Julius Bär stellt Geschäfte mit in Russland ansässigen Kunden ein

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Zürich (Reuters) - Der Schweizer Vermögensverwalter Julius Bär will seine Geschäftsbeziehungen zu in Russland ansässigen Kunden kappen.

Die Bank werde alle Geschäfte mit Klienten mit Wohnsitz in der Russischen Föderation bis spätestens 31. Dezember beenden, hieß es in einem Schreiben an Kunden, das die Nachrichtenagentur Reuters am Dienstag einsehen konnte. Mandate zur Verwaltung von Kundenanlagen, Kreditvereinbarungen und Kreditkartenverträge würden bis Ende September beendet. Julius Bär lehnte eine Stellungnahme ab.

Der Schritt kommt zu einem Zeitpunkt, an dem Schweizer Banken als Drehscheibe für Offshore-Vermögen ins Fadenkreuz der Behörden geraten sind. Zwar hat die traditionell neutrale Schweiz nach dem Einmarsch Russlands in die Ukraine im vergangenen Jahr die von der Europäischen Union (EU) gegen russische Personen und Unternehmen verhängten Sanktionen übernommen und Vermögenswerte eingefroren. Im März hatte Bloomberg aber dann berichtet, dass die USA unter anderem die Großbank UBS und die inzwischen von ihr übernommene Credit Suisse zu den Russland-Sanktionen im Zusammenhang mit etwaigen Hilfen für russische Oligarchen bei der Umgehung von Sanktionen überprüften.

Julius Bär hatte im März erklärt, dass die Bank keine neuen Geschäfte mit wohlhabenden Russen mehr tätigen werde. Forbes Russia berichtete im Mai, das Institut habe russischen und weißrussischen Kunden mitgeteilt, dass ihre Anlagekonten aufgrund von Auflagen der Clearingstelle Euroclear eingefroren würden.

(Bericht von Brenna Hughes Neghaiwi, bearbeitet von Paul Arnold; redigiert von Sabine Wollrab. Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)

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