LVMH: Anleger und Analysten begeistert – Mode und Leder sorgen für Umsatzsprung
Dienstag nach Börsenschluss hat der französische Luxusgüterkonzern seine Umsatzzahlen für das erste Quartal veröffentlicht. Etwas überraschend konnte LVMH den Umsatz deutlich steigern. Anleger und Analysten sind erfreut über die Erlöse zu Auftakt des Geschäftjahres. Die Aktie legt um mehr als 2 Prozent zu und die Experten heben heute fleißig die Kursziele an.
Mode und Lederwaren besonders gefragt
Der französische Luxusgüterkonzern LVMH ist einem überraschend starken Umsatzsprung ins Jahr gestartet. Im Vergleich zum pandemiegeprägten Vorjahreszeitraum legten die Erlöse vor allem dank des Geschäfts mit Mode und Lederwaren um 29 Prozent auf 18 Milliarden Euro zu, wie der für Marken wie Louis Vuitton, Hublot und Givenchy bekannte Konzern am Dienstagabend in Paris mitteilte. Dies war deutlich mehr, als Analysten im Schnitt erwartet hatten. Auf vergleichbarer Basis und währungsbereinigt betrug der Zuwachs 23 Prozent.
Zu den Folgen des Ukraine-Kriegs und der Sanktionen gegen Russland für das LVMH-Geschäft äußerte sich der Konzern nur vage: LVMH bleibe im aktuellen geopolitischen Kontext „wachsam und zuversichtlich“. Die Gruppe verfolge die Entwicklungen mit größter Aufmerksamkeit. Ihr erstes Anliegen habe der Sicherheit ihrer Mitarbeiter in der Ukraine und deren Unterstützung gegolten.
Nur Spirituosen-Geschäft läuft nicht rund
Außer dem Geschäft mit Wein und Spirituosen steigerten im ersten Quartal alle Geschäftsbereiche des Konzerns ihren Umsatz um zweistellige Prozentsätze. Regional betrachtet verzeichnete LVMH in den Vereinigten Staaten und in Europa ebenfalls prozentual zweistellige Umsatzsteigerungen. Auch in Asien habe das Geschäft zugelegt, obwohl China im März die Maßnahmen zur Eindämmung der Pandemie verschärft habe.
Analysten heben die Kursziele an
Die Frankfurter Experten haben das Kursziel für LVMH nach Umsatzzahlen für das erste Quartal von 680 auf 700 Euro angehoben und die Einstufung auf „Hold“ belassen. Der Luxusgüterkonzern habe abermals stark abgeschnitten und offenbar weder unter den Corona-Lockdowns in China noch unter dem Ukraine-Krieg gelitten, schrieb Analyst Adam Cochrane.
Deutlich optimistischer ist die UBS. Die Schweizer Großbank hat das Kursziel für LVMH von 807 auf 826 Euro angehoben und die Einstufung auf „Buy“ belassen. Das überraschend starke Abschneiden des Luxusgüterkonzerns lasse positive Rückschlüsse für die gesamte Branche zu, so die Experten.
Die kanadische Bank RBC hat das Kursziel für LVMH nach Umsatzzahlen für das erste Quartal von 780 auf 790 Euro angehoben und die Einstufung auf „Outperform“ belassen. Der Luxusgüterkonzern habe abermals stark abgeschnitten und die Konsensschätzung übertroffen, schrieb Analyst Piral Dadhania. Er hob seine Umsatz- und Ergebnisschätzungen für 2022 moderat an.
JPMorgna bleibt für die Aktie positiv gestimmt, bestätigt heute aber nur seine Einschätzung. US-Investmentbank hat die Einstufung für LVMH nach Quartalszahlen auf „Overweight“ mit einem Kursziel von 780 Euro belassen. Die Resultate der Sparte Mode & Lederwaren des Luxusgüterkonzerns hätten ihre Prognosen und die Konsensschätzungen deutlich übertroffen, schrieb Analystin Chiara Battistini. Die anderen Geschäftsbereiche hätten weitgehend wie erwartet abgeschnitten.
Die Bank of America bleibt auch bei ihrem Votum „Kaufen“ und hebt das Kursziel von 800 auf 820 Euro. Ähnlich verfährt auch Goldman Sachs. Auch hier votieren die Experten weiter für „Kaufen“ und erhöhen ihr Kursziel von 720 auf 746 Euro.
Bei so viel positiven Meinungen können Anleger ja nicht nein sagen
Erneut hat LVMH mit den Zahlen überrascht und die Aktie legt zu. Die Analysten sind begeistert von dem Wert und heben heute Reihenweise die Kursziele an. Das sind schon deutliche Signale, dass es mit de Kurs weiter bergauf geht. Mit einem geschätzten KGV von 23 für das laufende Jahr ist die Aktie auch nicht zu teuer. Daher können sich Anleger ruhig ein wenig Luxus im Depot gönnen.
Redaktion onvista / dpa-AFX
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