Über zwei Prozent im Plus

Sieg in einem Glyphosat-Prozess gibt Bayer Auftrieb

dpa-AFX · Uhr (aktualisiert: Uhr)
Quelle: Dennis Diatel/Shutterstock.com

Erfolg in einem der zahlreichen Glyphosat-Prozesse in den USA hat die Stimmung für die Bayer-Aktie an der Börse leicht verbessert. Der Aktienkurs stieg am Mittwochvormittag um 2,5 Prozent auf 33,53 Euro, was einen der vorderen Plätze im Dax bedeutete.

Nach einer Reihe von Niederlagen hatte der Agrarchemie- und Pharmakonzern kurz vor Weihnachten einen Glyphosat-Rechtsstreit in Kalifornien gewonnen. Ein Händler sieht darin eine leicht positive Nachricht. Grundsätzlich ändere sich aber erst einmal nicht viel, sagte er.

Bayer musste zuletzt mehrere Rückschläge verkraften, nicht nur vor Gericht, sondern auch bei der Entwicklung eines wichtigen Medikamentenkandidaten. Letzteres hatte im November für einen Kurseinbruch gesorgt. In den vergangenen Wochen stabilisierte sich der Kurs dann über 30 Euro.

Mit einem Minus von knapp 31 Prozent bleiben die Papiere gleichwohl aktuell drittschwächster Dax-Wert des Jahres 2023. Der deutsche Leitindex bringt es auf ein Plus von gut 20 Prozent.

Nach dem Rückschlag bei der Entwicklung des Blutgerinnungshemmers Asundexian sowie wegen der finanziellen Risiken durch die US-Prozesse rund um Glyphosat und die seit Jahrzehnten verbotenen Chemikalie PCB - beides ein Erbe der Monsanto-Übernahme 2018 - waren Analysten in den vergangenen Wochen vorsichtig geworden.

Das sagen die Analysten

Kurz vor Weihnachten hatte Rajesh Kumar von der britischen Bank HSBC das Kursziel von 38 auf 25 Euro gesenkt und die Aktien von "Hold" auf "Reduce" abgestuft. Damit ist er im Vergleich zu anderen Branchenexperten aber auch der pessimistischste.

Zu den Optimisten zählt Gunther Zechmann vom Analysehaus Bernstein Research. Er nannte Mitte Dezember ein Kursziel von 59 Euro und blieb bei einem "Outperform"-Urteil. Zechmann hält den Kurseinbruch infolge der schlechten Nachrichten zu Asundexian - Bayer hatte eine seiner zulassungsrelevanten Phase-III-Studien abgebrochen - für übertrieben. Für den Experten rechtfertigt das einen Kursverlust von 3 Prozent, nicht mehr.

Eher Kopfzerbrechen bereite die Causa Glyphosat, erklärte Zechmann unlängst mit Blick auf die zurückliegende Verlustserie vor Gericht. Hier komme es nun auch darauf an, inwieweit die Schadenersatzsprüche der Geschworenen durch Richter gesenkt würden.

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