Wintershall Dea macht über eine halbe Milliarde Euro Verlust

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Frankfurt (Reuters) - Der Öl- und Gaskonzern Wintershall Dea ist im dritten Quartal tief in die roten Zahlen gerutscht.

Unter dem Strich fiel ein Verlust von 535 Millionen Euro an nach einem Gewinn von 388 Millionen im Vorjahreszeitraum, wie das Unternehmen am Montag mitteilte. Wintershall Dea verwies auf Wertminderungen und Restrukturierungsrückstellungen von insgesamt 587 Millionen Euro. Der Großteil davon fiel für Wertminderungen auf Vermögenswerte im Segment Naher Osten/Nordafrika an - ausgelöst durch eine "Änderung der Planungsannahmen", wie der Konzern zunächst ohne weitere Erläuterungen mitteilte.

Für das im September angekündigte Sparprogramm, dem rund 500 der weltweit mehr als 2000 Stellen zum Opfer fallen, verbuchte das Unternehmen einmalige Rückstellungen von 223 Millionen Euro vor Steuern. Nach dem Aus seiner Geschäfte in Russland, die zuletzt rund 50 Prozent der gesamten Produktion ausmachten, ist der Konzern auf Sparkurs. In Deutschland sind rund 300 Stellen von dem Abbau betroffen. Der Vorstand wird auf künftig drei von bislang vier Mitgliedern weiter verkleinert. Das Unternehmen erhofft sich durch die Maßnahmen jährliche Einsparungen von 200 Millionen Euro. Die rechtliche Trennung vom Russlandgeschäft, von dem Wintershall Dea infolge des Kriegs in der Ukraine enteignet wurde, soll unverändert bis Mitte 2024 vollzogen werden.

Der operative Gewinn des Unternehmens schrumpfte im dritten Quartal vor allem wegen niedriger Gaspreise um mehr als die Hälfte auf 964 Millionen Euro. Das bereinigte Nettoergebnis brach auf 61 Millionen Euro von 429 Millionen vor Jahresfrist ein. Die Produktion lag mit 324.000 Barrel Öläquivalent (boe) pro Tag um ein Prozent unter dem Vorjahresniveau. Beeinträchtigt wurde sie durch ungeplante Wartungsarbeiten in den Feldern Aasta Hansteen und Skarv in Norwegen. Im Gesamtjahr erwartet Wintershall Dea aber weiterhin eine Produktion von 325.000 bis 340.000 boe pro Tag.

(Bericht von Patricia Weiss, redigiert von von Hans Seidenstücker. Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)

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