Shell-Aktie: Enteignung?!

The Motley Fool · Uhr

Bei der Shell-Aktie (WKN: A3C99G) lief es zuletzt nicht mehr so stark. Die Aktie korrigierte bis auf 24,18 Euro, wobei ich weiterhin eher geneigt bin zu sagen: Der Spread zwischen Aktienkurs und der Höhe der Ölpreise bietet eine Sicherheitsmarge. Zumindest, wenn die Notierungen von Brent und WTI so hoch bleiben.

Trotzdem gibt es eben auch andere Belastungen bei der Öl-Aktie. Oder bei Öl-Aktien im Allgemeinen. Bei Shell ist es jetzt eine drohende faktische Enteignung. Zumindest, wenn der britische Konzern nicht nach russischen Regeln spielen möchte. Das ist natürlich eine Schwierigkeit, die eben in dem politischen Umfeld nicht so gut funktioniert.

Shell-Aktie: Enteignung

Konkret geht es dabei um ein Joint Venture, das unter anderem die Shell-Aktie, aber auch Mitsui und Mitsubishi gegründet haben. Auf Druck der russischen Regierung war auch Gazprom beteiligt. Jetzt möcht Russland aus Sakhalin Energy (so der Name des Joint Ventures) eine russische GmbH machen.

Pikantes Detail: Der Putin-Plan sieht vor, dass sich die ehemaligen Eigentümer entweder am Prozess der Neufirmierung beteiligen müssen oder es droht ihnen der Verlust der Eigentumsrechte. Der Plan ist dabei per Präsidialerlass entworfen worden. Insofern erfolgt das von höchster Stelle.

Sollte zum Beispiel das Management der Shell-Aktie nicht an der Gründung der russischen GmbH beteiligt sein, so würde man die Anteilsscheine von russischer Seite veräußern und das Geld auf ein Sperrkonto überweisen. Auch da käme der britische Konzern momentan nicht ran. Das wäre somit eine faktische Enteignung, die zeigt: Bei Sakhalin Energy geht es an dieser Stelle um pikante Details.

Aber die russische Politik droht Energiekonzernen wie Shell auch ansonsten. Sollte man sich nicht loyal gegenüber der Regierung verhalten, so gebe es Aussicht auf Sanktionen. Gegebenenfalls würde man die Konzerne zu Rechenschaft ziehen, was Umweltschäden anbelangt. Das ist zumindest interessant …

Tja, was soll man sagen?

Es droht Druck bei der Shell-Aktie, keine Frage. Russland versucht natürlich auch andere Wirtschaftsakteure zu sanktionieren. Aber auch das dürfte eingepreist sein in die Aktienkursentwicklung. Schließlich war es vorauszusehen, dass es hier noch Dinge gibt, die sich belastend auswirken könnten.

Im Zweifel ist es lediglich eine Beteiligung, die jetzt vor dem Aus stehen könnte. Foolishe Investoren sollten das nicht überbewerten. Schließlich sind die Ölpreise weiterhin höher als vor einem Jahr. Das ist der Spread, auf den es primär ankommt.

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Vincent besitzt Aktien von Shell. The Motley Fool besitzt keine der erwähnten Aktien.

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