EZB - Digital-Euro kommt zunächst vor allem Einwohnern des Euroraums zugute

Reuters · Uhr
Quelle: (c) Copyright Thomson Reuters 2023. Click For Restrictions - https://agency.reuters.com/en/copyright.html

Frankfurt (Reuters) - Ein digitaler Euro soll bei einer Einführung zunächst vor allem den Menschen in der Euro-Zone zur Verfügung gestellt werden.

Dafür könnten APPs der Privatwirtschaft oder der Europäischen Zentralbank (EZB) genutzt werden, teilte die Euro-Notenbank in ihrem am Montag veröffentlichten dritten Bericht zu den Fortschritten des Projekts mit. Vorrangig wäre der Digital-Euro für Einwohner, Händler und Regierungen im Euroraum zugänglich. Auch Menschen, die nicht im Währungsgebiet ansässig seien, könnten Zugang erhalten. Dafür müssten sie ein Konto bei Zahlungsdienstleistern im Euroraum besitzen. Auch Verbraucher in ausgewählten weiteren Ländern könnten später Zugang erhalten. Dies werde vom Gesetzesrahmen für die Digitalwährung abhängen.

Dem Bericht zufolge werde eine digitale Version der Gemeinschaftswährung den Menschen voraussichtlich über bestehende Banking-Apps der Finanzwirtschaft oder über eine von der Notenbank entwickelte Anwendung zur Verfügung gestellt. Alle europäischen Institutionen müssten ihren Beitrag leisten, damit der digitale Euro zu einem Erfolg werde, sagte EZB-Direktor Fabio Panetta im Wirtschafts- und Währungsausschuss (Econ) des EU-Parlaments. "Aus diesem Grund sehen wir dem Gesetzentwurf der Europäischen Kommission mit Interesse entgegen", fügte er hinzu.

Die EZB hatte im Herbst 2021 eine zweijährige Untersuchungsphase eingeleitet, um die Kerneigenschaften eines Digital-Euro zu bestimmen. Diesen Herbst soll nun die Entscheidung fallen, ob das Projekt grünes Licht bekommen soll. Erwartet wird außerdem, dass die EU-Kommission in diesem Frühjahr einen Gesetzentwurf vorlegt, der dann von den Mitgliedsstaaten und vom EU-Parlament beraten wird.

(Bericht von Frank Siebelt, redigiert von Christian Götz. Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)

Neueste exklusive Artikel