Börse am Morgen: Dax schwächelt weiter und kämpft mit der 13.900-Punkte-Marke

onvista · Uhr (aktualisiert: Uhr)
Quelle: Aleksandra Gigowska/Shutterstock.com

Schwache Vorgaben von den Überseebörsen haben den deutschen Aktienmarkt am vorletzten Handelstag des Jahres 2022 noch etwas weiter unter die Marke von 14.000 Punkten gedrückt. Sorgen über rasant steigende Corona-Infektionen in China hatten am Vorabend die US-Börsen belastet und an diesem Donnerstagmorgen zunächst auch die großen Börsen Asiens. Nun folgten die Aktienmärkte in Europa.

Knapp eine Stunde nach Handelsbeginn liegt der Dax knapp über 13.900 Punkten. Das Handelsvolumen ist allerdings auch sehr gering.

Eigentlich, so kommentierte Stephen Innes, Managing Partner bei SPI Asset Management, sollte Chinas Öffnung nach drei Jahren staatlich verordneter Isolation ein Segen für die Weltwirtschaft sein. Eine tiefe Rezession sollte so abgewendet und die Stimmung nach einem harten Jahr für viele Finanzanlagen wieder bessert werden. Doch stattdessen bereite die wirtschaftlich motivierte Abkehr der chinesischen Führung von den bisher strengen Corona-Schutzmaßnahmen wegen der nun explosionsartig steigenden Infektionszahlen den Märkten erneut Kopfschmerzen.

Die Gesundheitsbehörden anderer Länder fürchteten angesichts der Aufhebung der Reisebeschränkungen Chinas einen neuen Anstieg von Covid. Außerdem wachse die Sorge, dass dadurch eine neue, gefährlichere Virusvariante entstehen und um die Welt gehen könnte, so Innes.

Gewinnmitnahmen bei Lufthansa

Bei den zuletzt sehr gut gelaufenen Aktien der Lufthansa haben Anleger auch am Donnerstag Kursgewinne mitgenommen. Die Papiere hatten am Vortag zur Eröffnung den höchsten Stand seit dem Einbruch im September 2021 erreicht, dann aber rasch ins Minus gedreht. Dieses weitete sich nun um 2,2 Prozent auf 7,941 Euro aus.

Die Papiere hatten sich zuletzt kräftig erholt: Vom Tief Ende Oktober bei 5,479 Euro waren sie um mehr als 50 Prozent auf 8,249 Euro nach oben geschnellt. Analysten rechnen damit, dass die Airline auch im kommenden Jahr von einer Belebung des Flugverkehrs und somit von einer Erholung der Nachfrage profitieren dürfte.

Schufa: Lage von Kleinstunternehmen ist 'besorgniserregend'

Preissteigerungen und fehlende Rücklagen machen Solo-Selbstständigen und Kleinstunternehmen in Deutschland zunehmend zu schaffen. Laut einer Unternehmensumfrage im Auftrag der Auskunftei Schufa fürchtet mehr als die Hälfte eine echte Wirtschaftskrise. Damit liegen die Sorgen zum Jahreswechsel auf dem gleichen Niveau wie im Mai kurz nach dem russischen Angriff auf die Ukraine.

„Die Lage für kleine Betriebe und Solo-Selbstständige ist besorgniserregend“, sagte der Vorstand der Schufa Holding, Ole Schröder, am Donnerstag. „Vielen fehlen die Rücklagen.“ So gaben 30 Prozent der Solo-Selbstständigen an, sie hätten keine Möglichkeit, unternehmerische Rücklagen zu schaffen. 28 Prozent legten derzeit weniger zurück als vor der Energiekrise. Nur leicht besser sieht es bei den Kleinstunternehmen mit bis zu fünf Beschäftigten aus: Hier können 15 Prozent keine unternehmerischen Rücklagen bilden, 34 Prozent legen weniger zurück.

Nur 30 Prozent der Solo-Selbstständigen und 48 Prozent der Kleinstunternehmen haben nach eigenen Angaben bislang mit Preiserhöhungen auf den Kostenanstieg reagiert. Etwa ein Fünftel versucht zudem, beim Wareneinkauf zu sparen und günstigere Arbeitsmaterialien zu nutzen. Bei den Kunden beobachten die Befragten eine sinkende Zahlungsmoral: Über verspätet beglichene Rechnungen berichteten 51 Prozent der Kleinstunternehmen und 34 Prozent der Solisten.

Die Schufa selbst beobachtet bei den kleinen Unternehmen noch keinen Anstieg der Zahlungsausfälle. „Die Werte der so genannten Negativquote liegen noch durchgängig unterhalb der beiden Vorjahre“, berichtete Schröder. Die Schufa hatte demnach im November 2022 zu 9,0 Prozent der Gewerbetreibenden, Freiberuflern oder eingetragenen Kaufleuten in Deutschland mindestens ein Negativmerkmal gespeichert.

(mit Material von dpa-AFX)

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