Diesmal geht es nicht um Glyphosat

Gericht urteilt: Bayer muss 275 Mio. Dollar zahlen

onvista · Uhr
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Was hat sich Bayer mit dem Kauf von Monsanto nur eingebrockt? Wer böse ist, kann antworten: „Klagen über Klagen.“ Das Problem mit Glyphosat ist hinlänglich bekannt, aber nicht die einzige Quelle für Rechtsstreitigkeiten, in die Bayer sich mit der Übernahme von Monsanto eingekauft hat.

Ein anderes Problem ist polychlorierten Biphenylen (PCB), das Monsanto bis 1977 hergestellt hat, das aber immer noch Probleme bereitet. 13 Kläger haben Bayer vor Gericht gezerrt, weil sie den Dax-Konzern für ihre Krankheiten verantwortlich machen. Die Jury im Staat Washington hat nun entschieden und Bayer zu einem Schadensersatz von 275 Mio. Dollar verurteilt. Bayer hat bereits angekündigt, das Urteil nicht zu akzeptieren und Berufung einzulegen. Insgesamt hat Bayer bereits 820 Mio. Dollar für eventuelle Schadensersatzansprüche in den PCB-Fällen zurückgelegt.

Bayer breit aufgestellt

Die Bayer-Aktie liegt heute in einem starken Umfeld mit 0,5 Prozent im Minus bei 49,54 Euro. Damit hat sie sich wieder von der 50-Euro-Marke entfernt. Die Rechtsstreitigkeiten um die Monsanto-Übernahme belasten weiterhin, aber abgesehen von diesem leidigen Thema ist Bayer gut aufgestellt und auch die Zahlen stimmen. In den anderen Geschäftsbereichen passiert viel: So hat die Bayer-Tochter Vividion erst vor Kurzem mehrere Millionen Dollar in den Kampf gegen Krebs investiert. Eine existenzielle Krise sieht anders aus.

In den ersten beiden Quartalen hat Bayer einen Gewinn von knapp 3 Mrd. Euro eingefahren und Geld für eventuell weiter anfallende Schadensersatzzahlungen ist zurückgelegt. Auch wenn die Monsanto-Sache noch nicht endgültig aus der Welt ist, sind viele Szenarien eingepreist. Der derzeitige Aktienkurs ist daher eine gute Möglichkeit, bei Bayer einzusteigen.

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