Hamburg will ehemaligen Leiter des Islamischen Zentrums ausweisen

Düsseldorf (Reuters) - Die Behörden in Hamburg wollen die Ausreise des ehemaligen Leiters des wegen extremistischer Tendenzen geschlossenen Islamischen Zentrums Hamburg (IZH) erreichen.
Die Hamburger Innenbehörde habe Mohammad Hadi Mofatteh bereits eine Ausweisungsverfügung zugestellt, mit der er aufgefordert werde, Deutschland innerhalb von 14 Tagen zu verlassen, teilte die Behörde am Donnerstag mit. Komme er der Aufforderung bis zum 11. September nicht nach, drohe ihm die Abschiebung in sein Heimatland. Hinzu komme für Deutschland ein Einreise- und Aufenthaltsverbot.
Mofatteh sei seit Sommer 2018 Leiter des IZH gewesen, hieß es weiter. Er sei nach Erkenntnissen des Hamburger Landesamtes für Verfassungsschutz (LfV) als Leiter des IZH bis zuletzt offizieller Stellvertreter des Obersten Führers des Iran, Ajatollah Ali Chamenei, in Deutschland gewesen. Mofatteh sei "ein versiert geschulter Vertreter des gegenwärtigen Regimes in Teheran". "Als oberster religiöser Vertreter des menschenverachtenden Regimes in Teheran ist seine Zeit in Deutschland abgelaufen", sagte Hamburgs Innensenator Andy Grote.
Im Juli hatte Bundesinnenministerin Nancy Faeser das Islamische Zentrum Hamburg (IZH) wegen extremistischer Tendenzen schließen lassen. Zur Begründung hatte es im Berliner Ministerium ebenfalls geheißen, das Zentrum habe als direkter Vertreter von Irans geistlichem und politischem Oberhaupt Chamenei agiert. In Teheran wurde daraufhin der deutsche Botschafter einbestellt. Zudem wurde ein deutsches Sprachzentrum in Teheran geschlossen.
(Bericht von Matthias Inverardi, redigiert von Kerstin Dörr. Bei Rückfragen wenden Sie sich bittean unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)