ROUNDUP/Studie: NRW hat genügend Flächen für Ausbau von Windenergie

dpa-AFX · Uhr

DUISBURG (dpa-AFX) - In Nordrhein-Westfalen gibt es genügend Flächen für einen Ausbau der Windstromerzeugung. Zu diesem Ergebnis kommt eine neue Studie des Landesumweltamts (Lanuv), die am Donnerstag in Duisburg vorgestellt wurde. Sie sieht ein Flächenpotenzial von knapp 107 000 Hektar, was 3,1 Prozent der Landesfläche entspricht. Dieses Potenzial ist laut Lanuv ausreichend groß, um die Vorgaben eines neuen Bundesgesetzes zu erfüllen.

Dieses schreibt vor, dass in Nordrhein-Westfalen bis 2032 mindestens 1,8 Prozent der Landesfläche für Windenergieanlagen ausgewiesen sein müssen. Derzeit sind nach Lanuv-Angaben erst rund 1,3 Prozent der Landesfläche planerisch für Windenergie gesichert. Nach Angaben des Erneuerbaren-Branchenverbandes LEE NRW sind derzeit rund 0,8 Prozent der Landesfläche mit Windkraftanlagen belegt. Über Ergebnisse der Studie hatten zuvor mehrere Medien berichtet.

Die Potenziale sind zwischen den sechs NRW-Planungsregionen laut der Untersuchung unterschiedlich verteilt. So liege in den vier Regionen Arnsberg, Köln, Detmold und Münster das Flächenpotenzial auf einem vergleichbaren hohen Niveau. In der Planungsregion Düsseldorf sowie im Verbandsgebiet des Regionalverbands Ruhr stehe hingegen deutlich weniger Fläche zur Verfügung.

"Die Flächenpotenziale konzentrieren sich insbesondere auf die Randbereiche Nordrhein-Westfalens", hieß es. So seien für viele Großstädte im Ruhrgebiet und an der Rheinschiene keine Flächenpotenziale identifiziert worden. Die größten Potenziale lägen vor allem im Hochstift Paderborn und dem östlichen Teil des Sauerlands, im Nordwesten des Münsterlandes sowie im westlichen Teil des Regierungsbezirks Köln.

Die Autoren betonen, dass die Studie einen landesweiten Blick auf die Potenziale werfe und keine Einzelfälle und lokale Besonderheiten berücksichtige. "Die Flächenanalyse Windenergie NRW hat nicht den Charakter detaillierter Standortgutachten und kann Analysen auf lokaler Ebene oder projektbezogene Untersuchungen entsprechend nicht ersetzen." Sie habe keine Auswirkungen auf konkrete Planungs- oder Genehmigungsverfahren vor Ort.

Die Flächenanalyse ist die Grundlage für die bereits vom Kabinett beschlossene Änderung des Landesentwicklungsplans, mit der die Ausweisung des festgelegten 1,8 Prozent-Flächenziels umgesetzt wird. Parallel sollen auch die sechs Regionalpläne überarbeitet werden. Das Flächenziel soll laut Landesregierung bereits 2025 erreicht werden. Grundlage für das Flächenziel ist das sogenannte Windenergieflächenbedarfsgesetz (WindBG). Es soll dazu beitragen, dass in Deutschland bis 2030 mindestens 80 Prozent des Stroms aus erneuerbaren Quellen wie etwa Wind und Sonnenlicht erzeugt wird.

Der Landesverband Erneuerbare Energien NRW (LEE) begrüßte die Ergebnisse der Studie. Sie mache deutlich, dass NRW problemlos die vorgeschriebenen 1,8 Prozent der Landesfläche für Windenergie ausweisen könne. Die Studie biete eine gute Grundlage für die Überarbeitung der Regionalpläne./mhe/DP/ngu

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