Halbleiterproduzent Nexperia investiert 184 Millionen Euro in Hamburg

dpa-AFX · Uhr

HAMBURG (dpa-AFX) - Der niederländische Halbleiterproduzent Nexperia will in den kommenden zwei Jahren 184 Millionen Euro (200 Mio US-Dollar) in sein Hamburger Werk für die Entwicklung und Produktion der nächsten Generation von sogenannten Wide-Bandgap-Halbleitern investieren. "Diese Investition stärkt unsere Position als führender Anbieter von energieeffizienten Halbleitern und ermöglicht es, verfügbare elektrische Energie auf verantwortungsvolle Weise besser zu nutzen", erklärte Deutschlandgeschäftsführer Achim Kempe am Donnerstag anlässlich der Feier zum 100. Geburtstag des Standorts im Eimsbütteler Stadtteil Lokstedt.

Valvo Radioröhrenfabrik Keimzelle von Nexperia

Die Geschichte der den Angaben zufolge weltgrößten Fabrik für Kleinsignal-Dioden und -Transistoren gehe zurück auf die 1924 am Standort gegründete Valvo Radioröhrenfabrik, aus der 2006 NXP Semiconductors hervorging. Nexperia wiederum ist eine 2017 ausgegliederte Einheit von NXP und wurde 2019 mehrheitlich vom chinesischen Unternehmen Wingtech Technology übernommen. Seinen Hauptsitz hat das Unternehmen im niederländischen Nijmegen. Das Unternehmen beschäftige weltweit mehr als 14 000 Menschen, etwa 1600 davon in Hamburg.

Im vergangenen Jahr war Nexperia aus dem EU-Beihilfeprogramm IPCEI geflogen. Das Bundeswirtschaftsministerium hatte das Unternehmen einem Bericht des "Handelsblatts" zufolge wegen der chinesischen Beteiligung von der Liste genommen. Ursprünglich sollten 32 Projekte in elf Bundesländern von dem Programm profitieren. Die EU hatte das milliardenschwere Beihilfeprogramm genehmigt, um bei der Entwicklung von Mikroelektronik und Chips unabhängiger von den USA und China zu werden. Insgesamt ging es um Beihilfen in Höhe von 8,1 Milliarden Euro, inklusive Privatinvestitionen sogar um 21,8 Milliarden Euro.

100 Milliarden Halbleiter pro Jahr

Nexperia stellt nach eigenen Angaben zufolge pro Jahr rund 100 Milliarden Halbleiter her, die als elektronische Schalter etwa in Kopfhörern, Handys, Autos und Solaranlagen verbaut werden. Nexperia-Deutschlandgeschäftsführer Stefan Tilger betonte: "Unsere Produkte sind die Schrauben und Muttern, die neue Technologien möglich machen - und sie sind gefragt: Jede Sekunde stellen wir hier in Hamburg 3000 davon her." Das sei ein Viertel der weltweiten Produktion von Kleinsignal-Halbleitern.

Hamburgs Wirtschaftssenatorin Melanie Leonhard (SPD) erklärte laut Mitteilung, Nexperia gehöre zu den erfolgreichsten Unternehmen in der Halbleiterbranche. Das Forschungs- und Entwicklungsökosystem in Hamburg und Norddeutschland biete hervorragende Vernetzungsmöglichkeiten. "Der Kompetenzaustausch von Wirtschaft und Wissenschaft bringt die Ausbildung von dringend benötigten Fachkräften voran und die Produktion am Standort in Hamburg trägt darüber hinaus zur europäischen Halbleitersouveränität bei."/klm/DP/jha

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