Finanzaufsicht prüft Bilanzen der Adler-Gruppe

Düsseldorf (Reuters) - Die Finanzaufsicht BaFin schaut dem durch Vorwürfe eines britischen Leerverkäufers unter Druck geratenen Immobilieninvestor Adler Group auf die Finger.

Die Bafin führe bei der Adler Group ein sogenanntes Bilanzkontrollverfahren durch, berichtete das "Handelsblatt" am Donnerstag. Eine Sprecherin der BaFin bestätigte das Verfahren. Voraussetzung für ein anlassbezogenes Bilanzkontrollverfahren ist der Zeitung zufolge, dass Anhaltspunkte für Rechnungslegungsverstöße vorliegen. Die Adler Group erklärte, sie äußere sich nicht zu laufenden Verfahren.

Der britische Leerverkäufer Fraser Perring hatte mit Blick auf die Bilanzierungsmethoden der Adler Group im vergangenen Jahr Vorwürfe gegen den Immobilien-Investor erhoben, die den Aktienkurs gedrückt hatten. Er hatte unter anderem Zweifel an den Bilanzierungsmethoden bei Adler angemeldet. Eine Sprecherin der Bafin hatte im vergangenen Oktober erklärt, die Behörde nehme den Bericht ernst und prüfe die Vorwürfe: "Wenn sich daraus Verdachtsmomente für Straftaten ergeben, zeigen wir diese bei der zuständigen Staatsanwaltschaft an."

Adler hatte die KPMG eingeschaltet, deren Prüfung der Bilanzen zieht sich indes hin. Adler hatte deshalb jüngst die Vorlage des Jahresabschlusses 2021 verschoben.