sowie mit fehlendem Vertrauen in die Echtheit und Reinheit von Gold und in die Unternehmen, die es verkaufen (Merke: Es werden immer wieder Betrügereien bekannt). Deshalb wird jetzt an Grundsätzen für die Vertrauensbildung gearbeitet.

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