Konjunktur in China

Insider: Notenbank drängt Geschäftsbanken zu verstärkter Kreditvergabe

Reuters · Uhr (aktualisiert: Uhr)
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(Reuters) - Angesichts des mauen Kreditwachstums hat Chinas Zentralbank Insidern zufolge im Mai einige Geschäftsbanken zur verstärkten Vergabe von Darlehen angehalten.

Dies bestätigten der Nachrichtenagentur Reuters vier mit der Angelegenheit vertraute Personen, die anonym bleiben wollten. Das jährliche Wachstum des im Fachjargon als TSF bekannten umfassenden Indikators für Kredite und Liquidität in der Wirtschaft hatte sich von 8,7 im März auf 8,3 Prozent im April verlangsamt - ein Rekordtief. Laut Analysten zeigt die Entwicklung, dass die allgemeine Nachfrage nach Finanzierungen in der Wirtschaft relativ schwach ist.

Die Banken im Reich der Mitte sind einem wachsenden Druck auf ihre Profitabilität ausgesetzt. Die Regierung in Peking drängt sie, die Wirtschaft mit günstigeren Krediten zu stützen und dem schwächelnden Immobiliensektor zu helfen.

Am Freitag kündigte die Zentralbank eine Kreditlinie für bezahlbaren Wohnraum an, die Bankfinanzierungen im Wert von 500 Milliarden Yuan (rund 63,5 Milliarden Euro) ermöglichen soll. Darüber hinaus sollen Zinssätze für Hypothekendarlehen und die Anzahlungsquote für Eigenheimkäufer sinken. Doch die Finanzinstitute zögern, den wiederholten Aufforderungen zur Ausweitung der Kreditvergabe an den angeschlagenen Immobiliensektor Folge zu leisten. Denn sie scheuen das Risiko, sich womöglich mit weiteren faulen Krediten zu belasten. Von der Notenbank war zunächst kein Kommentar zu dem Bericht erhältlich.

Der überhitzte chinesische Immobilienmarkt, der für ein Viertel des Bruttoinlandsprodukts steht, ist seit Jahren in der Krise. Die Behörden haben ihre Bemühungen seit 2022 verstärkt, den Sektor zu stabilisieren. Aber eine nennenswerte Erholung blieb bisher aus.

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