Dax Tagesrückblick 12.12.2023

Neuer Rekord, aber am Ende leicht im Minus - Hannover Rück auf Rekordhoch

onvista · Uhr
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Der Dax hat am Dienstag seinen Rekord bis auf 16.837 Punkte nach oben geschraubt. Neue Impulse in Richtung der 17.000er-Marke blieben dann aber aus. Sie kamen am Nachmittag auch nicht von den US-Verbraucherpreisen, die die Erwartungen in etwa erfüllten. So ging der Index mit einem Schlusskurs von 16.792 Punkten nahezu unverändert aus dem Handel. Gespannt wird nun auf die am Mittwoch und Donnerstag anstehenden Zinsentscheide geblickt.

Der MDax schloss mit 0,15 Prozent etwas deutlicher im Minus als der Dax (0,02 Prozent) und notiert nun bei 26.583 Punkten. Auch der europäische Leitindex Euro Stoxx 50 gab im Tagesverlauf nach anfänglichen Gewinnen zum Handelsschluss im Vergleich zum Vortag noch minimal nach.

Inflationsdaten in den USA: keine Überraschungen

Im Fokus standen am Dienstag an den Märkten Inflationsdaten aus den USA. Der Preisauftrieb dort hat sich im November wie erwartet ein wenig abgeschwächt. Die Verbraucherpreise stiegen gegenüber dem Vorjahresmonat um 3,1 Prozent, wie das US-Arbeitsministerium in Washington mitteilte. Im Oktober hatte die Rate noch bei 3,2 Prozent gelegen. Volkswirte hatten den Rückgang im Schnitt erwartet.

Die Kerninflationsrate verharrte im November bei 4,0 Prozent. Die Kernrate wird von der US-Notenbank Fed besonders beachtet. Sie gibt den allgemeinen Preistrend nach Meinung von Fachleuten besser wieder als die Gesamtrate, da schwankungsanfällige Komponenten wie Energie und Lebensmittel herausgerechnet werden. "Neue Erkenntnisse lassen sich aus dem heutigen Zahlenwerk nicht ableiten", kommentierte Thomas Gitzel, Chefvolkswirt der VP Bank. Die Mieten seien derzeit der zentrale Preistreiber, und der entsprechende Preisauftrieb dürfte sich weiter abschwächen. "Damit wird auch die Kerninflationsrate weiter rückläufig bleiben", so Gitzel.

Entsprechend ruhig fielen die Reaktionen am Währungs- und Rentenmarkt aus: Der Euro legte im Nachmittagshandel leicht zu, US-Anleihen gewannen ebenfalls etwas hinzu. Vor allem Bonds profitieren von sinkender Inflation, weil für Anleiheinvestoren die zu erwartende Realrendite - also der Wertzuwachs nach Inflation - mit sinkender Teuerungsrate steigt. 

Hannover Rück: Rekordhoch und bester Dax-Wert

Am Aktienmarkt stand am Dienstag die Aktie der Hannover Rück im Fokus. Sie setzte sich  mit einem Plus von rund zwei Prozent an die Dax-Spitze. Der Rückversicherer rechnet dank hoher Preise für Rückversicherungsschutz für die kommenden Jahre mit weiter steigenden Gewinnen. 2024 soll der Überschuss mindestens 2,1 Milliarden Euro erreichen - fast ein Viertel mehr, als sich Vorstandschef Jean-Jacques Henchoz für 2023 als Minimum vorgenommen hat.

In den Jahren bis 2026 soll es dann weiter aufwärts gehen, wie der weltweit drittgrößte Rückversicherer am Dienstag bei seinem Investorentag in Berlin mitteilte. An der Börse kam das hervorragend an: Der Kurs der Hannover-Rück-Aktie stieg auf ein Rekordhoch. Im bisherigen Jahresverlauf hat das Papier damit um rund ein Fünftel zugelegt. 

Aktionäre des Konzerns können sich neben den Kursgewinnen weiterhin über hohe Dividenden freuen: So soll die Basisdividende von 2024 bis 2026 jährlich steigen. Zudem fasst der Vorstand weiterhin Sonderdividenden ins Auge, sofern das Kapital des Konzerns den Bedarf für künftiges Geschäftswachstum übersteigt. In den vergangenen zehn Jahren hatte die Hannover Rück nur zweimal keine Sonderdividende ausgeschüttet. Den Löwenanteil der Dividenden erhält der Versicherungskonzern Talanx, dem gut die Hälfte der Hannover-Rück-Aktien gehört.

Carl Zeiss Meditec hält Dividende konstant

Im MDax zählte die Aktie von Medizintechnik-Konzern Carl Zeiss Meditec zu den stärksten Werten am Dienstag. Der Konzern geht nach einem Gewinnrückgang im vergangenen Geschäftsjahr von einer Stabilisierung der Ergebnisse aus. Das teilte das Unternehmen bei der Präsentation des Berichts für das Geschäftsjahr 2022/23 (per 30. September) mit.  Jedoch werde der anhaltende Lagerabbau in China die Entwicklung insbesondere im ersten Halbjahr beeinträchtigen. Mittelfristig zeigte sich das Unternehmen zuversichtlich und will die Rendite wieder steigern.

Insgesamt erreichte der Konzern 2022/23 erstmals die Umsatzmarke von zwei Milliarden Euro. Eine hohe Nachfrage nach Lasern, Intraokularlinsen und OP-Mikroskopen habe für ein Umsatzplus von etwa zehn Prozent auf knapp 2,1 Milliarden Euro gesorgt. Allerdings sank das Betriebsergebnis von 397 Millionen Euro auf 348 Millionen Euro. Den Rückgang erklärt der Konzern unter anderem durch einen ungünstigeren Produktmix und Investitionen. Das Konzernergebnis sank dagegen nur leicht und damit unterproportional. Carl Zeiss Meditec will seinen Aktionären eine unveränderte Dividende von 1,10 Euro je Aktie zahlen.

Die Aktie legte im Zuge der Ergebnisveröffentlichung zwischenzeitlich zweistellig zu. Mit einem Gewinn von 6,5 Prozent beim Handelsschluss lag der Titel im Mittelwerte-Index auf Platz zwei. Damit dämmten die Aktien ihr Jahresminus etwas ein und liegen seit Januar nun noch rund ein Fünftel hinten (siehe Chart unten). Ende Oktober waren es noch 38 Prozent gewesen. (mit Material von dpa-AFX)

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