Israelische Jets im Tiefflug über Beirut kurz vor Rede von Hisbollah-Chef

Beirut (Reuters) - Israelische Kampfflugzeuge haben am Dienstag kurz vor einer Rede von Hisbollah-Chef Hassan Nasrallah im Tiefflug über Beirut dreimal die Schallmauer durchbrochen.
Augenzeugen berichteten, es seien die lautesten Knallgeräusche seit Jahren in der libanesischen Hauptstadt gewesen. Die Jets seien mit bloßem Auge zu sehen gewesen. Es sei zu einem der stärksten Überschallknalle gekommen, die die Einwohner seit Jahren gehört hätten. Reuters-Reporter beobachteten, wie Unruhe unter Passanten und Gästen von Lokalen ausbrach. Nasrallah will sich anlässlich der Gedenkfeier für den Militärkommandeur der Hisbollah, Fuad Schukr, äußern, der vergangene Woche bei einem israelischen Angriff in einem Vorort Beiruts getötet wurde.
Die mit dem Iran verbündete Hisbollah hat Israel mit Vergeltung gedroht. Schukr wurde nur wenige Stunden nach einem gezielten Attentat auf den Hamas-Anführer Ismail Hanijeh in Teheran getötet. Der Iran macht Israel für den tödlichen Angriff auf Hanijeh verantwortlich, die Regierung in Jerusalem hat sich dazu allerdings bislang nicht bekannt. Auch der Iran hat Vergeltung für den Anschlag in seiner Hauptstadt angekündigt. Israels Ministerpräsident Benjamin Netanjahu hat mehrmals vor Racheakten gewarnt. Dafür werde ein hoher Preis gezahlt werden müssen, hatte Netanjahu gedroht.
(Bericht von Timour Azhari und Laila Bassam, geschrieben von Hans Busemann, redigiert von Sabine Ehrhardt. Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte)