Dax startet nach Nahost-Eskalation schwächer in den Handelstag - Rüstungsaktien gefragt

Mit der Eskalation im Nahen Osten geht es am Freitag am deutschen Aktienmarkt bergab. Der Dax lag nach der ersten Handelsstunde 1,1 Prozent im Minus bei 23.509 Punkten . Damit reagieren die Anleger auf die geopolitische Unsicherheit nach dem israelischen Angriff auf den Iran. Staatsanleihen und Gold waren als sichere Häfen gefragt. Die Ölpreise zogen kräftig an.
Unterstützung im Fokus
Nachdem der deutsche Leitindex in der Vorwoche noch ein Rekordhoch von 24.479 Punkten erreicht hatte, rückt nun das Zwischentief von Mitte Mai bei 23.274 Punkten in den Blick. Darunter droht charttechnisch weiteres Ungemach. Die meisten Investoren blieben lieber an der Seitenlinie oder nähmen weiter Risiken aus den Finanzmärkten raus, sagte der Marktexperte Andreas Lipkow.
Israels Militär hatte in der Nacht iranische Atomanlagen angegriffen. Am Donnerstag hatte es bereits Hinweise auf eine bevorstehende Gefahr in Form des Abzugs von US-Botschaftspersonal aus dem Nachbarland Irak gegeben. Insgesamt sei die Gefahr eines Kriegs im Nahen Osten jedoch das am meisten unterbewertete Risiko gewesen - bis heute, kommentierte der Marktexperte Stephen Innes von SPI Asset Management.
Rüstungsaktien legen zu
Rüstungsaktien legten vor dem Hintergrund der geopolitisch fragilen Lage im Nahen Osten zu. Sie setzten ihre Erholung vom Vortag fort, nachdem sie an den Tagen davor auf Konsolidierungskurs gewesen waren. Rheinmetall gewannen an der Dax-Spitze 1,2 Prozent. Hensoldt und Renk lagen im MDax vorne.
Aktien aus der Reisebranche unter Druck
Weiter unter Druck standen Papiere aus dem Reise- und Luftfahrtbereich - wegen der Einschränkungen im Reiseverkehr durch den kriegerischen Konflikt im Nahen Osten und der steigenden Ölpreise. Lufthansa verloren 3,2 Prozent. Tui notierten 2,6 Prozent schwächer nach einem bereits am Vortag verbuchten Verlust von 9 Prozent. (mit Material von dpa-AFX)