Transportpreise steigen erneut kräftig - auch wegen höherer Lohnkosten

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Berlin (Reuters) - Teurer Diesel, höhere Lohnkosten, knappe Kapazitäten: Der Transport zu Lande, zu See und in der Luft hat sich im vergangenen Jahr erneut stark verteuert.

Im Schnitt legten die Erzeugerpreise im Wirtschaftsbereich Verkehr und Lagerei um 9,6 Prozent im Vergleich zum Vorjahr zu, wie das Statistische Bundesamt am Dienstag mitteilte. 2021 hatte es sogar ein Plus von 19,5 Prozent gegeben. Zum Vergleich: Die Erzeugerpreise für Dienstleistungen insgesamt legten 2022 nur um 5,5 (2021: 8,0) Prozent zu.

"Maßgeblichen Einfluss hatten die außergewöhnlichen Preisentwicklungen im Wirtschaftszweig See- und Küstenschifffahrt", erklärten die Statistiker. Dort gab es ein Plus von acht Prozent, nachdem sich die Preise 2021 sogar mehr als verdoppelt hatten. "Der massive Preisanstieg in der See- und Küstenschifffahrt rührte 2021 aus den coronabedingten Verwerfungen im Seehandel, welche in Verbindung mit gestiegenen Treibstoffkosten auch in der ersten Jahreshälfte 2022 noch nachwirkten und die Preise hoch hielten", hieß es. Im weiteren Jahresverlauf normalisierten sich die Lieferketten aber zunehmend. Die Folge: Im vierten Quartal brachen die Preise um 35,5 Prozent zum Vorjahreszeitraum ein.

"Demgegenüber führten in den anderen Verkehrsbereichen gestiegene Treibstoffkosten sowie ein Mangel an Lkw-Fahrerinnen und -Fahrern zu höheren Lohnkosten und Laderaumknappheit, was zu deutlich gestiegenen Preisen beitrug", erklärte das Bundesamt. So verteuerte sich die Güterbeförderung im Straßenverkehr um 13,4 Prozent (2021: +2,6 Prozent). Die Speditionsbranche hob die Erzeugerpreise um 12,1 Prozent an.

Mit 11,1 Prozent erhöhten sich auch die Preise für die Luftfahrt spürbar (2021: +8,3 Prozent). "Neben gestiegenen Kosten für Kerosin erforderte zudem die Sperrung des russischen Luftraums infolge des Kriegs in der Ukraine längere Flugrouten nach Asien, was sich in höheren Preisen niederschlug", hieß es dazu.

(Bericht von Rene Wagner, redigiert von Elke Ahlswede. Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com)

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