Vorbörse: Tiefroter Monat geht zu Ende – Depressive Stimmung – Adidas-Aktien droht weiterer Absturz

Zum Ende einer schwachen Woche mit dem Rutsch unter 12 000 Punkte zeichnet sich im Dax
Im Dax neigt sich ein tiefroter Monat dem Ende zu. Anhaltende Inflations-, Zins- und Konjunktursorgen drückten das Kursbarometer seit Ende August um über 6,5 Prozent. Noch schlechter war der Dax 2022 nur im Juni, als er um gut 11 Prozent abgesackt war. "Die Stimmung bleibt gerade zu depressiv", sagte Portfoliomanager Thomas Altmann auch mit Blick auf das Ringen um die Marke von 12 000 Punkten bei gleichzeitigem 22-Monats-Tief im S&P 500.
In der Vergangenheit sei eine depressive Stimmung zwar immer Nährboden für eine Trendwende nach oben gewesen, so Altmann weiter. Aber wann sie genau komme, und wie tief es zuvor möglicherweise noch abwärts gehe, lasse sich nicht prognostizieren.
Einzelwerte im Überblick
Unter den Einzelwerten bleiben die Aktien der Porsche AG
Ebenfalls im Auge behalten sollten Anleger die Aktien von Adidas
Profitieren dürften dagegen Hugo Boss
Deutliche Verluste an der Wall Street
Die kräftige Kurserholung an der Wall Street vom Mittwoch hat sich als Strohfeuer erwiesen. Am Donnerstag schürten robuste Konjunkturdaten einmal mehr die Sorge, dass die Leitzinsen im Kampf gegen die hohe Inflation weiter steigen dürften. So sank die Zahl der wöchentlichen Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe in der vergangenen Woche überraschend und deutlich. Damit sackten die wichtigsten Börsenbarometer am US-Aktienmarkt wieder ab, wobei die zinssensiblen Technologiewerte besonders stark unter Druck gerieten.
Der Leitindex Dow Jones Industrial
Asien: Nikkei deutlich im Minus, CSI nur leicht
Die asiatischen Börsen haben am Freitag weiter an Boden verloren. Besonders hoch fielen die Verlsute in Japan aus. Dort sank der Leitindex Nikkei 225
Der CSI-300-Index
Renten
Bund-Future 137,22 -0,07%
Devisen: Euro bleibt auf Erholungskurs
Der Euro hat am Freitag seine Kursgewinne seit Wochenmitte halten können. Am Morgen kostete die Gemeinschaftswährung 0,9810 US-Dollar und damit in etwa so viel wie am späten Vorabend. Die Europäische Zentralbank (EZB) hatte den Referenzkurs am Donnerstagnachmittag noch deutlich tiefer auf 0,9706 Dollar festgelegt.
Der Euro hat sich an den beiden vergangenen Tagen etwas von seinen starken Verlusten aus den vergangene Wochen erholen können. Dazu trug wesentlich der allgemein etwas schwächere US-Dollar bei. Dennoch bleibt der Euro angeschlagen: Am Mittwoch war die Gemeinschaftswährung mit gut 0,95 Dollar auf den tiefsten Stand seit 20 Jahren gefallen.
Zum Wochenausklang stehen zahlreiche Konjunkturdaten auf dem Programm. Höhepunkt sind Inflationsdaten aus der Eurozone. Nachdem am Donnerstag die Inflation in Deutschland erstmals seit langer Zeit wieder zweistellig geworden ist, wird dies auch für den Währungsraum nicht ausgeschlossen.
Euro/USD 0,9815 -0,01%
USD/Yen 144,54 0,08%
Euro/Yen 141,87 0,09%
Ölpreise geben leicht nach
Die Ölpreise sind am Freitag im frühen Handel leicht gefallen. Am Morgen kostete ein Barrel (159 Liter) der Nordseesorte Brent 87,89 US-Dollar. Das waren 60 Cent weniger als am Vortag. Der Preis für ein Barrel der US-amerikanischen Sorte West Texas Intermediate (WTI) fiel um 27 Cent auf 80,96 Dollar. Die Preise rangieren damit etwas über ihren tiefsten Ständen seit Januar, die in dieser Woche erreicht wurden.
Am Rohölmarkt ist die Stimmung nach wie vor schlecht. Für Belastung sorgen vor allem die trüben Konjunkturaussichten, die eine schwache Nachfrage nach Erdöl erwarten lassen. Der Ukraine-Krieg, anhaltende Probleme im Welthandel und die vielerorts steigenden Zinsen dämpfen das Wachstum. Konjunkturdaten aus China bestätigten am Freitag die Entwicklung, sie fielen unter dem Strich schwach aus.
Zunehmend rückt die Sitzung des Ölverbunds Opec+ in den Mittelpunkt. Die rund 20 Förderländer wollen Mitte kommender Woche über ihre Produktion beratschlagen. Experten halten es für gut möglich, dass die von Saudi-Arabien und Russland angeführten Staaten zur Stützung der Preise eine Förderkürzung beschließen.
Brent 87,89 +0,60 USD
WTI 80,99 -0,24 USD
Umstufungen von Aktien
- BERENBERG SENKT ZIEL FÜR RATIONAL AUF 860 (975) EUR - 'BUY'
- BERENBERG STARTET HUGO BOSS MIT 'BUY' - ZIEL 57,80 EUR
- CREDIT SUISSE HEBT ZIEL FÜR VOLKSWAGEN VORZÜGE AUF 177 (175) EUR - 'OUTPERFORM'
- CREDIT SUISSE SENKT ZIEL FÜR COVESTRO AUF 31 (40) EUR - 'NEUTRAL'
- UBS SENKT ZIEL FÜR SYMRISE AUF 121 (127) EUR - 'BUY'
- WDH/MORGAN STANLEY SENKT ZIEL FÜR BEIERSDORF AUF 90 (92) EUR - 'UNDERWEIGHT'
- BARCLAYS HEBT ZIEL FÜR PERNOD RICARD AUF 281 (277) EUR - 'OVERWEIGHT'
- BARCLAYS SENKT ZIEL FÜR H&M AUF 125 (150) SEK - 'OVERWEIGHT'
- BARCLAYS SENKT ZIEL FÜR SHOP APOTHEKE AUF 95 (104) EUR - 'OVERWEIGHT'
- BERENBERG HEBT AB DYNAMICS AUF 'BUY' (HOLD) - ZIEL 1530 (1850) PENCE
- BERENBERG HEBT ZIEL FÜR JUST EAT TAKEAWAY.COM AUF 17,60 (16,30) EUR - 'HOLD'
- BERENBERG STARTET AUCTION TECHNOLOGY GROUP MIT 'BUY' - ZIEL 900 PENCE
- CREDIT SUISSE HEBT ZIEL FÜR ING AUF 14,00 (13,50) EUR - 'OUTPERFORM'
- CREDIT SUISSE SENKT ZIEL FÜR AKZO NOBEL AUF 76 (93) EUR - 'OUTPERFORM'
- CREDIT SUISSE SENKT ZIEL FÜR HSBC AUF 590 (595) PENCE - 'NEUTRAL'
- DEUTSCHE BANK RESEARCH SENKT ZIEL FÜR H&M AUF 100 (125) SEK - 'HOLD'
- GOLDMAN HEBT ABN AMRO AUF 'BUY' (NEUTRAL) - ZIEL 15,60 (13,40) EUR
- JPMORGAN HEBT ZIEL FÜR RICHEMONT AUF 155 (150) CHF - 'OVERWEIGHT'
- WDH/BAADER BANK HEBT POLYPEPTIDE AUF 'ADD' (REDUCE) - ZIEL 30 (35) CHF
- WDH/CREDIT SUISSE SENKT ZIEL FÜR H&M AUF 85 (105) SEK - 'UNDERPERFORM'
- WDH/GOLDMAN SENKT ZIEL FÜR H&M AUF 100 (115) SEK - 'SELL'
Termine Unternehmen
09:30 NLD: Philips, außerordentliche Hauptversammlung
11:00 DEU: Hella, Hauptversammlung, Lippstadt
13:00 DEU: Pressegespräch mit Ryanair-CEO Eddie Wilson zu Flugzielen im Herbst/Winter sowie die weitere Entwicklung der Airline
Termine Konjunktur
01:30 JPN: Arbeitslosenquote 08/22
01:50 JPN: Industrieproduktion 08/22 (vorläufig)
01:50 JPN: Einzelhandelsumsatz 08/22
03:30 CHN: PMI Verarbeitendes Gewerbe und Dienste 09/22
03:45 CHN: Caixin PMI Verarbeitendes Gewerbe 09/22
06:30 NLD: Einzelhandelsumsatz 08/&22
08:00 GBR: BIP Q2/22 (2. Veröffentlichung)
08:30 CHE: Einzelhandelsumsatz 08/22
08:45 FRA: Verbraucherpreise 09/22 (vorläufig)
08:45 FRA: Erzeugerpreise 08/22
09:00 CHE: KOF Frühindikator 09/22
09:00 CZE: BIP Q2/22 (2. Veröffentlichung)
09:00 ESP: Einzelhandelsumsatz 08/22
09:00 AUT: Erzeugerpreise 08/22
09:00 AUT: Verbraucherpreise 09/22 (vorläufig)
09:55 DEU: Arbeitslosenzahlen 09/22
10:00 POL: Verbraucherpreise 09/22 (vorläufig)
10:00 ITA: Arbeitslosenquote 08/22
11:00 EUR: Arbeitslosenquote 08/22
11:00 EUR: Verbraucherpreise 09/22 (vorläufig)
11:00 ITA: Verbraucherpreise 09/22 (vorläufig)
11:00 BEL: Arbeitslosenquote 08/22
11:00 ITA: Verbraucherpreise 09/22 (vorläufig)
12:00 PRT: Verbraucherpreise 09/22 (vorläufig)
14:30 USA: Privater Einkommen und Ausgaben 08/22
15:45 USA: MNI Chicago 09/22
16:00 USA: Uni Michigan Verbrauchervertrauen 09/22 (endgültig)
EUR: Moody's Ratingergebnis Bulgarien, Italien
EUR: S&P Ratingergebnis Polen, Türkei
Sonstige Termine
09:00 DEU: Bundesgerichtshof prüft Klage einer Münchner Eigentümergemeinschaft wegen Altlasten im Boden
09:30 EUR: Sondertreffen der EU-Energieminister
Die für Energie zuständigen Minister der EU-Länder treffen sich, um Notfallmaßnahmen gegen die gestiegenen Strompreise zu besprechen und voraussichtlich zu verabschieden.
+ 14.30 Pk mit EU-Energiekommissarin Kadri Simson und dem tschechischen Minister Jozef Síkela
09:30 DEU: Bundespatentgericht verhandelt Streit zwischen Sturmgewehrherstellern Haenel und Heckler & Koch
10:00 DEU: Pk 50 Jahre Schwarzbuch Bund der Steuerzahler, Bremen
10:00 DEU: Entscheidungsverkündung im Kapitalanleger-Musterverfahren gegen Porsche und VW
11:00 DEU: 2. Runde Tarifverhandlungen Metall- und Elektroindustrie NRW
16:00 DEU/IRL: Pressegespräch des Flughafens Nürnberg und der Fluggesellschaft Ryanair zur Bedeutung Unterfrankens für den Airport Nürnberg
Redaktion onvista/dpa-AFX