onvista-Börsenfuchs: Wie wär’s mit einer Alles-wird-gut-Wette?

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Quelle: onvista

Hallo Leute! Vielleicht liegt’s an den sommerlich hohen Temperaturen (oder am bevorstehenden Fußball-Highlight mit Eintracht Frankfurt). Jedenfalls hat sich mein alter Optimismus zurückgemeldet. Noch leise und vorsichtig. Deshalb heute mein Vorschlag, über eine „Alles-wird-gut-Wette“ nachzudenken. Wer Zeit und Lust hat, sollte mit einem (kleinen) Teil seines freien Kapitals darauf setzen, dass genau das Gegenteil von dem passiert, was seit Monaten ängstlich diskutiert wird und seit Jahresbeginn die Finanzmärkte ziemlich belastet. Ja, ja, das klingt viel zu schön, um wahr zu werden. Aber ist das Folgende vielleicht (doch) nicht mehr? Besteht nicht der Hauch einer Chance auf das Alles wird gut? 

Geht zunächst einmal davon aus, meine Freunde, dass wir die Pandemie im laufenden Jahr überwinden und dabei auch die Corona-Varianten in den Griff kriegen. Also sollten wir keine neuen Lockdowns wie in China befürchten. Parallel dazu setze ich darauf, dass Putin seine Kriegsziele nicht erreichen wird: Begleitet von Verhandlungen auf allen Ebenen kann der Ukraine-Krieg in nicht ferner Zukunft beendet werden. Das erlaubt eine Wiederbeschleunigung des Welthandels, vor allem die Versorgung mit Lebensmitteln und Rohstoffen. Ein positiver Begleiteffekt wäre die Stärkung der Nato.

Und die Wirtschaft? Die gibt wieder Gas und arbeitet einen (in manchen Branchen) riesigen Auftragsberg ab. Die Ampeln (Ich meine nicht die Berliner) stehen wieder auf Wachstum. Dabei tritt das Gegenteil der bisherigen Entwicklung ein: Entgegen den lauten Warnungen wird die Inflation schon bald ihren Gipfel überschreiten und sich allmählich wieder normalisieren. Die Notenbanken, allen voran Fed und EZB, sehen sich in ihrem monetären Kurs bestätigt – die Zinswende wird die Konjunktur also nicht abwürgen. Die Realzinsen dürften noch auf absehbare Zeit negativ bleiben.

Strich drunter: Wer so oder ähnlich tickt, wird Sachinvestments bevorzugen. Gestern wie heute. Alles wird gut heißt, auf Aktien und Rohstoffe zu setzen. Vorsichtshalber sollte dabei ein regionaler Schwerpunkt auf der Wall Street liegen – Ami-Land ist schon weiter als Europa und geografisch weiter weg. Nur ist diese „Wette“ ein Gedankenspiel, das zumindest klarmachen soll, wie eng alles zusammenhängt.

Mir fällt dazu ein passendes Zitat von Oscar Wilde (1854-1909) ein: „Am Ende wird alles gut werden, und wenn es noch nicht gut ist, dann ist es noch nicht am Ende.“

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