Markt-Update: UBS-Chartexperten verweisen für Dax auf 50-Tage-Trend - Adler Group kommt nicht aus der Krise, Daimler Truck mit starken Zahlen

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Positive Vorgaben der Übersee-Börsen haben den Dax am Dienstag wieder über 14 000 Punkte steigen lassen. Eine halbe Stunde nach Handelsbeginn legte der deutsche Leitindex um 0,92 Prozent auf 14 092,94 Punkte zu. Für den MDax der mittelgroßen Unternehmen ging es um 1,27 Prozent auf 29 300,67 Punkte hoch. Der Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 gewann 0,95 Prozent auf 3720,39 Zähler.

In Asien standen am Morgen Kursgewinne vor allem in Hongkong zu Buche wegen der in China spürbaren Hoffnung auf Corona-Lockerungen. Die US-Börsen hatten am Vortag zwar überwiegend schwächer geschlossen, wurden beim Broker IG zuletzt aber etwas höher taxiert.

UBS-Chartexperten nennen 50-Tage-Linie als wichtige Marke

Nach Einschätzung der UBS-Chartexperten befindet sich der Dax derzeit auf einer "Achterbahnfahrt" um die 14 000 Punkte. Bereits am Vortag war er um diese Marke geschwankt, aber letztlich darunter aus dem Handel gegangen. Den von den Experten als wichtig erachteten Bereich von 13 925 bis 13 950 Zählern hatte er aber gehalten. "Nachdem diese Auffangzone standgehalten hat, könnte dieses Level nun erneut als Sprungbrett für einen Erholungsversuch genutzt werden", betonten sie.

"Damit der gestrige Rücksetzer möglichst folgenlos bleibt, müsste der Dax auf direktem Weg und per Schlusskurs über 14 000 Punkte und die 50-Tage-Linie bei 14 037 Zählern steigen", formulierten die Experten den nächsten notwendigen Schritt für ein positives Kursszenario. Sollte dies gelingen, sehen sie die nächste relevante Marke bei 14 187 bis 14 200 Punkten. Erstere ist das Verlaufshoch von Ende April. Für ein Short-Szenario bleibe der Bereich von 13 925 bis 13 950 Zählern relevant, hieß es weiter.

Am Nachmittag stehen neue US-Konjunkturdaten im Fokus. Zu Wochenbeginn hatten Daten aus China und mit dem Empire-State-Index ein Stimmungsindikator für die US-Industrie enttäuscht. Dagegen seien von den Einzelhandelsumsätzen und Industrieproduktionsdaten aus den USA keine herben Stimmungsdämpfer zu erwarten, schrieben die Experten der Landesbank Helaba.

Daimler Truck überzeugt mit Geschäftszahlen

Außerdem legten einige Unternehmen Geschäftszahlen vor. Der Lkw-Bauer Daimler Truck konnte im ersten Quartal dank Preiserhöhungen die Belastungen unverhofft gut abfangen. Das Geschäft läuft sogar so rund, dass der Konzern trotz Lieferschwierigkeiten und Kostensteigerungen die Jahresziele für den Umsatz in die Höhe schraubte und daher auch bessere Aussichten beim Ergebnis sieht. Mit einem Kursplus von fast fünf Prozent auf 28,38 Euro zählten die Aktien zu den größten Dax-Gewinnern und markierten zudem den höchsten Stand seit Ende Februar.

Grand City Properties unter Druck

Aus dem MDax der mittelgroßen deutschen Unternehmen berichtete Grand City Properties für den Jahresauftakt einen operativen Ergebnisanstieg (FFO1). Für das Jahr strebt der Wohnimmobilienkonzern ein weiteres Wachstum an. Dennoch verloren die Aktien über anderthalb Prozent, womit sie einen der hinteren Plätze im MDax belegten.

Adler Group mit weiteren schlechten Nachrichten

Die Aktien des Branchenkollegen Adler Group aus dem Nebenwerte-Index SDax büßten knapp zwei Prozent ein. Nachdem das mit schweren Vorwürfen konfrontierte Unternehmen im vergangenen Jahr Abschreibungen auf Consus Real Estate vornehmen musste, droht nun der Tochtergesellschaft Consus das gleiche Schicksal. Man sei sich der Verantwortung als Mehrheitsaktionärin bewusst und grundsätzlich bereit, Maßnahmen zur Stärkung des Eigenkapitals von Consus zu unterstützen, teilte Adler mit. Von einem Händler hieß es, die Nachricht komme zwar nicht völlig überraschend, sei aber dennoch negativ.

Hornbach wird in der Prognose vorsichtiger

Die zuletzt deutlich erholten Titel der Hornbach Holding verloren nach endgültigen Zahlen über ein Prozent. Das Unternehmen wird nach einem erfolgreichen Jahr vorsichtiger. Hornbach mit seiner Baumarktkette gehört zu einem der Corona-Profiteure: Während der Lockdowns entdeckten die Menschen ihr Zuhause neu, so dass sich in den Corona-Jahren ein Trend zum Verschönern und Erneuern des eigenen Heims entwickelte. Die ungebrochen hohe Nachfrage kam dem Konzern auch im Geschäftsjahr 2021/22 (per Ende Februar) deutlich zugute, wie bereits mit Vorlage der Eckdaten Mitte März bekannt geworden war.

Krones-Erholung gewinnt an Fahrt - HSBC mit Kaufempfehlung

Die voranschreitende Erholung hat die Krones -Papiere am Dienstag auf den höchsten Stand seit fast drei Monaten getrieben. Bis zu 84,25 Euro wurden im frühen Handel nach einer Kaufempfehlung der britischen Bank HSBC bezahlt, letztmals waren es am 23. Februar mehr. Zuletzt wurden die Papiere dann zu 83,70 Euro gehandelt, was einem Kursanstieg um 3,6 Prozent entsprach. Seit Ende April haben die Papiere damit fast ein Fünftel an Wert gewonnen. Im März hatte noch das niedrigste Niveau seit einem Jahr zu Buche gestanden, erst im Mai konnten sie sich davon lösen.

HSBC hat die Aktie von "Hold" auf "Buy" hochgestuft, mit einem neuen Kursziel von 96 Euro sieht Analyst Richard Schramm nach dem Anstieg am Dienstag immer noch ein Kurspotenzial von etwa 15 Prozent. Er lobte in seiner Studie gute Ergebnisse für das erste Quartal und die Widerstandsfähigkeit des Anlagenbauers im derzeit schwierigen Marktumfeld. Die Ziele für das Gesamtjahr erschienen zunehmend konservativ und die verbleibenden Risiken erschienen ihm eingepreist. Das robuste Geschäftsmodell sollte sich für Anleger auszahlen.

onvista/dpa-AFX

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