onvsta Börsenfuchs: Small-Cap-Aktien: Klein ist fein

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Quelle: onvista

Hallo Leute! Dow oder Dax oder was Chinesisches, Growth oder Value usw. – aktive Anleger suchen trotz aller Unsicherheit an den Börsen nach attraktiven Aktien. Profis wie Private. Etliche Strategen haben in jüngster Zeit die Nebenwerte wieder entdeckt: Small Caps gelten als ein Feld, auf dem sich interessante Alternativen zu den Monster-Werten (wie des global tätigen Hightechs) tummeln. Gründe gibt’s genug, um sich mit den Kleinen, aber feinen zu beschäftigen – insbesondere, wenn man das Stockpicking bevorzugt.  Besonders gut gefällt mir eine neue Studie der Janus Henderson Group (ein weltweit führender aktiver Vermögensverwalter), in der eine Reihe von Argumenten zusammengetragen wird.

Kleinere Unternehmen haben ein höheres Wachstumspotenzial als ihre größeren Pendants. Small Caps sind typischerweise jüngere Unternehmen, die sich in der Regel noch in einem frühen Entwicklungsstadium befinden, geografisch noch expandieren können oder in angrenzende Märkte vorstoßen wollen und häufig in schnell wachsenden, neu entstehenden Branchen tätig sind. Im Vergleich dazu sind Large-Cap-Unternehmen oft in ausgereiften Branchen tätig und haben bereits weltweit expandiert. Diese Large-Cap-Aktien sind unter Umständen auf höhere Preise, Kostensenkungen oder die Übernahme von Marktanteilen angewiesen. Für einen durchschnittlichen Large-Cap-Titel ist es nach Einschätzung von Janus Henderson weniger wahrscheinlich, dass er seine Erträge aus seiner Position heraus verdoppeln kann, als für ein kleineres Unternehmen. Kleinere Unternehmen sind oft stärker vom Wirtschaftswachstum abhängig als Large Caps. Starke Bilanzen können jedoch dazu beitragen, dass diese Unternehmen wirtschaftliche Abschwünge wie den durch die Pandemie verursachten überleben und sogar gestärkt daraus hervorgehen.

Das europäische Small-Cap-Universum bietet im Vergleich zu seinem Large-Cap-Gegenstück einen viel größeren Pool an weniger gut analytisch erfassten Aktien. Die große Mehrheit dieser Unternehmen wird vom Research ignoriert oder nicht entdeckt, sodass anspruchsvollen Anlegern die Tür offensteht, um das nächste Juwel zu entdecken. Neben dem großen Universum gibt es in Westeuropa jedes Jahr zahlreiche Börsengänge (IPOs), die den Managern von Small Caps ständig neue Anlagemöglichkeiten bieten. Gleichzeitig werden Fusionen und Übernahmen (M&A) zunehmend zum Thema, bei denen immer wieder kleinere Unternehmen zum Ziel werden. Dies ist ein wichtiger Aspekt, da bei M&A-Transaktionen in der Regel ein Bewertungsaufschlag auf den ursprünglichen Aktienkurs einer Aktie gezahlt wird, um die Aktionäre zu überzeugen. Die Daten zeigen, dass rund 91 % aller Fusionen und Übernahmen zwischen 2008 und 2021 den Kauf eines Small-Cap-Unternehmens in Europa betrafen.

Warum jetzt kleinere europäische Unternehmen? Im Vergleich zu Large-Cap-Unternehmen sind beispielsweise Finanzwerte und Immobilien bei Inflation vorteilhaft für Anleger, da diese Sektoren traditionell von steigenden Zinssätzen profitieren. Ein Beispiel dafür ist der Immobiliensektor, wo ein inflationäres Umfeld tendenziell zu einer größeren Nachfrage und höherem Vermietungsgrad geführt hat. Immobilieneigentümer können in inflationären Zeiten die Mieten erhöhen, und viele Mietverträge enthalten einen Mietpreisindex, der jährlich mit der Inflation wächst. Die Bewertungen der europäischen Small Caps sind auf dem niedrigsten Stand der letzten zehn Jahre, was sie im historischen Vergleich attraktiv macht. Die Anlagestrategen verbinden ihre Zuversicht aber auch mit einer allgemeinen Warnung: „Wir müssen uns darüber im Klaren sein, dass es auch zu weiteren Herabstufungen kommen kann.“

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