Dax Vorbörse 06.01.2023: Strohfeuer zum Handelsstart

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Deutschland: Erneut positive Eröffnung

Zum Ende der ersten Börsenwoche zeichnen sich am deutschen Aktienmarkt zum Handelsauftakt erneut Gewinne ab. Allerdings könnte der am Nachmittag erwartete US-Arbeitsmarktbericht einige Investoren nervös machen und damit für Schwankungen im Dax sorgen. Die in dieser Woche bereits veröffentlichten, ausnahmslos positiven Daten zum Arbeitsmarkt in der weltweit größten Volkswirtschaft erhöhen laut Steffen Innes, Managing Partner bei SPI Asset Management nur die Bedeutung des anstehenden Berichts.

Die sich abzeichnende positive Eröffnung könnte aber nicht lange bestand haben - die schwache US-Performance am Nachmittag und am Abend wurde komplett ignoriert vom deutschen Leitindex - sollte aber im heutigen Handelsverlauf nachvollzogen werden. Entsprechend sind etwaige Anfangsgewinne mit Vorsicht zu genießen.

"Mit dem Arbeitsmarktbericht steht in den USA das erste Börsen-Highlight des noch jungen Jahres an", schrieb Portfoliomanager Thomas Altmann vom Vermögensverwalter QC Partners. Unerwartet robuste Daten könnten die Notenbank Fed dazu veranlassen, die Zinsen länger und insgesamt stärker zu erhöhen und sie anschließend längere Zeit auf erhöhtem Niveau zu belassen. Für dieses Szenario habe am Vortag der ADP-Arbeitsmarktbericht einen Vorgeschmack gegeben. Für Anleger am Aktienmarkt sind solche Aussichten wenig verlockend, da so die Attraktivität anderer Anlageformen wie etwa Anleihen steigt.

Die Experten der Helaba begründen die gute Stimmung der Anleger am hiesigen Markt derzeit vor allem mit "Zuversicht, dass der wirtschaftliche Abschwung nicht zu stark und die Zinssteigerungen gleichzeitig nicht mehr allzu deutlich ausfallen werden". Beides zusammen allerdings berge einen gewissen Widerspruch und "bietet Potenzial für Schwankungen, insbesondere nach der deutlichen Erholung der letzten Wochen". Stützend dürfte für den deutschen Markt zudem wirken, dass die einflussreiche US-Bank Citigroup empfiehlt, europäischen Aktien im Portfolio mehr Gewicht zu geben und die Finger von US-Aktien zu lassen.

USA: Verluste

Ein nach wie vor robuster US-Arbeitsmarkt hat am Donnerstag die Furcht der Anleger vor einem weiter aggressiven geldpolitischen Kurs der Notenbank Fed verstärkt. Der Aktienmarkt reagierte mit deutlichen Abgaben. Der Leitindex Dow Jones Industrial  verlor 1,02 Prozent auf 32 930,08 Punkte. Laut dem privaten Dienstleister ADP wurden in der Privatwirtschaft der USA im Dezember 235 000 Arbeitsplätze geschaffen. Analysten hatten nur mit 150 000 neuen Stellen gerechnet. Ein robuster Jobmarkt kann steigende Löhne bedeuten und in der Folge eine weiter hohe Inflation. Dies könnte die US-Notenbank veranlassen, die Zinsen stärker als bisher erwartet zu erhöhen. Maßgeblich für die Fed ist der offizielle US-Arbeitsmarktbericht für Dezember, der am Freitag veröffentlicht wird.

Asien:

In Asien haben die wichtigsten Aktienmärkte am Freitag keine einheitliche Richtung eingeschlagen. Die schwache Verfassung der US-Märkte dämpfte die Stimmung. Am Nachmittag werden frische Arbeitsmarktdaten aus den USA erwartet, die neue Signale für die US-Zinspolitik liefern könnten. Der japanische Leitindex Nikkei 225 schloss 0,6 Prozent höher. Der CSI-300-Index mit den 300 wichtigsten chinesischen Unternehmen an den Festlandbörsen legte zuletzt um 0,3 Prozent zu, während der Hang-Seng-Index der Sonderverwaltungszone Hongkong nach den jüngsten Gewinnen um 0,3 Prozent nachgab.

Umstufungen von Aktien:

CITI HEBT EUROPÄISCHE AKTIEN AUF 'OVERWEIGHT'

MORGAN STANLEY HEBT MERCK KGAA AUF 'OVERWEIGHT' (EQUAL-W) - ZIEL 230 (198) EUR

MORGAN STANLEY SENKT BAYER AUF 'EQUAL-WEIGHT' (OVERWEIGHT) - ZIEL 62 (80) EUR

MORGAN STANLEY SENKT MORPHOSYS AUF 'UNDERWEIGHT' (EQUAL-W) - ZIEL 12,5 (17) EUR

UBS HEBT ZIEL FÜR FRESENIUS SE AUF 32,50 (30,50) EUR - 'BUY'(mit Material von dpa-AFX)

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