Börse am Morgen

Dax schwächelt weiter – Gaspreis in Europa auf höchstem Stand seit Februar – Mehr Firmenpleiten

onvista · Uhr
Quelle: Stonel/Shutterstock.com

Im frühen Handel gibt der Dax weiter nach: Nach gut einer Stunde liegt er mit 0,24 Prozent im Minus bei 15.388 Punkten. Die höher als erwartete Inflation in Amerika und die schwindende Hoffnung auf eine Zinspause setzen den Börsen weltweit zu.

Auf Wochensicht sieht es dank der guten ersten 3,5 Tage aber besser aus: Hier liegt er bisher mit knapp 1,7 Prozent im Plus. Damit haben die Aktienmärkte die Gewalteskalation im Nahen Osten gut weggesteckt.

Jefferies bleibt optimistisch für Symrise auf 120 EUR

Gestern profitierte der Duft- und Aromahersteller Symrise auf die Zahlen des Schweizer Wettbewerbers Givaudan und legte um 1,1 Prozent zu, bis die allgemeine Marktstimmung nach Veröffentlichung der US-Inflationszahlen die Symrise-Aktie belastete.

Givaudan berichteten von einer verstärkten Nachfrage ihrer Produkte, die bei Anlegern berechtigte Hoffnung weckten, diese Nachfrage werde es auch bei Symrise geben.

Jefferies bleibt optimistisch für Symrise und belässt das Kursziel bei 120 EUR. Als Begründung führt der Analyst Charlie Bentley die Finanzziele an, die sich nach einem Kapitalmarkttreffen nun bis 2028 erstrecken. Die Aussicht auf Wachstum und auf den Margen sei zwar nicht revolutionär, aber solide.

Damit ergibt sich ein Kurspotenzial von über 30 Prozent. Derzeit liegt die Symrise-Aktie knapp über 92 EUR.

Mehr Firmenpleiten in Deutschland 

Bei den Firmenpleiten in Deutschland zeigt der Trend weiter nach oben. Die Zahl der beantragten Regelinsolvenzen lag im September um 19,5 Prozent über dem Wert des Vorjahresmonats, wie das Statistische Bundesamt am Freitag in Wiesbaden mitteilte. Im August hatte der Zuwachs innerhalb eines Jahres 13,8 Prozent betragen. 

Die Verfahren fließen erst nach der ersten Entscheidung des Insolvenzgerichts in die Statistik ein, wie die Wiesbadener Statistiker erklärten. Der tatsächliche Zeitpunkt des Insolvenzantrags liege in vielen Fällen annähernd drei Monate davor. 

Endgültige Zahlen liegen dem Bundesamt inzwischen für Juli vor. Demnach meldeten die Amtsgerichte 1586 beantragte Unternehmensinsolvenzen. Das waren 37,4 Prozent mehr als ein Jahr zuvor. Die Forderungen der Gläubiger bezifferten die Gerichte auf rund 3,1 Mrd. EUR. Im Juli 2022 waren es rund 0,8 Mrd. EUR. 

In den vergangenen Jahren hatten staatliche Hilfen sowie teilweise ausgesetzte Insolvenzantragspflichten trotz Corona- und Energiekrise die Zahl der Firmenpleiten in Deutschland auf niedrigem Niveau gehalten. Daher hatten Experten einen Anstieg im laufenden Jahr erwartet.

Europäischer Gaspreis steigt auf höchsten Stand seit Februar 

Die Preise am europäischen Erdgasmarkt ziehen weiter an. Am Freitag kostete der richtungweisende Terminkontrakt TTF zur Auslieferung in einem Monat an der Börse in Amsterdam bis zu 56,10 Euro je Megawattstunde (MWh). Das ist der höchste Stand seit Ende Februar, also seit etwa acht Monaten. Seit Wochenbeginn ist der Preis um etwa 18 Euro oder rund 45 Prozent gestiegen. 

Getrieben werden die Preise durch Angebotsrisiken und Wetterprognosen, die auf niedrigere Temperaturen hindeuten. Auf der Angebotsseite sorgen die zeitweise Schließung eines großen Erdgasfelds im Mittelmeer, die schadensbedingte Schließung der Pipeline Balticconnector zwischen Finnland und Estland sowie das andauernde Risiko eines Streiks in der australischen Erdgasbranche für Verunsicherung. Hinzu kommt der Konflikt zwischen der Hamas und Israel. 

Trotz der jüngsten Zuwächse liegt der Preis für europäisches Erdgas immer noch deutlich unter dem Niveau, das er im Zuge der westlichen Sanktionen gegen Russland erreicht hatte. Im vergangenen Jahr wurden zeitweise mehr als 300 Euro je Megawattstunde fällig. Russland hatte als Folge der Sanktionspolitik seine Gaslieferungen nach Europa stark gedrosselt, weshalb Ersatz gefunden werden musste. Derzeit sind die europäischen Erdgasspeicher gut gefüllt.

Redaktion onvista/dpa-AFX

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