Inhaftierter Menschenrechtler Orlow steht zu Kritik an Putin

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Moskau (Reuters) - In Russland hat der inhaftierte Menschenrechtler Oleg Orlow bei einer Anhörung vor Gericht seinen Vorwurf einer "Massenunterdrückung" bekräftigt.

Er stehe zu seiner Kritik, sagte der 71-jährige Co-Vorsitzende der 2022 mit dem Friedensnobelpreis ausgezeichneten Menschenrechtsorganisation Memorial am Donnerstag. "Ich bereue nichts und habe kein schlechtes Gewissen. Ich bin zur richtigen Zeit am richtigen Ort", sagte der Gegner des Ukraine-Kriegs bei der Anhörung in einem überfüllten Gerichtssaal in Moskau, an der er per Videoverbindung aus einem etwa 750 Kilometer entfernten Gefängnis teilnahm. "Wenn es im Land zu Massenunterdrückung kommt, bin ich an der Seite der Verfolgten, und auf diese Weise helfe ich", fuhr Orlow fort, bevor der Ton seiner Videoverbindung abgeschaltet wurde. Seine Berufung gegen seine zweieinhalbjährige Haftstrafe wegen Verunglimpfung der russischen Armee wies das Gericht ab.

Orlow war im Februar für schuldig befunden worden, die russische Armee diskreditiert zu haben, nachdem er an Demonstrationen gegen den Krieg gegen die Ukraine teilgenommen. Zudem hatte er einen Artikel geschrieben, in dem er Präsident Wladimir Putin beschuldigte, das Land in den Faschismus zu führen. Orlows Anwältin Katerina Tetruchina forderte dessen sofortige Freilassung, da die Staatsanwaltschaft nicht bewiesen habe, dass er eine "ideologische Feindschaft" gegenüber den "traditionellen Werten" Russlands hege. Orlows Unterstützer hatten sich zuletzt besorgt über seinen Gesundheitszustand geäußert. Seine Anwälte sprachen von menschenunwürdigen und erniedrigenden Haftbedingungen.

Im Februar war der langjährige Putin-Kritiker Alexej Nawalny in Haft gestorben. Sein Umfeld wie auch westliche Politiker haben den russischen Präsidenten dafür verantwortlich gemacht. Der Kreml weist diese Vorwürfe zurück.

(Bericht von Reuters, geschrieben von Christian Götz, redigiert von Ralf Bode. Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com)

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