Hunderttausende Kinder in Somalia von Hunger bedroht - "Ein Alptraum"

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Genf (Reuters) - Die Zahl der von der Hungersnot in Somalia betroffenen Kinder steigt nach UN-Angaben rapide an.

Mehr als eine halbe Million der Unter-Fünfjährigen seien inzwischen von schwerer Mangelernährung akut bedroht, sagte am Dienstag ein Sprecher des Kinderhilfswerks der Vereinten Nationen (Unicef) in Genf. Das seien ein Drittel mehr als noch im Juni. Ein solches Ausmaß habe es in diesem Jahrhundert noch in keinem Land gegeben. Durch die Mangelernährung steige die Wahrscheinlichkeit um ein Vielfaches an, dass die Kinder durch Krankheiten wie Malaria, Cholera oder Masern sterben. "Es ist ein bevorstehender Alptraum."

Am Horn von Afrika zeichnet sich ab, dass auch in dieser Regenzeit zum fünften Mal in Folge Niederschläge ausbleiben könnten. Die UN hatten deshalb bereits kürzlich gewarnt, dass sich die Hungersnot in Somalia verschärfen dürfte. 2011 waren dort mehr als eine Viertel Million Menschen infolge von Hunger gestorben, rund die Hälfte davon waren Kinder.

Wenn es in den kommenden Tagen nicht regne, werde es Tote geben, sagte der Präsident des Internationalen Komitees vom Roten Kreuz (IKRK), Peter Maurer. "Die Alarmglocken läuten laut." Die internatonale Gemeinschaft müsse schneller handeln. Bis man endlich einen Notfall ausrufe, würden bereits zu viele Menschen gestorben sein. Der Unicef-Sprecher sagte, bereits jetzt seien viele Ernährungszentren in Somalia maximal ausgelastet. Säuglinge würden auf dem Boden behandelt. "Da sind schwerkranke Kinder, die ohne Behandlung innerhalb weniger Stunden sterben können."

(Bericht von Emma Farge, geschrieben von Christian Rüttger. Redigiert von Hans Busemann; Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)

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