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dpa-AFX · Uhr
    Arcadis-Baukostenindex: "Das Baugewerbe muss sich schnell anpassen, da
steigende Kosten und zunehmende Unsicherheit ihren Tribut fordern"
Darmstadt (ots) -

- Planungs- und Beratungsunternehmen untersucht Baukosten von 100 Städten
  weltweit
- München zählt bei Baukosten zu den 10 teuersten Städten weltweit
- Viele Städte in Europa und Nordamerika verzeichnen zweistellige
  Kostensteigerungen, darunter München, Berlin, Barcelona, Chicago und New York
  City
- Mit weniger mehr zu tun, wird für den langfristigen Erfolg entscheidend sein,
  da Inflationsdruck und geopolitische Unsicherheit ihren Tribut fordern

Die teuersten Städte der Welt für Bauherren sind London, Genf und Oslo. München
ist bei den Baukosten nun ebenfalls unter den TOP 10: Die Isarmetropole steigt
in der Rangliste um sieben Plätze auf Position 8. Die fünf günstigsten Städte
befinden sich dagegen in Asien. Das sind Ergebnisse des jährlichen Arcadis
Construction Cost Index (ICC), für den das internationale Planungs- und
Beratungsunternehmen 100 große Städte der Welt hinsichtlich ihrer Baukosten
analysiert hat.

Aufgrund einer Kombination von Kostentreibern - einschließlich steigender
Energiekosten, Materialknappheit und Verfügbarkeit von Arbeitskräften - sowie
einer hohen sektorspezifischen Nachfrage, insbesondere im Wohnungs- und
Industriebereich, verzeichneten die Märkte in Nordamerika und viele europäische
Städte zweistellige Kostensteigerungen. Infolgedessen haben sich die
amerikanischen Städte in der Rangliste deutlich nach oben bewegt. Dieser
Aufwärtstrend wurde auch durch die Aufwertung des US-Dollars um durchschnittlich
5 % gegenüber den meisten Währungen begünstigt. Auch Städte in Deutschland und
Großbritannien sind im Index nach oben gerückt.

Der deutsche Bausektor wuchs trotz einer leichten Abschwächung des positiven
Trends im Pandemiejahr 2021 um rund 2 %. Da Deutschland nur über geringe
Kapazitätsreserven verfügt, reichte dieses Wachstum aus, um einen deutlichen
Preisanstieg auszulösen. Damit verzeichnete der deutsche Markt eine der höchsten
Inflationsraten in der ICC-Erhebung. Die Bauunternehmen gaben an, dass 50 % der
offenen Stellen für Fachkräfte nicht besetzt werden konnten. Anhaltende
Einschränkungen im Jahr 2021 hätten der Branche den Zugang zu Arbeitsmigranten
weiter erschwert. Mit einem Anstieg der Auftragseingänge im Dezember 2021 um 12
% im Vergleich zum Vorjahr sind die Aussichten gut, aber es wird schwierig sein,
die Projekte fristgerecht und im Kostenrahmen umzusetzen.

In ganz Asien ergab sich ein gemischtes Bild, wobei die Kosten weitgehend stabil
blieben. Eine Ausnahme ist Singapur, wo der schwierige Zugang zu Arbeitskräften
eine hohe Inflation auslöste. In Australien und im Nahen Osten hingegen
entsprach das Nachfrageniveau nicht ganz den Erwartungen, was zu einem
wettbewerbsintensiveren Markt und einem größeren Anteil der Kosten führte, der
von der Lieferkette absorbiert wird. Dies hat dazu geführt, dass Standorte wie
Melbourne und Sydney im Jahr 2022 in der Rangliste voraussichtlich um bis zu 10
Plätze zurückfallen werden.

Der Arcadis International Construction Costs Index (ICC) ist ein in der Branche
etablierter, jährlicher Barometer zum relativen Vergleich globaler Baukosten. Im
Jahr 2022 umfasst der Vergleich 20 Gebäudetypen in 100 Großstädten auf
verschiedenen Kontinenten. Er basiert auf einer Erhebung der Baukosten, einer
Überprüfung der Marktbedingungen und einer professionellen Bewertung durch ein
globales Expertenteam. Für jede Stadt wurden Richtpreise für jeden Gebäudetyp
ermittelt und in US-Dollar (USD) umgerechnet. Anschließend wurde ebenfalls für
jeden Gebäudetyp die Preisspanne zwischen niedrigsten und höchsten ermittelten
Kosten gegen die Preisspanne des gleichen Gebäudetyps in Amsterdam indexiert,
wobei der jeweilige Amsterdamer Mittelwert dem Wert 100 gleichgesetzt wurde.

Die Analyse wurde vor dem Ausbruch des Ukraine-Konflikts durchgeführt und
berücksichtigt daher nicht die damit verbundenen Auswirkungen auf die globalen
Rohstoff- und Energiemärkte und die weltweite Unsicherheit.

Ergänzend zur vergleichenden Indexierung der Baukosten weltweit liefert der
Report Markteinblicke, Experten-Statements und Empfehlungen für Bauherren und
Investoren. Die Betrachtung des weltweiten Baugewerbes verdeutlicht, dass die
unterschiedlichen COVID-19-Strategien der Regierungen zu einem unterschiedlichen
Tempo der Erholung geführt haben. Da die Auswirkungen von Materialknappheit und
steigenden Kosten in der gesamten Lieferkette zu spüren sind, bemühen sich die
Unternehmen um die Lösung dringender und anhaltender Probleme wie geringe
Produktivität, Mitarbeiterbindung und Projektresilienz. Auch das Thema
Nachhaltigkeit steht ganz oben auf der Agenda, da der wirtschaftliche Druck
durch Ressourcenknappheit und die Vorgaben zur CO2-Reduzierung es immer
wichtiger machen, mit weniger mehr zu erreichen. Der Einsatz digitaler Produkte
und Lösungen zur Bewältigung der Ressourcenknappheit, zur Verringerung des
Materialverbrauchs und zur Abfallvermeidung ist von entscheidender Bedeutung,
ebenso wie die Konzentration auf den gesamten Projektlebenszyklus und nicht auf
kurzfristige Erträge.

Der Bericht enthält außerdem einen Fünf-Punkte-Praxisleitfaden, der Bauherren
und ihren Projektteams bei der Optimierung von Bauprojekten helfen soll. Er
zeigt auf, wie sie digitale Prozesse, Rationalisierung, Standardisierung und
Automatisierung nutzen können, um die Qualität ihrer Leistungen zu verbessern,
kosteneffizienter zu arbeiten und wichtige Nachhaltigkeitsziele zu erreichen.

"Das Baugewerbe hat sich im vergangenen Jahr als äußerst robust erwiesen und
sich an die schwierigsten Umstände angepasst. Die nachhaltige Bereitstellung von
Wohnraum und Infrastruktur, die bessere Nutzung von Daten und zunehmende
Investitionen in technologische Lösungen wie moderne Baumethoden können sowohl
die Effizienz verbessern als auch das Streben nach Netto-Null unterstützen.
Diese Anpassungsfähigkeit wird sich als entscheidend erweisen, wenn sich die
Unternehmen auf das unsichere und inflationäre Umfeld vorbereiten. Auch wenn die
sich abzeichnenden Marktbedingungen oberflächlich betrachtet ungünstig klingen,
glauben wir, dass diese Herausforderungen unserer Branche mehr denn je eine
große Chance bieten, Innovationen voranzutreiben und eine Mentalität zu
etablieren, die darauf abzielt, mit weniger mehr zu erreichen, um unsere eigenen
Auswirkungen auf den Ressourcenverbrauch und die Umwelt zu verringern", erklärt
Andy Beard, Global Head of Cost and Commercial Management bei Arcadis.

Wie schneiden die deutschen Städte ab?

München: Rang 8

Berlin: Rang 32

Frankfurt: Rang 41

Die 10 teuersten Städte

1. London

2. Genf

3. Oslo

4. New York City

5. Kopenhagen

6. San Francisco

7. Zürich

8. München

9. Hongkong

10. Macau

10 günstigste Städte

100. Kuala Lumpur

99. Delhi

98. Mumbai

97. Ho-Chi-Minh-Stadt

96. Johannesburg

95. Nairobi

94. Wuhan

93. Jakarta

92. Chengdu

91. Guangzhou

Download des Reports über folgenden Link:

https://bit.ly/icc22pmde

Arcadis ist das führende globale Planungs- und Beratungsunternehmen für die
natürliche und die vom Menschen gestaltete Umwelt. Durch die weltweite Bündelung
von lokalem Wissen und die Kombination unserer Expertise mit neusten digitalen
Errungenschaften erzielen wir herausragende und nachhaltige Ergebnisse für
unsere Kunden und deren Abnehmer. Wir sind 29.000 Menschen, die in mehr als 70
Ländern tätig sind und einen Umsatz von 3,4 Milliarden Euro erwirtschaften. Wir
unterstützen UN-Habitat mit Wissen und Expertise, um die Lebensqualität in
schnell wachsenden Städten auf der ganzen Welt zu verbessern.
http://www.arcadis.com

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