Es ist einfach, jetzt ein Crashprophet zu sein

Ein Crashprophet zu sein ist nicht gerade schwierig. Vermutlich deshalb sprießen sie aus dem Boden wie Sand am Meer. Manchmal kommt es einem so vor, als würden maximal düstere Prognosen mit maximaler Aufmerksamkeit belohnt. Na ja, wer kennt es nicht? Die Schlagzeile verkauft den Inhalt.
Dass es so einfach ist, ein Crashprophet zu sein und schwarzzumalen, kommt vermutlich auch nicht von ungefähr. Im letzten Jahrzehnt verkaufte man mit Schwarzmalerei kaum etwas. Insofern scheint der Markt äußert zugänglich für Pessimismus zu sein. Nach dem Optimismus musste es ja früher oder später zu einem tiefen Fall kommen.
Trotzdem dürfen Fools einige Dinge nicht vergessen: die Realität und die mittel- bis langfristigen Aussichten. Das derzeitige Gefühl und die Hülle und Fülle der Schwarzmaler vernebelt etwas den Blick für das wirklich Entscheidende: die langfristige Perspektive und eine gute Einschätzung des Marktes sowie der vorhandenen Chancen und Risiken.
So mancher Crashprophet: Realitätsfern?!
Der eine oder andere Crashprophet dürfte dieser Tage (auch für maximale Aufmerksamkeit) über sein Ziel hinausschießen. Es gibt sie bereits, die Weltuntergangsszenarien. Natürlich haben wir mit der Inflation, steigenden Zinsen und einer drohenden Rezession ein Problem. Aber, mal ehrlich: All das hat es bereits gegeben. Vielleicht nicht in der Form, aber so ähnlich.
Die Welt dreht sich weiter, der Konsum geht weiter. Zwar zunächst etwas bedächtiger mit Verbrauchern, die sich genau überlegen, wofür sie welchen Euro oder US-Dollar ausgeben. Aber trotzdem bleiben die grundlegenden Eckpfeiler der Wirtschaft bestehen.
Der Markt kann einbrechen, so blauäugig sind wir Fools natürlich auch nicht. Trotzdem sind einige Szenarien der Crashpropheten lediglich auf maximale Angst aus. Ob ihre Szenarien eintreten oder sie maximal pessimistisch und nicht mehr realitätsnah sind, das darf man durchaus infrage stellen.
Schlechte Stimmung als Contraindikator
Wir Fools wissen außerdem: Mit jedem, der sich als Crashprophet outet und der die Stimmung weiter drückt, steigt womöglich auch die Chance eines Turnarounds. Die nächste Hausse wird schließlich in der Baisse geboren und entsteht dann, wenn die Stimmung maximal schlecht ist. Ob das heute bereits der Fall ist, das vermag ich nicht zu beurteilen. Aber die Tendenz ist jedenfalls gegeben.
Insofern bleibe ich jedenfalls bei meinem langfristigen Optimismus. Die Crashpropheten nehme ich vor allem als Stimmungsindikator wahr. Beziehungsweise als Möglichkeit, meine Perspektive mit dem Worst-Case zu messen. Und die Wahrheit, die liegt vermutlich irgendwo dazwischen. Aber ehrlich gesagt interessiert mich sowieso nur das, was der Markt auf viele Jahre und Jahrzehnte macht. Das ist auch nicht der Bereich, in dem sich die Schwarzmaler häufig aufhalten.
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