Dax Tagesrückblick

Bayer dominiert die Schlagzeilen; Dax nahezu unverändert

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Der Kurseinbruch der Bayer-Aktie hat den Dax zum Wochenauftakt in die Verlustzone gedrückt. Obwohl der überwiegende Teil der 40 Dax-Werte zulegte, beendete der deutsche Leitindex den Handel am Montag 0,11 Prozent tiefer bei 15 901 Punkten. In der vergangenen Woche noch hatte er vom zurückgekehrten Zinsoptimismus profitiert und um rund 4,5 Prozent zugelegt.

Der MDax der mittelgroßen Unternehmen stieg am Montag um 0,42 Prozent auf 26 395 Zähler. Auch europaweit und in den USA wurden überwiegend moderate Gewinne verbucht.

Bayer so billig wie in den Nullerjahren

Das Gegenteil moderater Gewinne, nämlich herbe Verluste, gab es bei der Bayer-Aktie. Hiobsbotschaften aus gleich zwei Sparten sandten sie auf eine steile Talfahrt. Der Agarchemie- und Pharmakonzern erhielt nicht nur einen neuen Tiefschlag im Glyphosat-Streit in den USA. Schockierender noch ist Analysten zufolge der Abbruch der klinischen Studie mit dem Pharma-Hoffnungsträger Asundexian. Beide Ereignisse seien ein finanzieller Rückschlag für Bayer und bedeuteten auch einen weiteren Vertrauensverlust, urteilte DZ-Bank-Analyst Peter Spengler.

Die Bayer-Papiere brachen zwischenzeitlich bis auf 32,60 Euro und damit auf den tiefsten Stand seit Juni 2006 ein. Zuletzt notierten sie 19,5 Prozent im Minus. Damit sind sie im laufenden Jahr mit minus 31 Prozent zweitschwächster Dax-Wert. "Der Konzern befindet sich damit in einer äußerst misslichen Lage", konstatierte Jürgen Molnar Kapitalmarktstratege von RoboMarkets. "Einerseits brechen potenzielle Einnahmequellen weg, andererseits gibt es neue potenzielle Kosten." Deshalb rechnet Molnar damit, dass diese Kombination den Aktienkurs auch in den kommenden Wochen noch belasten dürfte.

SAF-Holland Gewinner im SDax

Die Papiere des Lkw-Zulieferers SAF-Holland waren mit rund fünf Prozent Kursplus der Gegenpol zu Bayer in der Dax-Indexfamilie. Das Analysehaus Warburg Research hatte die Aktie heute Vormittag von "Hold" auf "Buy" hochgestuft und das Kursziel von 14,50 auf 20 Euro angehoben.

Der Nutzfahrzeug-Zulieferer habe einmal mehr mit seinen Quartalszahlen positiv überrascht, schrieb Analyst Fabio Hölscher in einer am Montag vorliegenden Studie. Er überprüfte daher seinen Ansatz und kam zu dem Schluss, dass es finanzielle Fortschritte gebe, die von Anlegern nicht angemessen gewürdigt würden. Hölscher sieht eine Kaufgelegenheit für längerfristig orientierte Anleger und betonte, eine Phase normalisierter Nutzfahrzeug-Nachfrage sollte das Unternehmen besser meistern als früher.

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