Yellen warnt Banken - Schlupflöcher für Russland müssen geschlossen werden

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Frankfurt (Reuters) - US-Finanzministerin Janet Yellen hat bei einem Besuch in Frankfurt deutsche Banken aufgefordert, Schlupflöcher zur Umgehung der Sanktionen gegen Russland zu schließen.

Es könne sonst selbst Sanktionen gegen die Geldhäuser geben, sollten Transaktionen unterstützt werden, von denen Russland militärisch profitiere, warnte Yellen am Dienstag. Hier sei noch mehr Arbeit nötig. Russland schaffe es weiter, wichtige Güter zu beschaffen und auch im eigenen Land mehr davon herzustellen. "Wir müssen wachsam sein und ambitionierter." Alle Banken müssten ihren Fokus stärker darauf ausrichten, dass Russland die Sanktionen umgehen wolle.

Yellen forderte bei ihrer ungewöhnlich deutlichen Warnung die Banken zudem auf, bei ihren Auslandsaktivitäten ebenfalls notwendige Schritte einzuhalten. Russland wolle unbedingt weiter strategisch wichtige Güter aus Industrienationen wie den USA oder Deutschland beziehen. Der Westen müsse dies unterbinden, auch im Finanzsystem. Zuletzt war die österreichische Raiffeisen Bank International (RBI) wegen ihres Russland-Geschäfts immer stärker unter Druck der USA geraten. Anfang Mai hatte die RBI bereits den umstrittenen Plan aufgeben müssen, Gewinne aus Russland herauszuholen.

Yellen zufolge versucht Russland vor allem über China, die Vereinigten Arabischen Emirate und die Türkei, die Sanktionen zu umgehen. Das US-Finanzministerium werde gegen solche Versuche vorgehen. Ende der Woche treffen sich die Finanzminister der sieben führenden westlichen Industrienationen (G7) in Italien. Dabei wird die Finanzierung der von Russland angegriffenen Ukraine ein wichtiges Thema sein.

(Bericht von David Lawder, geschrieben von Christian Krämer, redigiert von Christian Götz. Bei Rückfragen wenden Sie sich an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)

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